Neue Studie zu Jugendkriminalität
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Re: Neue Studie zu Jugendkriminalität
Dann war es vielleicht doch nicht in einer Lehrveranstaltung sondern in der Cafeteria, beim Lesen der Bild?
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Re: Neue Studie zu Jugendkriminalität
Irgendjemand wollte doch einen Link
http://www.nw-news.de/owl/bielefeld/mit ... schee.html
http://pub.uni-bielefeld.de/publication/1987844
Ich finde es übrigens entsetzlich, dass immer noch wohl auch unter Lehrern davon ausgegangen wird, dass ein Migrationshintergrund per se zu mehr Gewaltbereitschaft führt und ausgeblendet wird, dass die Faktoren, die Kriminalität fördern multifaktoriell bedingt sind.
http://www.nw-news.de/owl/bielefeld/mit ... schee.html
http://pub.uni-bielefeld.de/publication/1987844
Ich finde es übrigens entsetzlich, dass immer noch wohl auch unter Lehrern davon ausgegangen wird, dass ein Migrationshintergrund per se zu mehr Gewaltbereitschaft führt und ausgeblendet wird, dass die Faktoren, die Kriminalität fördern multifaktoriell bedingt sind.
שָׁלוֹם
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Re: Neue Studie zu Jugendkriminalität
Die Studie basiert auf Befragungen von 3400 Jugendlichen. Toll. Und wie wurden diese Jugendlichen ausgewählt? Und woher weiß man, dass die Jugendlichen immer wahrheitsgetreu antworten?
Ich hatte über einen längeren Zeitraum direkten Kontakt zu einem Jugendgefängnis. Und da kann man alle angestellten Beamten und Mitarbeiter befragen oder sich selbst ein Bild machen und wird feststellen, dass mindestens drei Viertel der Inhaftierten einen Migrationshintergrund haben. Da kann man noch so viele Studien schönen, das ist trotzdem die Realität. Und wenn man dann noch bedenkt, dass es in Deutschland viel weniger Jugendliche mit Migrationshintergrund gibt, als solche ohne, spricht das prozentual gesehen schon eine eindeutige Sprache.
Ich hatte über einen längeren Zeitraum direkten Kontakt zu einem Jugendgefängnis. Und da kann man alle angestellten Beamten und Mitarbeiter befragen oder sich selbst ein Bild machen und wird feststellen, dass mindestens drei Viertel der Inhaftierten einen Migrationshintergrund haben. Da kann man noch so viele Studien schönen, das ist trotzdem die Realität. Und wenn man dann noch bedenkt, dass es in Deutschland viel weniger Jugendliche mit Migrationshintergrund gibt, als solche ohne, spricht das prozentual gesehen schon eine eindeutige Sprache.
Re: Neue Studie zu Jugendkriminalität
joah, das spricht schon ne eindeutige Sprache. aber welche genau?
a) Menschen mit Migrationserfahrung sind kulturbedingt krimineller als Blutsdeutsche.
b) Desintegration im sozialen Bereich geht einher mit Delinquenz kombiniert mit
c) Menschen mit Migrationserfahrung haben überdurschschnittlich oft unter multipler Exklusion zu leben.
und welches politisches Handlung folgt daraus?
a) nutzlose Menschen insbesondere Ausländer raus
b) Investition in Integration/ Stadtentwicklung
c) etc.
ich hab mir jetzt das Forschungsdesign nicht angesehen, aber Selektion der Stichprobe und sozial erwünschtes Antwortverhalten sind Probleme, mit der jedeR SozialwissenschaftlerIn umzugehen lernt.
