Sinn sog. Lehrerforen

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Fiene
Beiträge: 6
Registriert: 15.03.2007, 18:55:55

Sinn sog. Lehrerforen

Beitrag von Fiene »

Ich bin mittlerweile der Meinung, dass es wirklich niemanden etwas angeht außer die Personen, zu denen ich Vertrauen habe, was ich über meinen Unterricht denke. Warum müssen hier Lehrer oder angehende Lehrer ihre Probleme und Gedanken, Maßnahmen und Methoden öffentlich diskutieren. In einem Forum! Zu dem jeder X-Beliebige Zutritt hat! Jeder angehende Kriminelle, jede noch zu dumme und ungebildete, charakterlich schlechte Person kann hier auf vertrauliche Informationen Bezug nehmen. Das macht niemand so! Kein Polizist, kein Richter, kein Anwalt, kein Finanzbeamter, kein Banker etc.!
Die Schule ist sowieso schon zu weit in Richtung Reinreden durch die Eltern geöffnet, als Lehrer musst du dich sowieso zu fast jedem noch so blöden Kommentar äußern, was dich Zeit und Kraft , die du für guten Unterricht brauchst, kostet.
Lehrer sind einfach oft zu blöd und zu schlapp, dass sie sowas mitmachen. Durch solche Foren wie dieses wird das Image der Lehrer nicht besser, sondern es wird ihm noch mehr geschadet. Was hat hier jeder Schüler oder ehemalige berufsfremde Schüler reinzureden? Was haben die denn schon geleistet im Leben, dass sie überhaupt den Horizont haben, um zu begreifen, was für Einsatz und Arbeit hinter Unterricht steckt?
Lehrer sollten endlich mal eine klare Grenze zwischen sich und
ihrem Klientel stecken.

Piccola
Beiträge: 1661
Registriert: 08.01.2006, 22:34:10
Wohnort: Baden-Württemberg (Gym)

Beitrag von Piccola »

Hi Fiene,

deine Ausführungen kann ich nur zum Teil nachempfinden.

Ich finde es gut, dass es Lehrerforen gibt, denn da geht es ja nicht nur um Austausch von Leid und Frust, sondern auch um Austausch von Erfahrungen und Materialien.

Zum Erstgenannten ist zu sagen: Es ist sowieso anonym und einigen hilft es, sich auf dem hiesigen Forum auszujammern, gerade weil es anonym ist.
Nicht jeder hat Menschen um sich, die er mit den Sorgen des Referendariats belasten kann.

Dieses Forum ist besonders für Referendare gedacht.
Dass hier daher häufiger mal gejammert wird, ist doch verständlich.

Im übrigen finde ich es okay, dass Leute mitbekommen, dass die Lehrerausbildung bzw. der Beruf selbst nicht so ein ZUckerschlecken sind, wie man bisher immer gedacht hat.

Ich kenne ein paar Leute aus meinem Umfeld, die ihre negative Meinung über die "faulen und jammernden" Lehrer komplett geändert haben, seitdem sie einen kleinen Einblick (nur durch Hörensagen!) in die Ausbildung bzw. in das Berufsleben gewonnen haben.

Viele können sich kein Bild von dem Beruf machen, es kursierten Jahrzehnte lang gewisse Vorurteile. Hinzu kommen die Vorteile der Verbeamtung, etc. Dass der Lehrerberuf "auf eine andere Weise hart" sein soll, kann fast niemand nachvollziehen.

Ich habe aber das Gefühl, dass immer mehr Menschen zumindest versuchen, die angebliche "Jammerkultur" in dem Berufsbereich zu verstehen.

Picco
Mens sana in corpore sano :-)

Fiene
Beiträge: 6
Registriert: 15.03.2007, 18:55:55

Beitrag von Fiene »

Das wäre eine schöne Entwicklung. Erfahrungsaustausch finde ich gerade in unserem Geruf sehr sinnvoll, aber im Kollegium unter Ausschluss der Öffentlichkeit! Welche Betriebsratsitzung findet unter Augen der Kundschaft ab?
Verständnis für den Lehrerberuf hat fast jeder, aber sobald das eigene Kind oder ein Schüler selbst Probleme in der Schule hat, dann ist es mit dem Verständnis oft vorbei und die Schuldigkeit wird häufig der Einfachheit halber beim Lehrer gesucht.
Da der Kokurrenzkampf in unserer Gesellschaft zugenommen hat und die Verwirrung und Unfähigkeit vieler Eltern, ihr Kind zu erziehen, ebenfalls, fangen Eltern und/oder Schüler an, ihren Frust an Lehrern sinnlos abzureagieren. Warum?
Weil diese in der Gesellschaft ähnlich wie Polizisten noch die einzigen sind, die Verhalten vorschreiben. Anstatt sie in der Arbeit zu unterstützen oder ihnen zu vertrauen, dass sie wirklich nur helfen wollen, werden sie in ihrer Arbeit total behindert. Das fängt an beim "in den Pausen vor der Tür des Lehrerzimmers stehen und nur mal kurz mit dem Lehrer über den Eintrag wegen nichtgemachter Hausaufgaben reden wollen" an, geht weiter über Beleidigungen oder körperliche Gewalt, Klagen beim Kultusministerium wegen Kleinigkeiten. Woher haben Schüler und Eltern diese unglaublich selbstbewusste Frechheit staatlichen Einrichtungen gegenüber? Durch das Fernsehen, das inzwischen Shows über Berufe bringt, in denen sich die Menschen dann gegenseitig bepöbeln , Angestellte und Beamte beschimpfen?! Wo bleibt unser Schutz, der Schutz unserer Arbeit? Er ist definitiv nicht da. Also müssen Lehrer sich selbst schützen. Müssen Informationen, die nach außen gehen, angemessen filtern. Das wird in jedem Beruf so gemacht, sonst könnte ja auch wirklich jeder ohne Studium Lehrer werden, wenn auch jeder bei allem mitreden darf. Ich gehe jede Wette ein, dass sich hier Menschen an den PC setzen und nicht reflektieren, dass hier Menschen schreiben,die mit der Ausbildung noch nicht fertig sind. Die meinen, so und so müsse man es als Lehrer machen, und nicht darüber nachdenken, dass Abitur, ein Studium, und Berufserfahrung nötig sind, um sinnvolle Entscheidungen zum Besten der Schüler zu fällen. Wir müssen aufpassen, dass wir uns durch eine lässige und uns selbst gegenüber gleichgültige Haltung nicht weiterhin zur Zielscheibe gegen dumme Aggressionen machen. Ich finde es nach wie vor nicht in Ordnung, wie sich hier angehende Lehrer oder in anderen Foren fertige Lehrer mit Indiskretion und einer gewissen Unbeherrschtheit völlig naiv und wehrlos der Öffentlichkeit präsentieren. Eine Ideenbörse für Fachliches aus dem Internet sollte völlig reichen, wie Referendare oder Lehrer das Medium Internet nutzen. Für pädagogische Fragen etc. sind die Kollegen, Seminarlehrer und Mitreferendare, Lehrer aus der Verwandt-oder Bekanntschaft da.

tigerente_kerstin
Beiträge: 241
Registriert: 15.07.2007, 19:56:53
Wohnort: Bayern (RS)

Beitrag von tigerente_kerstin »

Sorry Fiene, WAS MACHST DU DANN HIER???? :shock: :twisted: :?:

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