Meine Geschichte (Journalist, 2 Jahre nach dem Abbruch)

Abbruch des Ref? Durchgefallen - was dann?
Ex-Referendar
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Registriert: 17.02.2015, 22:09:32

Re: Meine Geschichte (Journalist, 2 Jahre nach dem Abbruch)

Beitrag von Ex-Referendar »

Ex-Referendar, ggf. hast du die Möglichkeit, ein Volontariat abzuschließen, um in deinem Beruf weiterzukommen? Vielleicht wäre auch für einige interessant, wie du überhaupt an so eine Stelle gekommen bist?
Ja, ich beginne jetzt ein Journalistik-Fernstudium (dauert ein Jahr), wo ich das wichtige Handwerkszeug lerne und danach eine Art Abschluss in der Tasche habe.

Bei meiner jetzigen Stelle habe ich mich eigentlich auf ein Praktikum beworben. Der Chefredakteur lud mich zu einem Gespräch ein und gab mir mit zwei Aufträgen die Chance mein Können zu zeigen. Von den Artikeln war er überzeugt und deshalb konnte ich da als freier Mitarbeiter anfangen.
Was mich noch auffällt: In der freien Wirtschaft hat man als Schreibender für gewöhnlich nicht weniger Zeitdruck und bezüglich deines Geometrie-Problems: Man muss sich ebenso schnell in fremde Themen einarbeiten können. Ich unterrichte beispielsweise Geschichte, habe aber nicht alle Epochen im Studium behandelt, muss mich also schnell reindenken können. Als freier Journalist ist diese Fähigkeit mindestens genauso wichtig.
Ja, es stimmt, dass ich auch viel Zeitdruck habe, wenn ich viele Aufträge bekomme bzw. mir vieles vorgenommen habe. Leider passierte es mir auch schon, dass ich nicht alles geschafft habe, aber in der Regel ist das nicht so dramatisch, weil vieles auch eine Woche später erscheinen kann. Generell kann ich ja selbst wählen, wie viel Arbeit ich mir "aufbrumme". In Zeiten, wo ich das Gefühl habe nicht so viel zu schaffen, nehme ich dann auch nicht unbedingt alle Aufträge an.
Der große Unterschied ist für mich, dass ich zu "meinen" Uhrzeiten arbeiten kann. Wenn ich mal viel zu tun habe und am nächsten Tag nicht viel anliegt, dann arbeite ich oft die Nacht hindurch (wie jetzt gerade). Wenn ich am nächsten Tag keinen Termin habe, ist das ja sowieso kein Problem - und falls morgens was ist, kann ich da auch nach "durchgemachter" Nacht hingehen bzw. wenn abends was ist, dann ja bis dahin schlafen.
Ich neige eben zu einem "verrückten" Schlafrhythmus, was wohl daher kommt, dass ich nicht immer auf Abruf leistungsfähig bin und oftmals abends anfange richtig durchzupowern. Das verträgt sich natürlich schlecht mit einem Job, bei dem ich jeden Tag um 8 Uhr auf der Matte stehen muss.
Wie sagt man so schön: "Nachts werden die Faulen fleißig." Das trifft ganz gut auf mich zu. :-)

Im Recherchieren bin ich recht gut. Dass mir das mit Geometrie schwer fiel liegt ja einfach daran, dass es etwas anderes ist, einen Stoff im Mathematikstudium intensiv zu behandeln als einfach nur aus dem Mathebuch der Schüler zu lernen. Als Lehrer muss man ja tiefer in der Materie drin stecken, um z.B. Fehlerquellen verstehen zu können. Von Geometrie hatte ich echt null Ahnung und dementsprechend war auch der Unterricht nicht so toll. Bei anderen Themen bin ich richtig aufgeblüht und habe deshalb auch viel mehr "Energie" beim Unterrichten gehabt.
Ich hatte mir sogar noch vorgenommen, vor dem Ref. meine Wissenslücken zu schließen, aber ich hätte nicht erwartet, dass ich mit meiner Examensnote sofort bei der ersten Bewerbung einen Platz bekomme.

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