Was ist ein Vorbild?

Diskussion zu pädagogischen Themen aller Art
Freidenker
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Re: Was ist ein Vorbild?

Beitrag von Freidenker »

Jaja, geehrter lapal, z.B. die Utopisten und Traumtänzer ! Die gehen noch weniger ! Und ganz schlimm, wenn die versuchen, in verschiedenen Lehrerzimmern zu dominieren.8)
Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

Hauptschulpauker
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Re: Was ist ein Vorbild?

Beitrag von Hauptschulpauker »

Kein Vorbild sind sicher rechthaberische Kollegen, denen die Utopien abhanden gekommen sind und die ohne Blick über den Tellerrand im eigenen Saft und Status Quo Gift spritzend vor sich hin trotten.

Vorbilder sind Menschen, die im sokratischen Bewusstsein "nichts zu wissen" immer neugierig bleiben - und so auch offen sind für neue Strömungen, veränderte Lebenswirklichkeiten und Ideen der Kinder.

Freidenker
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Re: Was ist ein Vorbild?

Beitrag von Freidenker »

"Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen !" (Zitat Helmut Schmidt) 8)
Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

Hauptschulpauker
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Re: Was ist ein Vorbild?

Beitrag von Hauptschulpauker »

Wer keine Vision hat, schmort im eigenen Saft und dreht sich im Kreis.

Utopie und Vision sind Begriffe, die auf verschiedene Art interpretiert werden. In der Wirtschaft bedeutet Vision "die langfristige Ausrichtung eines Unternehmens" und beinhaltet eine Strategie, um ein bestimmtes Unternehmensziel zu erreichen.

Ziellos agierende Unternehmen gehen pleite - ziellos agierende Schulen können nicht qualitativ hochwertig arbeiten.

LatinaTeacharin
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Re: Was ist ein Vorbild?

Beitrag von LatinaTeacharin »

Ziellos agierende Unternehmen gehen pleite - ziellos agierende Schulen können nicht qualitativ hochwertig arbeiten.
Da aber der Fisch bekannterweise immer vom Kopf her stinkt, bräuchte es in den Ministerien und Kommissionen gute Leute, die Ahnung von der Materie haben. Nur mit guten Vorlagen bzw. (Ziel-)Vorgaben von oben und einem ausreichenden Budget können die Schulen unten auch gute Arbeit leisten. Immer mehr Freiheiten für die Schulen im Sinne einer "laissez-faire-Politik" kann der Entwicklung der Bildungspolitik nicht gut tun, denn ohne entsprechenden Finanz- und Personalrahmen lässt sich die Arbeit nicht vernünftig machen, ohne sich aufzureiben.
Aber genau das wird oben aktuell erwartet: dass sich das Bodenpersonal unten in den Schulen aufreibt. Und genau an dieser Stelle sollten Kollegen mit Visionen und Utopien tatsächlich mal zum Arzt gehen und sich erklären lassen, dass es nicht ihr Job ist, die Welt zu retten.
Vorbilder sind Menschen, die im sokratischen Bewusstsein "nichts zu wissen" immer neugierig bleiben - und so auch offen sind für neue Strömungen, veränderte Lebenswirklichkeiten und Ideen der Kinder.
Genau das meine ich - es ist eben NUR ein Job, der seinen Mann (und die Frau) ernähren soll. Was meine privaten Interessen anbelagt, da bleibe ich gerne neugierig, aber ich bin nicht bereit, in der Schule ständig das Rad neu zu erfinden, nur weil irgend ein "Bildungsexperte" mal wieder eine Idee entwickelt hat, mit der wir durch einen riesigen Aufwand die Kinder noch schneller dümmer machen.

Freidenker
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Re: Was ist ein Vorbild?

Beitrag von Freidenker »

LatinaTeacharin sprach :
Aber genau das wird oben aktuell erwartet: dass sich das Bodenpersonal unten in den Schulen aufreibt. Und genau an dieser Stelle sollten Kollegen mit Visionen und Utopien tatsächlich mal zum Arzt gehen und sich erklären lassen, dass es nicht ihr Job ist, die Welt zu retten.
Mich persönlich stört es weniger, dass die selbsternannten Weltenretter unter den Lehrern diese Tatsache nicht schnallen (Das ist allein ihr Problem!), sondern, dass sie oft mit ihrer Weltrettungs-Moralinkeule versuchen, ganze Kollegien, auch die Schulleitungen, in penetranter Weise zu beeinflussen.

Das Ergebnis ist dann immer das Gleiche : Die Welt/Gesellschaft wird nicht in geringster Weise gerettet, aber die Kollegen sehen sich dann dank der eifrigen pädagogischen Weltenretter plötzlich in verschiedenen Arbeits- und Steuergruppen wieder, die an visionären und utopischen Konzepten stricken müssen (Natürlich als zusätzliche unentgeltliche Mehrarbeit! Ist doch Ehrensache!).

Konzepte von mehreren hunderten Seiten werden entworfen, um danach mal wieder festzustellen, dass die Schulalltagsrealität sich dann doch nicht so fügen will, wie die pädagogischen Weltenretter es sich eigentlich gedacht haben.

Endergebnis : Ausgebrannte Kollegen, die sich für die Arbeit an den Utopien und Visionen opfern mussten und letztendlich nervlich und kräftemäßig nicht mehr in der Lage sind, gesundheitlich den Beruf weiter durchzustehen.

Noch Fragen ? 8)
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Freidenker
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Re: Was ist ein Vorbild?

Beitrag von Freidenker »

Hauptschulpauker sprach :
Ziellos agierende Unternehmen gehen pleite - ziellos agierende Schulen können nicht qualitativ hochwertig arbeiten.
Ja, und das Ziel sollte das obere Management in kompetenter Weise vorgeben, aber nicht das Fußvolk ganz unten. Wir Lehrer gehören zum Fußvolk, die an den entscheidenden Schrauben nicht drehen darf und kann, wie z.B. bei Finanzen, Sachausstattungen und Personalbestand. Nicht einmal die Schulleitungen gehören zum oberen Management des Bildungssektors. Die befinden sich ausschließlich in den Bildungsministerien.

Wenn es einem so vorkommt, dass Deutschlands Schulen zur Zeit irritiert und ein wenig ziellos arbeiten, so liegt es daran, dass das obere Management (Bildungspolitik) wie ein Schiff ohne (richtigen) Kompass im Meer voller Eisberge umhertreibt.

LatinaTeacharin sprach :
nur weil irgend ein "Bildungsexperte" mal wieder eine Idee entwickelt hat, mit der wir durch einen riesigen Aufwand die Kinder noch schneller dümmer machen.
8)
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