Homophobe Petition gegen den Bildungsplan 2015 Ba-Wü

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User65
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Re: Homophobe Petition gegen den Bildungsplan 2015 Ba-Wü

Beitrag von User65 »

Locher hat geschrieben:Ich sehe gerade, dass dein Beitrag nur ironisch gewesen sein kann. :D
Ich weiß nicht, wo du das siehst, aber mein Beitrag war nicht ironisch gemeint. Vielleicht der von Hubselzwerg.
Man kann auch ohne Alkohol Spaß beim Feiern haben. Aber ich gehe auf Nummer sicher.

Locher
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Re: Homophobe Petition gegen den Bildungsplan 2015 Ba-Wü

Beitrag von Locher »

:lol: Nein leider war dein Beitrag nicht ironisch gemeint, aber es ist im Strang auch klar zu erkennen, dass ich mich auf Hubselzwerg beziehe.

Lysander
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Re: Homophobe Petition gegen den Bildungsplan 2015 Ba-Wü

Beitrag von Lysander »

Mir ist nicht klar, wie man eine gesellschaftliche Gleichwertigkeit von Homo- und Heterosexuellen verneinen kann.

Die biologische Möglichkeit der Fortpflanzung nach Beischlaf kann ja wohl kaum als Maßstab herhalten. Das wäre dann in der Tat eine Diskriminierung auf der Basis des Geschlechts.

Auch die Tatsache, ob Kinder da sind oder nicht, kann aufgrund biologischer Ursachen, die bei heterosexuellen Paaren den Kinderwunsch auf natürlichem Wege unmöglich machen, nicht als Grund herhalten.

In dem Moment, wo homosexuelle Paare dieselben Pflichten übernehmen möchten wie heterosexuelle Paare, d.h. rechtlich und finanziell füreinander einzustehen, sehe ich keinen Grund, diesen Paaren die gesellschaftliche Gleichwertigkeit abzuerkennen. Wer Gleichwertiges für die Gesellschaft leistet, der verdient es auch gleichwertig behandelt zu werden.

Andererseits:
So sehr ich mir mehr Akzeptanz für Menschen jeglicher anderer sexueller Orientierung als der heterosexuellen wünsche, so unsicher bin ich mir bei der Vorgehensweise. Ich frage mich, ob angesichts dieser doch relativ kleinen Minderheit von Transgender, Transsexuellen und Intersexuellen nicht viel zu viel Aufhebens um diese gemacht wird.
Ist es nicht vielmehr eine Frage der grundsätzlichen Einstellung eines Menschen zur Andersartigkeit anderer Menschen, ob man dann die sexuelle Ausrichtung akzeptiert oder nicht?

Ich bin beispielsweise nie über Transsexuelle etc. aufgeklärt worden und kannte lediglich einen schwulen Bekannten meiner Eltern. Der völlig unkomplizierte Umgang meiner Eltern mit ihm reichte in meinem Fall als Vorbild dafür, dass ich keine Probleme mit Menschen dieser sexuellen Orientiertung hatte - und auch später traf ich Menschen, die ihr Geschlecht gewechselt haben. Das alles war für mich neu, teils fremd. Wenn ich einmal Menschen mit einer anderen sexuellen Orientierung abgelehnt habe, dann deswegen, weil ich ihren Charakter nicht mochte.

Ich glaube, dass bei einer entsprechend toleranten und weltoffenen Erziehung heterosexuelle Menschen ihre Mitmenschen mit anderer sexueller Orientierung nicht aufgrund dessen ablehnen werden.

Wenn von Gegnern der Petition jetzt ein Zwang zur Akzeptanz der Andersartigkeit abgeleitet würde, dann mag das populistisch sein. Der kritisierte Effekt mag aber dennoch eintreten - und das muss sich nicht unbedingt zugunsten der Andersartigkeit entwickeln.
Gruß
Lysander

Das beste Argument gegen Demokratie ist ein fünfminütiges Gespräch mit einem durchschnittlichen Wähler. (W. Churchill)

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