Kolloquium: Zulassung zum Vorbereitungsdienst - Erfahrungen?

Fragen, Anmerkungen etc. zu den einzelnen Seminarorten und Bundesländern.
Geistkämpferin
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Kolloquium: Zulassung zum Vorbereitungsdienst - Erfahrungen?

Beitrag von Geistkämpferin »

Hallo Zusammen,

hat hier bereits jemand Erfahrungen mit einem Kolloquium zur Zulassung für den Vorbereitungsdienst für Berufsschulen gemacht?

Ich bin Diplom-Pädagogin (Studienrichtung Sozialpädagogik mit NF Psychologie) und habe mich als Quereinsteiger für den Vorbereitungsdienst an Berufsschulen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, sowie in Schleswig-Holstein beworben. Sozialpädagogik steht dort ja momentan auf der Mangelfächerliste für Berufsschulen.

Aus BW (Freiburg) wurde mir per E.Mail nun schon einmal mitgeteilt, dass ich im Oktober ein Kolloquium in den Fächern Pädagogik/ Psychologie und Sozialpädagogik ablegen muss oder vielleicht sollte ich besser sagen darf :roll:
Was kommt da in etwa auf einen zu und wie läuft so etwas ab? Über Erfahrungsberichte und Tipps würde ich mich sehr freuen.

LG von der Geistkämpferin (momentan noch in der Pfalz lebend)

Fränzy
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Re: Kolloquium: Zulassung zum Vorbereitungsdienst - Erfahrun

Beitrag von Fränzy »

Ich wundere mich erstmal. Ich kenne mehrere Personen, die das selbe gemacht haben wie Du, keiner musste vorher in ein Prüfungsgespräch... vielleicht weil Du nicht aus BW bist?

Ich gehe mal davon aus, dass man dich kennen lernen will. Evtl. Deine Beweggründe für das Lehramt, wo Du Dich in der Schule siehst, was Dir im Unterricht wichtig ist...

Ich meine den eigentlichen Ausbildungsinhalt (den schulspezifischen, wie Planung von Unterricht und Didaktik) das kommt doch im Seminar dran.

Alles Gute! Ich gehe mal davon aus, dass sie dich nehmen, ist ja ein ziemliches Mangelfach ;)
שָׁלוֹם

Geistkämpferin
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Re: Kolloquium: Zulassung zum Vorbereitungsdienst - Erfahrun

Beitrag von Geistkämpferin »

Hallo Fränzy,

vielen Dank für die Antwort! Ja, vermutlich liegt es tatsächlich daran, dass ich nicht aus BW komme. Außerdem ist das Diplom schon 5 Jahre alt und ich war anschließend berufstätig, so dass man wahrscheinlich wissen will, ob ich das fachliche noch drauf habe und mein Wissen den Anforderungen in BW entspricht.

Lieben Gruß und ein schönes Wochenende Dir :-)

Lizzy23
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Re: Kolloquium: Zulassung zum Vorbereitungsdienst - Erfahrun

Beitrag von Lizzy23 »

Vermutlich liegt es an den 5 Jahren Pause. Denn selbst mit Lehramtsstudium/Staatsexamen muss man ja durchs Kolloquium, wenn man das Ref später als 4 Jahre nach dem Examen beginnen möchte. Wie das genau abläuft, wer "prüft" und um was es konkret geht, kann ich dir aber leider nicht sagen; ich habe nur immer wieder auf diversen Info-Veranstaltungen während des Studiums gehört, dass es darum geht, zu überprüfen, ob man die Studieninhalte noch einigermaßen parat hat (und bei uns Fremdsprachlern geht es dabei wohl auch schwerpunktmäßig um die Sprachkompetenz; das betrifft dich ja aber nicht).

Scienceinschool
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Re: Kolloquium: Zulassung zum Vorbereitungsdienst - Erfahrun

Beitrag von Scienceinschool »

