Klassenfahrt mit dem Fahrrad

Diskussion zu pädagogischen Themen aller Art
Hubselzwerg
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Re: Klassenfahrt mit dem Fahrrad

Beitrag von Hubselzwerg »

Kann man vielleicht zusätzlich Eltern mobilisieren?
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Fränzy
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Re: Klassenfahrt mit dem Fahrrad

Beitrag von Fränzy »

Haben alle ein Fahrrad? Sind die Fahrräder verkehrssicher? Das musst du vorher prüfen.

Helmpflicht, das sollen die Eltern entscheiden. Setze aber ein Schreiben auf, dass Du nicht haftbar gemacht werden kannst, wenn etwas passiert. Wäre doch blöd, wenn es dann hieße: wurde nicht drauf geachtet, dass Helm getragen wurde.

Ich würde noch 2 weitere Kollegen mitnehmen.

Und JA, ich würde das in jedem Fall machen. Ist eine tolle Sache!
שָׁלוֹם

MaryPoppins
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Re: Klassenfahrt mit dem Fahrrad

Beitrag von MaryPoppins »

Da wir in der Projektwoche fahren und sowieso kein normaler Schulbetrieb läuft, denke ich, dass ich zumindest für den Weg (nicht für die komplette Klassenfahrt) einen weiteren Lehrer oder Referendar genehmigt bekommen könnte. Als weitere Begleitpersonen würde ich Eltern mitnehmen. Ich erinnere mich, dass bei der Klassenfahrt, die ich selbst in der 5. Klasse gemacht habe, neben zwei Lehrern noch eine Mutter dabei war. Wir waren aber auch nur 22 Kinder.
(Wenn man auf dem direkten Weg an den Hauptstraßen entlang fährt, ist die Jugendherberge vielleicht 12 Kilometer von der Schule entfernt. Also durchaus ein Weg, den ein Begleiter nach Ankunft an der Jugendherberge und Mittagessen wieder gut zurück fahren kann)

Zu viert wären wir auf der sicheren Seite, denke ich. Es kommt vielleicht noch darauf an, was für Hammerwerfer ich in der Klasse habe. Beim Kennenlernnachmittag letzte Woche waren zwar alle handzahm, aber der Eindruck kann sich ja noch ändern, sobald der Schulalltag beginnt.

Ob eine Helmpflicht besteht oder nicht, weiß ich gar nicht. Ich würde aber sowieso auf Helme bestehen.

Die Eltern haben mir beim Kennenlernabend versichert, dass alle Kinder Fahrrad fahren können und entweder ein eigenes Rad haben oder sich eins leihen können.

Mein Plan sieht folgendermaßen aus:
Ich möchte in der Woche oder 14 Tage vor der Klassenfahrt einen Projekttag bei meiner Schulleitung beantragen, an dem ich ein Zirkeltraining zum Fahrrad fahren durchführen möchte. Es gibt vom Auer-Verlag ganz schönes Material mit praktischen Übungen. Da soll dann jedes Kind auch mal ein Loch im Reifen finden und es flicken, Geschicklichkeitsübungen mit dem Fahrrad absolvieren, etc.
Außerdem sollen sie in Kleingruppen einen vorher besprochenen Fahrradcheck an ihren Fahrrädern durchführen (Funktionieren die Bremsen, die Lampen, sind alle Reflektoren vorhanden, gibt es eine Klingel, etc.)
Sollten dann tatsächlich einige Fahrräder nicht verkehrstauglich sein, ist so noch lange genug Zeit, um z.B. fehlende Reflektoren zu besorgen.

Die Klassenfahrt selbst würde ich in der Projektwoche nur 4-tägig machen und am ersten Projektwochentag noch einmal den Weg besprechen, noch den ein oder anderen Hindernisparcour abfahren lassen und vor allem noch mal einen Fahrradcheck machen, um endgültig zu sehen, ob alles am Rad dran ist, was dran sein muss.

Hubselzwerg
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Re: Klassenfahrt mit dem Fahrrad

Beitrag von Hubselzwerg »

Warum würdest du auf Helme bestehen?
Ein Helm schütz bei Unfällen wie aus dem Stand umfallen. (Und selbst da nur unter bestimmten Voraussetzungen.)
Ein Kind, das einfach so umfällt, würde ich nicht mitnehmen.

Das Risiko von Kopfverletzungen beim Radfahren wird massiv überschätzt, die Schutzwirkung des Helmes ebenso.
Damit der Helm überhaupt das Kopfverletzungsrisiko (was eh schon gering ist) senken kann,muss er exakt sitzen und darf noch nie runtergefallen sein. Das kannst du doch gar nicht sicherstellen.

Warum mich das überhaupt beschäftigt: Mich nervt es, dass völlig unbedacht, ohne nachzudenken, übernommen wird, was man uns so vorgaukelt. "Mit Helm wird radfahren sicher."
Dass Erna Müller das tut und nun beim Spazierengehen eine Warnweste trägt, ist schlimm genug.
Aber wir als Lehrer sollten etwas genauer hinsehen. Und nicht ohne zu hinterfragen jeden Blödsinn mitmachen. Und sogar noch an die Kinder (und Eltern) weitergeben.
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qchn
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Re: Klassenfahrt mit dem Fahrrad

Beitrag von qchn »

ich seh Fahradhelme ähnlich kritisch - auch wegen Erfahrungen aus Australien etc, doch ist es angesichts solch (fehlgeleiteter) Urteile, wie dem neulich in SH, wonach eine Fahrradfahrerin eine Mitschuld an einem nicht von ihr verursachten Unfall trägt, weil sie keinen Helm getragen hat (das Berufungsurteil klingt m.E. nicht viel besser), kaum möglich, als Referendarin darauf zu verzichten, ohne sich ins Gerede zu bringen - kein Schutz hin oder her.

Hubselzwerg
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Re: Klassenfahrt mit dem Fahrrad

Beitrag von Hubselzwerg »

Naja, wenn es denn nur deshalb verlangt würde. Aber meist ist ja nicht das der Grund, sondern dass das Sicherheitsversprechen geglaubt wird.
Außerdem schrieb ich ja schon, dass es eine Möglichkeit gibt, darauf zu verzichten: Keine Radtour.
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