SL hat geschrieben:
Und in diesem Zusammenhang frage ich mich immer wieder, wieso Refs gleich zusammenbrechen, wenn die bösen Fachleiter/Seminarlehrer sie mal kritisieren. Die Nerven braucht man nicht im Referendariat, denn danach fängt es erst richtig an. Da braucht man 30, 35, fast 40 Jahre lang gute Nerven.
Ist das so?
Irgendwer (Ulysses?) hat hier vor kurzem geschrieben, dass fuer viele das Referendariat mit Angst verbunden ist.
Da ist was dran. Ich habe bisher im Referendariat noch keine groesseren Probleme gehabt (Stundenverisse usw.) und (ja!) ich gehoere sogar zu der "jung, gesund und schoen" - Gruppe, die sich keine Sorgen um die Verbeamtung machen muss.
Trotzdem erlebe ich das Referendariat als
sehr unangenehm.
Ich habe vorher einige Jahre ausserhalb der Schule gearbeitet und hatte dort auch mit voellig neuen Anforderungen und Termindruck (Zeitschriftenedition) zu tun. Ich hatte auch eine lange Arbeitswoche und manchmal Aerger mit dem Chef, weil nicht alles so geklappt hat, wie er sich das vorgestellt hat.
Aber ich hatte nicht staendig irgendwelche Gremien, die mir ueber die Schulter geschaut und mich benotet haben. Ich konnte trotz allem entspannter meine Fehler machen. Im Referendariat schreibt dagegen
jeder, dem man begegnet, Gutachten ueber einen (ok, ausser der Schulsekretaerin).
Ich musste auch nicht neben meinen eigentlichen Aufgaben (die mir Spass mach(t)en) merkwuerdige schriftl. Hausarbeiten schreiben, deren Sinn vor allem darin zu bestehen scheint, die Orthografiekenntnisse der Referendare zu testen (oh, und natuerlich die allgemeine Belastungsfaehigkeit). Ich wurde nicht gezwungen, zu kollegialen Fallberatungssitzungen zu gehen
und musste nicht zum zehnten Mal in meinem Leben den Pawlow'schen Hund ueber mich ergehen lassen (pars pro toto).
Sprich: Ich konnte mich auf meine eigentlichen Aufgaben konzentrieren.
Fazit:
Aller Anfang ist schwer, aber man kann ihn den Leuten auch schwerer machen als noetig.