Ablauf Ref in NS und HH

Fragen, Anmerkungen etc. zu den einzelnen Seminarorten und Bundesländern.
tiger
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Re: Ablauf Ref in NS und HH

Beitrag von tiger »

In NDS ist es so: Der "eigenverantwortliche" (in anderen BL sagt man "bedarfsdeckende") Unterricht umfasst je nach Fächerkombination 6 bis 8 Wochenstunden. In diesem Unterricht agierst du wie jeder andere Lehrer auch, d. h. du unterrichtest diese Lerngruppen alleine und hast keinen Mentor oder sonstigen Ansprechpartner, der dich im Unterricht begleitet.

Dazu kommt sogenannter "Ausbildungsunterricht" in einem Umfang, den das Studienseminar auf der Grundlage der APVO vorgibt. Das sind ungefähr 10 Unterrichtsstunden pro Woche, mal mehr, mal weniger, in denen du zunächst in einer fremden Lerngruppe hospitierst und danach in Absprache mit der jeweiligen Lehrkraft den Unterricht übernimmst. Ganz am Anfang typischerweise für einzelne Stunden, später für mehrere Wochen am Stück (also eine ganze Unterrichtssequenz). Besonders wichtig ist dieser Ausbildungsunterricht in der Sekundarstufe II, weil du dort eigenverantwortlich nicht unterrichten kannst.

Der eigenverantwortliche Unterricht wird dir zugewiesen, den Ausbildungsunterricht kannst du dir in weiten Grenzen selbst aussuchen. Zu Unterrichtsstunden beiden Typs kannst und musst du deine Ausbilder einladen, die dich in anderthalb Jahren ca. 40-mal besuchen, beraten und bewerten werden.

Klarolli
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Re: Ablauf Ref in NS und HH

Beitrag von Klarolli »

@CaraM.: Sry... ich habe den Link natürlich geöffnet und auch drin gelesen, aber anscheinend habe ich das überlesen!

@tiger: Vielen Dank!

State_of_Trance
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Re: Ablauf Ref in NS und HH

Beitrag von State_of_Trance »

tiger hat geschrieben:In NDS ist es so: Der "eigenverantwortliche" (in anderen BL sagt man "bedarfsdeckende") Unterricht umfasst je nach Fächerkombination 6 bis 8 Wochenstunden. In diesem Unterricht agierst du wie jeder andere Lehrer auch, d. h. du unterrichtest diese Lerngruppen alleine und hast keinen Mentor oder sonstigen Ansprechpartner, der dich im Unterricht begleitet.

Dazu kommt sogenannter "Ausbildungsunterricht" in einem Umfang, den das Studienseminar auf der Grundlage der APVO vorgibt. Das sind ungefähr 10 Unterrichtsstunden pro Woche, mal mehr, mal weniger, in denen du zunächst in einer fremden Lerngruppe hospitierst und danach in Absprache mit der jeweiligen Lehrkraft den Unterricht übernimmst. Ganz am Anfang typischerweise für einzelne Stunden, später für mehrere Wochen am Stück (also eine ganze Unterrichtssequenz). Besonders wichtig ist dieser Ausbildungsunterricht in der Sekundarstufe II, weil du dort eigenverantwortlich nicht unterrichten kannst.

Der eigenverantwortliche Unterricht wird dir zugewiesen, den Ausbildungsunterricht kannst du dir in weiten Grenzen selbst aussuchen. Zu Unterrichtsstunden beiden Typs kannst und musst du deine Ausbilder einladen, die dich in anderthalb Jahren ca. 40-mal besuchen, beraten und bewerten werden.
Wer sind denn die Ausbilder? Die Fachleiter vom Seminar?
Das klingt ja grauenvoll. 40 mal :OOO

tiger
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Re: Ablauf Ref in NS und HH

Beitrag von tiger »

Das dachte ich auch, weil ich aus anderen Bundesländern andere Zahlen gewohnt war. Es ist auch in NDS nicht einheitlich geregelt; die Studienseminare legen die Anzahl der Besuche fest.

Im Nachhinein hat es sich aber als segensreich herausgestellt. In anderthalb Jahren Referendariat bedeuten 40 Besuche, dass man in fast jeder Unterrichtswoche einen Ausbilder (= Fachleiter oder Pädagogischen Leiter) zu Besuch hat. Dafür erhält man aber sehr regelmäßig sehr viel Rückmeldung zum eigenen Unterricht und hat viel Gelegenheit, sich auszuprobieren, verschiedene Lerngruppen mit ihren jeweiligen Besonderheiten zu präsentieren und an seinen Schwächen zu arbeiten.

Nachteilig ist, dass ich viele Wochenenden, lange Abende und teilweise auch Nächte mit dem Vorbereiten der Unterrichtsbesuche und den schriftlichen Ausarbeitungen zugebracht habe. Das ging (stellenweise) schon an die Substanz.

State_of_Trance
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Re: Ablauf Ref in NS und HH

Beitrag von State_of_Trance »

Ich gebe dir in den meisten Punkten recht, es hat sicherlich auch große Vorteile, dass die Fachleiter ein realistischeres kontinuierliches Bild bekommen. Ich glaube auch, dass es eine Entlastung ist, wenn die Einzelbesuche nicht so stark ins Gewicht fallen (in NRW wird man ja pro Fach nur 5 mal regulär besucht).

Aber die Arbeitsbelastung, wie du es selbst sagst, klingt enorm. Vor allem da offensichtlich auch Entwürfe vorausgesetzt wurden. Aber ja, wer das durchhält, der hat wirklich viel über Unterricht gelernt.

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