Bitte um Rat. Abbruch? Wechsel? ... oder was? (FöPäd)

[LiVli]

Hallo alle miteinander,

Threads zu diesem Thema gibt es zahlreiche, aber wie so oft, sind die Hintergründe sehr verschieden und ich habe bislang keinen vergleichbaren im Forum finden können, weshalb ich diesen neuen nun eröffne.

Zu meiner Situation:
Ich habe zu September 2014 mein REF in Sachsen-Anhalt begonnen, Schulart: Förderschule. Zwei Fachrichtungen (GB & SB, so die Abkürzungen bei uns) und ein Unterrichtsfach (Deutsch) habe ich studiert, eine davon wurde mir im REF zugeteilt (GB) und zu Deutsch auch noch Mathe. Zugeteilt sage ich deshalb, weil ich das REF ein paar Mal geschoben habe (auch in anderen Bundesländern), um unbedingt einen Platz in SB zu bekommen. SB wird in Sachsen-Anhalt nun aber leider eingestampft, weil man diese Kinder ja ganz unkompliziert in die Regelschulen schicken kann und der einzige Platz, den es in diesem Jahr noch gab, ging an eine andere (obwohl die Schule mir den Platz zugesagt hatte – die endgültige Verteilung nimmt hier aber das Seminar vor).
Nun habe ich versucht mich zwei Monate lang mit der GB-Schule anzufreunden, aber es klappt nicht so recht. Ich habe weitestgehend nette Lehrer, PM's und Schüler und auch mein Ausbildungsseminar fetzt (gut, im Kollegium gibt es ein paar putzige Leute, aber wo hat man das nicht?), aber so voll zufrieden bin ich nicht, weil ich mich auch zukünftig nicht in der GB-Schule sehe.
Ich habe mich wegen psychosomatischer Beschwerden sogar vor den Ferien eine Woche krankschreiben lassen. Das habe ich noch NIE gemacht. Erholung brachte es dennoch nicht, weil man ja doch die ganze Zeit nebenbei etwas für's REF macht. Mein Schlaf ist auch dauerhaft auf 4-5 Stunden pro Nacht gesunken, weil mein Körper von allein nicht mehr einfordert.
Nicht zuletzt fühle ich mich mit den Vorbereitungen überfordert, weil die Klassen extrem heterogen sind und ich im Bereich Unterstützte Kommunikation und so genannter Schwermehrfachbehinderung kaum Erfahrungen in der Planung habe. (Betreuung bei smB habe ich schon oft gemacht, aber da ist man ja „nur“ Begleiter und handelt oft intuitiv statt planvoll, was ich oft für den richtigen Weg halte, man aber keinem Ausbilder so präsentieren kann)
Was nun also tun?
Ich spiele tatsächlich mit dem Gedanken abzubrechen.
Was wären denn berufliche Alternativen mit dem Abschluss M.Ed. Lehramt für Förderschule? Hat da jemand Erfahrungen?

Danke schonmal im Voraus für weitere Fragen, Anmerkungen, Anregungen und Antworten.

LiVli

[krabappel]

Hm, hab deinen Thread jetzt erst gesehen. Bist du hier noch unterwegs?

Irgendwie ist mir nicht ganz klar, warum du aufhören möchtest. Du wolltest eigentlich an der Sprachheilschule arbeiten und bist nun an der GB gelandet. Verstehe, dass das ein riesen Unterschied ist. Aber trotzdem: wenn man sich noch in der Ausbildung wegen Burnouts krankschreiben lässt, ergibt sich die Frage, ob es wirklich an der Schulart liegt? die kann man ja auch wieder wechseln.

Wenn es aber generell um den Lehrerjob geht: Willst du denn prinzipiell mit Kindern arbeiten? stressen dich die Gruppen so? warum hast du ursprünglich Lehramt studiert? und was machst du gerne? vielleicht kannst du mit den Anteilen aus dem Sprchheilstudium was anfangen und auf Logo/ Stimm- und Atemtherapeut o.ä. umsatteln?

[Fränzy]

ES gibt doch noch mehr Richtungen für nach dem Ref, oder? Mit Lernen bekommt man jedenfalls hier im Südwesten immer eine Stelle mit Erziehungshilfe auch.

Es gibt auch vermehrt Sonderpädagogen in Regelschulen. Auch in beruflichen Schulen. Im Südwesten jedenfalls. Und dann gibt's auch noch die Berufsbildungswerke.

Ich finde es enorm vielseitig und würde es durchziehen.

Du dürftest mit SB auch ganz gerne in Kindergärten gesehen sein, dann aber nicht als Sonderpädagoge.

Evtl. kommt auch die Eingliederungshilfe in Frage.

[LiVli]

Hallo Fränzy und krabappel,

entschuldigt bitte. Es ist wirklich sehr unhöflich von mir, dass ich nur Eure Antworten gelesen, nicht aber selbst noch einmal geantwortet habe. So groß war die Sinnkrise damals ...
Schlussendlich habe ich mich mit meinen Gedanken an die richtigen Leute (GEW, Seminarleiter, ...) vor Ort gewendet.
Das Glück war mir gewogen und ich konnte die Fachrichtung (Sprache) wechseln. Aus verschiedenen Gründen lief Einiges holperig, so dass ich das REF verlängern musste, aber ich bin sehr glücklich meine Praxisausbildung nun doch noch an einer Sprachheilschule machen zu können.

Vielen Dank vor allem für Eure Rückmeldungen!

LiVli