Spannend ist die Studie doch, wenn sie nicht einfach nur alte Hypothesen verifiziert, sondern dem Aspekt der Resilienz nachgeht, i.e. was hindert Menschen, die viele Risikofaktoren (Ghetto-Stadtviertel, alleinerziehend, grosse Familie, Migrationserfahrung, arbeitslos, keiner/niedriger Schulabschluss etc.) auf sich vereinen, delinquent zu werden. und das erstaunliche Ergebnis: die Gesamtschule.
ich sehe nicht, was an dem Design seltsam ist/ bzw sauer aufstossen sollte; anscheinend ist es eben doch nicht der Migrationshintergrund selbst (oh Wunder), der die Varianz in der Delinquenzanfälligheit Jugendlicher bestimmt, sondern vielmehr die Art der Weiterführenden Schule. insofern scheint es genau der Knackpunkt zu sein, dass "die Studie [...] deshalb so positiv ausgefallen ist, weil die Probanden eben überdurchschnittlich häufig eine Gesamtschule statt Hauptschule besuchten und daher eben bessere Perspektiven hatten als es in anderen Regionen Deutschlands der Fall ist"
ich hoffe nur, dass Du kein SoWi/Politik unterrichtest, snuggle, der Beitrag zeigt deutlich, dass Du keine Ahnung von empirischer Forschung und Sozialer Ungleichheit hast.
a) Menschen mit Migrationserfahrung sind kulturbedingt krimineller als Blutsdeutsche.
b) Desintegration im sozialen Bereich geht einher mit Delinquenz kombiniert mit
c) Menschen mit Migrationserfahrung haben überdurschschnittlich oft unter multipler Exklusion zu leben.
und welches politisches Handlung folgt daraus?
a) nutzlose Menschen insbesondere Ausländer raus
b) Investition in Integration/ Stadtentwicklung
c) etc.
ich hab mir jetzt das Forschungsdesign nicht angesehen, aber Selektion der Stichprobe und sozial erwünschtes Antwortverhalten sind Probleme, mit der jedeR SozialwissenschaftlerIn umzugehen lernt.
Spannend ist die Studie doch, wenn sie nicht einfach nur alte Hypothesen verifiziert, sondern dem Aspekt der Resilienz nachgeht, i.e. was hindert Menschen, die viele Risikofaktoren (Ghetto-Stadtviertel, alleinerziehend, grosse Familie, Migrationserfahrung, arbeitslos, keiner/niedriger Schulabschluss etc.) auf sich vereinen, delinquent zu werden. und das erstaunliche Ergebnis: die Gesamtschule.
ich sehe nicht, was an dem Design seltsam ist/ bzw sauer aufstossen sollte; anscheinend ist es eben doch nicht der Migrationshintergrund selbst (oh Wunder), der die Varianz in der Delinquenzanfälligheit Jugendlicher bestimmt, sondern vielmehr die Art der Weiterführenden Schule. insofern scheint es genau der Knackpunkt zu sein, dass "die Studie [...] deshalb so positiv ausgefallen ist, weil die Probanden eben überdurchschnittlich häufig eine Gesamtschule statt Hauptschule besuchten und daher eben bessere Perspektiven hatten als es in anderen Regionen Deutschlands der Fall ist"
ich hoffe nur, dass Du kein SoWi/Politik unterrichtest, snuggle, der Beitrag zeigt deutlich, dass Du keine Ahnung von empirischer Forschung und Sozialer Ungleichheit hast.
Zuletzt geändert von qchn am 26.05.2014, 14:49:05, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Neue Studie zu Jugendkriminalität
Das bedeutet aber nunmal nicht, dass der Migrationshintergrund ursächlich ist.
Die ursächliche Faktoren (ich rate mal: Armut, Zukunftsangst, gefühlte Chancenlosigkeit) treten vielleicht bei Menschen mit Migrationshintergrund öfter auf?
Die ursächliche Faktoren (ich rate mal: Armut, Zukunftsangst, gefühlte Chancenlosigkeit) treten vielleicht bei Menschen mit Migrationshintergrund öfter auf?
Dieser Beitrag wurde 666 mal editiert, zum letzten Mal von Gott: Morgen, 23:06
Re: Neue Studie zu Jugendkriminalität
Solche Sprüche sollten eigentlich bei einem Akademiker nicht auftauchen. Denn der sollte wissen, dass man natürlich Studien schönen kann, aber der Aussagewert solcher Untersuchungen wesentlich höher ist, als die objektiven Aussagen von Gefängnismitarbeitern.KörperKlaus hat geschrieben: Da kann man noch so viele Studien schönen, das ist trotzdem die Realität.
Aber klar, es darf nicht sein, was nicht sein kann.