RLP: Mitten im Studium - Sorgen wegen Einstellung

Fragen, Anmerkungen etc. zu den einzelnen Seminarorten und Bundesländern.
MarcBolen1990
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RLP: Mitten im Studium - Sorgen wegen Einstellung

Beitrag von MarcBolen1990 »

Hallo ihr lieben,
man liest hier so vieles, vor allem auch ernüchternde und negative Dinge, mein Hirn kriegt langsam richtig Angst und deswegen möchte ich hier nochmal Meinungen hören.

Ich studiere Deutsch und Sozialkunde fürs Gym (bitte keinen Vortrag über die schlechte Fächerkombi, weiß ich, aber nicht jeder ist ein Mathe/Physik-Genius) gehe bald in den Master und mache das wirklich nicht aus alternativlosigkeit, sondern vollster Überzeugung. Mittlerweile fast 10 Tätigkeit in der Jugendarbeit, zahlreiche Praktika an Schulen (über die geforderten Hinaus), Arbeit in der Mitarbeiterschulung i.d. Bereichen Kindeswohl usw. sowie eine bis heute 3 Jährige Erfahrung im Personalgewerbe, lassen mich wissen, dass ich in Schulen richtig sein werde - ich freue mich drauf.
Das zum Hintergrund meinerseits...

Wenn man über Chancen eines Ref-Platzes, einer Planstelle,... liest (bin in frühestens 4 Jahren mit dem Ref durch), dann fragt man sich manchmal ernsthaft, ob man nicht einfach aufhören sollte. Natürlich mache ich das nicht, gerade wegen meiner Überzeugung, aber Angst ist in manchen Zeiten sehr stark mit dabei.

Deshalb einige Fragen: ist das mit dem Refplatz so schwierig? und wenn ja, was heißt das? ich bin bereit 1,2 Jahre zu warten und währenddessen zu arbeiten o.ä.
Wie sieht es mit den (von Mainz, wo ich studiere und eigentlich bleiben will, zumindest irgendwo regional) Pendelmöglichkeiten aus zu zB Seminaren Daun oder Altenkirchen aus? schon jemand erfahrungen, wie viel Std wöchentlich hat man so im Ref?

Und Thema Plandtelle: ich kenne die Punkte, man muss flexibel sein, nicht nur Gymnasium angeben, geduldig sein,... - aber ist es realistisch, dass man mit halbwegs normalgutem Examen 5,6,7... Jahre wartet? Ich bin eig immer der Meinung gewesen, dass, wenn man lange genug auf der liste steht, flexibel ist, viele schulformen angbt,... dass man irgendwann schon was kriegt -oder?

Ich freue mich über erfahrungen, tipps, ermunterungen oder auch realistische Beiträge, die vllt meine ängste bestätigen (doch seid so lieb: keine ‚alles ist ganz scheisse‘ parolen - die kann man im ganzen netz lesen)

herzchen dank, euer marc

chilipaprika
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Re: RLP: Mitten im Studium - Sorgen wegen Einstellung

Beitrag von chilipaprika »

Rückfrage: was heißt denn "flexibel", wenn du eigentlich von Mainz aus pendeln willst?

Da RLP in Mainz 5000 Gymnasiallehrämtler ausbildet und die Mehrheit davon gerne auch da bleiben möchte, kannst du dir denken, dass es nicht sooo einfach funktioniert. Auch in der Tiefpfalz brauchen sie DeutschlehrerInnen :-)

CaraM.
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Re: RLP: Mitten im Studium - Sorgen wegen Einstellung

Beitrag von CaraM. »

Wenn wäre denn deine Alternative?

MarcBolen1990
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Re: RLP: Mitten im Studium - Sorgen wegen Einstellung

Beitrag von MarcBolen1990 »

@chilipaprika: naja, alles südlich von Mainz bis Pirmasens usw. ist bei mir auch familiär so gut durchzogen, dass das für mich okay wäre...
es ging mir eher, um ein paar erfahrungsberichte und einschätzungen, ob es eben realistisch ist, dass man vllt einfach nie irgendwas bekommt...

