Was mich wirklich nervt... Nettikette?

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3,14159
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Was mich wirklich nervt... Nettikette?

Beitrag von 3,14159 »

... an diesem sonst so schönen Forum ist die Umgangsweise der User, die herablassenden Bemerkungen, Urteile und zum Teil Vorurteile - und Kommentare dazu, ob der entsprechende User überhaupt aufgrund seiner wahrscheinlichen Erfahrung überhaupt "mitreden darf".

Es mag ja sein, dass der Lehrberuf einen gewissen Stressfaktor mit sich bringt, den man dann ja nur beschränkt an seinen Schülern auslassen darf - aber ob ein Internetformum dann der richtige Ort ist, sich abzureagieren?

Es ist schwierig, hier einen konstruktiven Vorschlag zu machen, wie man ein besseres Miteinander im Board erreichen kann - es gibt Boards, da ist das noch viel schlimmer (im 1und1-Profiseller-Board wird den Leuten ständig erklärt, wie man sich abmelden kann, wenn sie eine zu "dumme" Frage stellen), aber ich finde es fast ein wenig peinlich, dass unsere Schüler in vielen Foren eine bessere Nettikette zeigen, als ihre Vorbilder, die Lehrer es hier tun.

Klar, jeder der hier Beiträge und Antworten schreibt, tut das in seiner Freizeit - aber gerade die will ich eigentlich tendenziell in einer freundlichen und konstruktiven, vielleicht sogar aufbauenden Atmosphäre verbringen.

Und dass wir als Lehrkräfte grundsätzlich dazu in der Lage sind, unserem Gegenüber unsere Kritik in aller Klarheit und Deutlichkeit zu präsentieren ohne dabei herablassend zu sein, würde ich schlicht einfach mal voraussetzen.

Liege ich mit dem Wunsch so falsch?

Und nein - ich beziehe das nicht nur auf genau einen Thread... ein Ausrutscher oder emmotionaler Ausbruch sei jedem mal zugebilligt.
Zuletzt geändert von 3,14159 am 05.08.2012, 22:29:14, insgesamt 1-mal geändert.

Aprikosenmarmelade
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Re: Was mich wirklich nervt... Nettikette?

Beitrag von Aprikosenmarmelade »

Ich gehe davon aus, du beziehst das auf den Thread, wo ich etwas geschrieben habe. :)

Es ging mir ja nur darum, kurz dort anzureißen, dass man mehr Methodenwechsel benötigt und dazu kann jeder, der studiert, was sagen - finde ich. :oops:

Danke, für deinen Thread :D

LatinaTeacharin
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Re: Was mich wirklich nervt... Nettikette?

Beitrag von LatinaTeacharin »

Es ging mir ja nur darum, kurz dort anzureißen, dass man mehr Methodenwechsel benötigt und dazu kann jeder, der studiert, was sagen - finde ich.
Eben nicht. Das Studium allein qualifiziert noch zu wenig für die alltägliche Praxis. Der Lehrerberuf ist learning by doing. Und manchmal muss man die Grünschnäbel hier ein wenig auf die richtige Bahn lenken, damit sie zu Beginn des Refs nicht zu hart auf dem Boden der Tatsachen ankommen.
Es ist mitunter anmaßend, wie Studenten, die glauben, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben, sich gegenüber dem, was von Kollegen mit jahrelanger Unterrichtserfahrung eingebracht wird, uneinsichtig zeigen.

Aprikosenmarmelade
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Re: Was mich wirklich nervt... Nettikette?

Beitrag von Aprikosenmarmelade »

Ich würde mich den Referendariatsbedingungen anpassen. :? Und ich behaupte auch nicht, dass ich es 1A mache momentan. :lol: Keine Ahnung, wie du darauf kommst, ich käme dann mit Kritik nicht klar.

Es ging doch nur darum, andere Methoden einzubauen. Um nichts weiter. :roll:

krabappel
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Re: Was mich wirklich nervt... Nettikette?

Beitrag von krabappel »

LatinaTeacharin hat geschrieben: Und manchmal muss man die Grünschnäbel hier ein wenig auf die richtige Bahn lenken, damit sie zu Beginn des Refs nicht zu hart auf dem Boden der Tatsachen ankommen.
Wer ist "man"?
Die Frage ist, ob jeder zweite Beitrag mit genervtem Augenrollen quittiert werden muss. Ohne Grünschnabelmotivation würde sich schließlich niemand fürs Lehramtsstudium bewerben.

