Lehrer werden in Israel

Abbruch des Ref? Durchgefallen - was dann?
joesch
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Lehrer werden in Israel

Beitrag von joesch »

Vor dem Studienende fixiert sich mein Plan, Lehrer in Israel zu werden. Vielleicht gibt es hierzu schon einen Beitrag im Forum bzw. jemand kann von eigenen oder fremden Erfahrungen berichten.

Kurz zu meiner Person:
- schon 35 (von daher wohl niemals im deutschen Beamtenstatus)
- Lehramt Englisch und Deutsch (GHR LPO 2003)

Vielen Dank für Infos und Diskussionsbeiträge.

luzifara
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Beitrag von luzifara »

Interessant, mutig.....

Warum denn Israel?
Irgendwelche Wurzeln dort?
Schon mal dort gewesen?

joesch
Beiträge: 9
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Beitrag von joesch »

Meine Freundin ist Jüdin und unsere Töchter sollten lieber im Heiligen Land aufwachsen.

Fränzy
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Beitrag von Fränzy »

Hallo Joesch,

du kannst dich beim deutschen Auslandsschuldienst erkundigen. Du könntest auch in israelischen Schulen arbeiten, wenn deine Fächer gefragt sind bzw. Lehrer gesucht. Deutsch ist allerdings nicht unbedingt ein gefragtes Fach in Israel, da die meisten Einwanderer aus Osteuropa bzw. Nordafrika stammen und Deutsch immer noch als Tätersprache gilt.

Mal abgesehen davon darf man sich nicht davor verschließen, dass Israel ein orientalisches Land ist und sich grundlegend von Deutschland unterscheidet. Die Mentalität ist anders, Schrift und Sprache, es ist saumäßig heiß, es ist unsicher, man kann sich im prinzip nur auf einer Fläche so groß wie BW bewegen, viele Gebiete sind Tabu. Deine Kinder werden später im Militär dienen müssen, drei Jahre lang ihr Land verteidigen. Eine meiner Cousinen wurde bei ihrem Einsatz erschossen.

Ich bin fast jedes Jahr in Israel und froh nicht dort zu leben.

Denkt gut drüber nach.

Franzi

joesch
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Beitrag von joesch »

Hallo Franzi,

nach allen digitalen Nadelöhren zum internationalen Lehrertransfer ist der "deutsche Auslandsschuldienst" schon mal ein guter Tipp, danke.
(Solange "Verena" übrigens so zäh blockiert, der/die werde bei http://www.lehrcare.de/ fündig.)

Deutsch ist neben Englisch die kommende Fremdsprache, besonders in den Zentren mit Universitäten. Der Ruf der "Tätersprache" wird wohl ewig bleiben, aber viele Juden berufen sich auf eine gemeinsame jahrhundertealte, europäische Geschichte und gemeinsame indogermanische Sprachwurzeln.

Israel ist der ursprüngliche Vielvölkerstaat der Welt und natürlich sind die Gegensätze und Konflikte allgegenwärtig. Die Hitze dürfte an den Küsten erträglicher sein und ein tropisches Klima hat zum deutschen Wechselklima eher Vorteile.
Die Bewegung innerhalb des Landes ist natürlich sicherheitspolitisch begrenzt, aber in NRW kann ich jetzt auch nicht von weiten Reisen sprechen. Frauen werden auch im Militär eingesetzt, aber erst ab 18 und mit deutschem Paß eher nicht.

Schade, daß Du so einen negativen Eindruck als regelmäßige Besucherin Israels mitnimmst. Vergleichsweise kann man dasselbe von Deutschland behaupten.
Vielleicht gibt es unter dieser Metaebene Erfahrungen als Lehrer und aus dem alltäglichen Leben.

Fränzy
Moderator
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Beitrag von Fränzy »

Oh nein, ich liebe Israel! Ich spreche Yvrith, Russisch, Deutsch fließend und bin gerne dort. Leben könnte ich dort nicht, vor allem nicht mit den Einschränkungen des Nahostkonflikts.

Isabella
Beiträge: 789
Registriert: 09.09.2006, 11:44:21

Beitrag von Isabella »

Ich mag Israel auch wahnsinnig gerne und bin häufig dort.

Ich finde es allerdings etwas bedenklich, dass du für ein Bild vom Land hast!

Ich meine, die Lage mit Deutschland zu vergleichen ist doch abstrus!

Und zu sagen, du könntest in NRW keine weiten Reisen machen finde ich etwas merkwürdig, was hindert dich daran?

Ich finde die religiöse Motivation anerkennenswert, habe aber gesehen, dass es dort schon genug Menschen gibt, die vor der Realität die Augen verschließen.

Also wenn du deine Kinder schon einer - im Vergleich zu Deutschland - so angespannten Sicherheitslage aussetzen willst, würde ich etwas mehr Realitätssinn an den Tag legen!

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