Nuno85
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Re: RLP: Mitten im Studium - Sorgen wegen Einstellung

Beitrag von Nuno85 »

Jetzt mal keine Panik. Nur weil du evtl. einige Jahre auf deine Planstelle warten müssen wirst - und ja, das kann durchaus passieren - heißt das nicht, dass du nicht arbeiten kannst. Es gibt immer die Chance für Vertretungsstellen bzw. relativ dauerhafte und stabile Stellen, zunächst als Angestellter. Das gilt auch für die Zeit zwischen Studiumsende und Ref-Beginn.
Es ist, zugegeben, nicht die einfachste Zeit. Man denkt und plant unter Umständen von Halbjahr zu Halbjahr. Aber ja, passieren kann es. Und ja, funktionieren kann es auch sehr gut. Ich habe zwischen Master und Ref an einer IGS und einer BBS gearbeitet mit durchaus vorzeigbarem Deputat (24 bzw. 18 Stunden). Ist also durchaus machbar.
Bzgl. Ref solltest du auch Baden-Württemberg nicht vernachlässigen. Hier gibt es im Norden so einiges was direkt an der Grenze zu RLP liegt, speziell dann die Studienseminare Heidelberg und Karlsruhe. Ist natürlich nicht optimal, aber man kommt zumindest zuverlässig rein (nach BaWü, nicht zwingend in die o.g. Seminare). Solltest du irgendwann im Sommer/Herbst abschließen und schaffst die Anmeldefrist im Juni/Juli, hast du recht wenig Wartezeit.

Bender5
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Re: RLP: Mitten im Studium - Sorgen wegen Einstellung

Beitrag von Bender5 »

Fürs Ref würde ich auch viel flexibler denken wenn es dir möglich ist.
Das ist ein Zeitraum von 1,5 Jahren und BW und NRW stellen i.d.R. alle Refbewerber ein.
Nach dem Ref kann man sich dann neu orientieren und zurück in die Heimat gehen, wo es wie hier einige schreiben auch Vertretungsstellen etc. gibt um die Zeit bis zur Planstelle zu überbrücken.
Gerade Grundschulen suchen in vielen Bundesländern derzeit dringend, so dass man auch dort nach dem Ref arbeiten kann (ja auch mit Gymnasiallehramt Ref).

Thisbe
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Re: RLP: Mitten im Studium - Sorgen wegen Einstellung

Beitrag von Thisbe »

Allerdings ist zu bedenken, dass du den Landeskinder-Bonus von 0,5 in RLP nicht bekommst, wenn du in BW Ref machst... Ich musste übrigens mit der Kombi Deutsch-Geschi (und sehr gutem 1. Staatsexamen) gar nicht warten und bekam direkt einen Ref-Platz, den ich ablehnte. Ein Jahr später kam dann der nächste, den ich annahm - in Daun. Meine Schule war rund eine Stunde Fahrzeit von Daun entfernt.
Nach durchschnittlichem 2. Examen bin ich nun seit 2,5 Jahren Vertretungslehrerin, mittlerweile an einer Grundschule, was mir eh mehr Freude macht. Allerdings hätte ich zwischendurch auch wieder ans Gymnasium wechseln können. Eigentlich hatte ich immer irgendwelche Anrufe in den Ferien, aber oft erst kurz vor knapp - kann also durchaus etwas nervenaufreibend sein...Ich habe mich nie irgendwo beworben, die Schulen bzw. die ADD arbeiten einfach ihre Listen ab (wobei ich mich frage, ob die, die anrufen, wirklich keine aktiven Bewerber hatten, wundert mich eigentlich...)

Uns wurde damals gesagt, man solle eine 1 vorm Komma haben im 2. Examen, dann hätte man eine realistische Chance, in den nächsten 5 Jahren nach dem Ref eine Planstelle zu bekommen...Ich habe das nicht hinbekommen und denke auch nicht, dass für mich in den nächsten Jahren was kommen würde. Also: Je besser die Note, desto weniger musst du rumgurken - viel Erfolg!

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