Ich wundere mich schon auch des Öfteren: z.B. dass jemand, der eine normale Frage stellt, erstmal angeschnauzt werden muss, ob und wie er sein Profil zu ergänzen hat. Es kommen doch ständig neue Leute, die sich einfach noch keine Gedanken gemacht haben, dass das Profil hier halt ne größere Rolle spielt.

Ich stimme "Pi" jedenfalls zu...

Lysander
Moderator
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Re: Was mich wirklich nervt... Nettikette?

Beitrag von Lysander »

Ich denke, dass sich das Ganze im Wesentlichen noch innerhalb erträglicher Grenzen bewegt.

Die Häufigkeit der Meldungen von Beiträgen, die Häufigkeit des Auftretens von Trollen oder Sockenpuppen von gesperrten oder sich unter theatralischen Abtritten abgemeldeten Usern ist längst nicht mehr so wie vor einigen Monaten.

Die Arbeit der Moderatoren hat sich diesbezüglich deutlich reduziert.

Um noch einmal auf die Nettikette zurück zu kommen:

Studenten und Referendare haben leider manchmal die Angewohnheit, sich als Weltenverbesserer aufzuspielen und es den etablierten Lehrern mal so richtig zu zeigen.

Einerseits kann man sich darüber aufregen, andererseits wissen wir alle, dass man in einem Forum niemanden von seiner Meinung überzeugen kann, wenn dieser jemand das nicht einsehen will oder aufgrund seines "Ehrenkodex" nicht öffentlich tun will.

Es ist ein Privileg der Jugend, sich so aufzuführen.

Es ist das Privileg der etablierten Kollegen, die Jugend ggf. aufzufangen, wenn sie ein ums andere Mal auf die Nase fällt, weil sie es ja besser weiß.

Jeder muss seine Erfahrungen machen. Mittlerweile lehne ich mich innerlich zurück, lächle mild und denke mir nur noch, dass ein paar Jahre Praxis mit voller Stelle entsprechend "wirken" werden.
Gruß
Lysander

Das beste Argument gegen Demokratie ist ein fünfminütiges Gespräch mit einem durchschnittlichen Wähler. (W. Churchill)

CatherineDuquesne
Moderator
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Registriert: 17.06.2007, 11:34:27
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Re: Was mich wirklich nervt... Nettikette?

Beitrag von CatherineDuquesne »

Lysander hat geschrieben: Studenten und Referendare haben leider manchmal die Angewohnheit, sich als Weltenverbesserer aufzuspielen und es den etablierten Lehrern mal so richtig zu zeigen.
Ich kann mich an eine Situation erinnern, die im Nachhinein wirklich peinlich ist. Ich hatte eine 7. Klasse im Referendariat. Jede Stunde Methodenfeuerwerk. Die Klasse hats nicht interessiert. Jede Stunde kam ich wohl so raus, dass der Betreuungslehrer irgendwann meinte, ich solle das doch endlich lassen. Um meiner selbst willen. Von da an gab es nur noch Frontalunterricht. Den die Klassenlehrerin übrigens schon lange praktiziert hat, weil sie als erfahrene Lehrerin auch nicht weiter kam. Die waren nicht bösartig, nur sehr desinteressiert an Sozialformen. Welche allerdings ja sonst im Ref großgeschrieben werden. Aber ich meinte ja, das klappt da bestimmt mit jeder Klasse, wenn man das schon so lernt ;).

Es ist allerdings etwas Positives zu sehen bei den jungen Kollegen: Viele von ihnen sind sehr enthusiastisch und idealistisch. Und wenn sie sich das nicht kaputtmachen lassen und ein gesundes Maß an Selbstschutz haben...wäre schon viel gewonnen. Nicht, dass wir noch mehr solcher Leute bekommen wie einen meiner Kollegen, dem es völlig wurscht ist, dass die Schüler Angst vor ihm haben und der fast mit Stolz alleine fürs Durchfallen sorgt.

Was ich immer wieder feststelle: Man ergänzt sich dann oft in der Praxis: Die "Alteingesessenen" und die Referendare. Oft ist das ein gegenseitiges Lernen.

Und was die Netiquette betrifft: Ich kenne ein Forum, da fliegt man schon wegen durchgehender Kleinschreibung raus. Wollen wir z. B. ja dann auch nicht.
"Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren." B. Brecht

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