Hej,
hab` selbst ein solches Kolloqium in BW gemacht - im Herbst 2011. Es ist tatsächlich so, dass jeder, der sich für`s Ref bewirbt und dessen Uni-Abschluss (egal, ob Staatsexamen oder Diplom) mehr als 4 Jahre zurück liegt, in einem solchen Kolloqium nachweisen muss, dass er das nötige Fachwissen noch parat hat. Das Kolloqium wird von Ausbildern an dem Seminar, an dem Du Dich beworben hast, durchgeführt. Häufig gibt es auf der jeweiligen Homepage des Seminars auch eine Literatur- und Stichwortliste der jeweiligen Fächer, sodass der inhaltliche Rahmen abschätzbar ist. Ich hab`s am Seminar KA (Berufliche Schulen) gemacht, mit zwei naturwissenschaftlichen Fächern. Geprüft wurde 30 Minuten in jedem Fach, mit kurzer Pause dazwischen. Gefragt wurde bei mir quer durch den Lehrplan der Oberstufe des beruflichen Gymnasiums, wobei ich das Gefühl hatte, dass bei der Bewertung neben den fachlichen Inhalten auch die Persönlichkeit eine Rolle spielt, d.h. die Ausbilder schon gucken, ob sie die jeweilige Person - gerade wenn es sich um Seiteneinsteiger (wie auch ich einer bin) handelt - für`s Lehramt geeignet halten. Was bei Diplom-Pädagogen ja aber keine Frage ist ;)!
Es gibt nur ein Bestehen oder Nichtbestehen, keine Note. Bei mir war die Atmosphäre und "das Fazit" des Kolloqs durch die Ausbilder sehr angenehm, obwohl mein Fachwissen definitiv nicht mehr so tiefgehend war wie zu Diplomzeiten! Aber "verschenkt" wurde "das go" definitiv nicht . . . (allerdings habe ich von einem Kollegen am RP Stuttgart gehört, dass das Seminar schlicht und ergreifend vergessen hatte, ein Kolloq durchzuführen und er dann ohne ins Ref durfte ;)).
Wie Du sicher weisst: Pädagogik ist hier in BW definitiv noch ein Mangelfach, es gab deutlich mehr Stellen als fertige Referendare für Pädagogik in meinem Jahrgang . . . was sonst so gut wie in keinem anderen Fach mehr der Fall ist!
So, genug ;)!
LG,
scienceinschool

Geistkämpferin
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Re: Kolloquium: Zulassung zum Vorbereitungsdienst - Erfahrun

Beitrag von Geistkämpferin »

Vielen Dank an Euch!
Das hat mir schon mal riesig weitergeholfen, besonders Deine Schilderung Scienceinschool :-)

Inzwischen habe ich auch die Themenliste für das Colloquium erhalten (stimmt im übrigen genau überein mit dem Lehrplan an berufsbildenden Gymnasien in BW) und mir die entsprechenden Lehrbücher für meine Fächer besorgt. Also ich kann nur sagen: Ich war sehr überrascht, denn es ist unglaublich viel Stoff (pro Fach ca. 15 Themen auf der Liste mit jeweils sehr komplexen Unterthemen). Das breit angelegte Spektrum sprengt sogar das Wissen meiner Diplomprüfungen.
Vom Regierungspräsidium teilte man mir mit, dass es hauptsächlich darum gehe zu überprüfen, ob man den Stoff aus dem Lehrplan souverän beherrscht, um erfolgreich durch den Vorbereitungsdienst zu kommen.

Da werde ich mich heftig auf den Hosenboden setzen müssen, um dies neben meinem 40-Stunden Job bewerkstelligen zu können. Dafür kann man dann aber auch mit sicherem Gefühl ins Referndariat gehen, wenn man es geschafft hat...

Lieben Gruß und vielen Dank noch mal!
Die Geistkämpferin

Geistkämpferin
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Re: Kolloquium: Zulassung zum Vorbereitungsdienst - Erfahrun

Beitrag von Geistkämpferin »

Da ich das Colloquium nun erfolgreich hinter mich gebracht habe und es morgen losgeht mit dem Referendariat möchte ich hier mal kurz Zwischenbericht geben um anderen Interessenten und Seiteneinsteigern einwenig Mut zu machen.

Die beiden Prüfer (Fachleiter) waren sehr freundlich und die Athmosphäre positiv. Nach ca. 5 Minuten Smalltalk ging es dann zur Sache und es wurden 2 x 30 Minuten kreuz & quer Themen aus den aktuellen Lehrplänen abgefragt. Dabei blieb es jedoch thematisch eher an der Oberfläche und man ging sehr viel weniger in die Tiefe als ich erwartet hatte.
Im großen und ganzen hatte ich es mir wesentlich schwieriger vorgestellt. Zusammenfassend lässt sich jedoch feststellen, dass es sich auf alle Fälle lohnt sich gut auf das Colloquium vorzubereiten. Im Grunde genommen erhält man durch das Colloquium die einmalige Möglichkeit sich genau den Stoff zu erarbeiten, den man später zu Unterrichten gedenkt, sofern diesbezüglich in einigen Bereichen noch Lücken bestehen sollten.

Nun hoffe ich natürlich, dass auch alles so klappt wie ich es mir vorstelle und ich durch das Nadelöhr Referendariat hindurchkomme :-)

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