Wo führt das hin?

Diskussion zu pädagogischen Themen aller Art
User65
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Re: Wo führt das hin?

Beitrag von User65 »

Der deutsche Pass ist nur ein Indiz für den Besitz der deutschen Staatsangehörigkeit. Ein Nachweis ist der Staatsangehörigkeitsausweis. Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Staatsang ... itsausweis. Ein deutsches Unikum! Natürlich ist auch eine Einbürgerungsurkunde ein Nachweis. Es gibt übrigens - z. B. in der ehemaligen UdSSR - auch Personen, die einen Anspruch auf die deutsche Staatsangehörigkeit haben, ohne dass sie einen dt. Pass haben bzw. ohne dass sie die Staatsangehörigkeit ihres Wohnlandes aufgeben müssten.

Der Begriff Migrant sagt in rechtlicher Hinsicht nichts aus. Er ist auch für die Beschulung von Kindern eine nichtssagende und deshalb völlig irrelevante Kategorie. Wenn zu einer Schulklasse gesagt wird, dass sich in ihr 40 % Migranten (also Ausländer oder frühere Ausländer oder was auch immer) befinden, hat dies zunächst keine Bedeutung für die Unterrichtsgestaltung. Bedeutungsvoll sind pars pro toto die altersgerechte Sprachbeherrschung und die kulturelle Nähe zur hiesigen Lebensweise. So kann das südafrikanische Diplomatenkind mit schwarzer Hautfarbe durchaus weniger Assimilationsprobleme haben als ein Zigeunerkind aus den Hinterhöfen von Pristina.

Die ganze Migrationsproblematik sollte man besser anhand der Begriffe arm und reich diskutieren.
Man kann auch ohne Alkohol Spaß beim Feiern haben. Aber ich gehe auf Nummer sicher.

Hubselzwerg
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Re: Wo führt das hin?

Beitrag von Hubselzwerg »

Illi-Noize hat geschrieben:
kecks hat geschrieben: warst nicht du die, die in einem anderen thread sagte, sie habe so gut wie keine oder nur sehr wenige soziologie-veranstaltungen besucht im laufe ihres studiums und deshalb wüsstest du nun nicht recht, wie du dich da fürs examen präparieren sollst?
Haha, das stimmt - Volltreffer.
Sternenbande hat geschrieben:@Kecks:
Ich hatte glaube ich 1 Veranstaltung in Soziologie und die ist lange her. Muss ich deswegen gleich Ahnung von Soziologie haben? Wenn ich alles kann wo ich mal eine Veranstaltung drüber besucht habe, dann wäre ich wohl schon in die Politik gegangen...
was hast du die letzten jahre denn dann an der uni gemacht?
Jedenfalls keine Soziologie Veranstaltungen besucht.
Klarer Fall von "Eigentor" :mrgreen:
Ich wünsche mir manchmal Stefan 24 zurück.

Was war eigentlich in den letzten 4 Jahren?? Machen Trolle so lange Winterschlaf?? Oder war er in einer Einrichtung, in der er von allen Krankheiten geheilt wurde.
Dieser Beitrag wurde 666 mal editiert, zum letzten Mal von Gott: Morgen, 23:06

Fränzy
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Re: Wo führt das hin?

Beitrag von Fränzy »

Migrant sagt zunächst nur wertfrei aus, dass die Person sich irgendwo her bewegt hat. Im hiesigen Sprachverständnis von außerhalb Deutschlands, evtl. ohne Dt. Pass (Spätaussiedler sind Deutsche nach §116 GG), ggf. auch auf Personen bezogen bei den die Eltern migrierten.

Das trifft z.B. bei mir zu, dennoch fühle ich mich nicht als Migrant! (aber ich habe einen Migrationshintergrund).

Und es stimmt schon, viele Herausforderungen haben mehr mit dem Geldbeutel, der Wohnsituation und dem Zugang zu Bildung zu tun. (Letztere hängen auch wieder mit dem Geldbeutel zusammen).

Jedenfalls nicht mit vererbten Anlagen, der Hautfarbe odes des Passes.

Übrigens es gibt natürlich Deutsche, bei denen beide Eltern nichtdeutsch sind, denn es gibt Optionsdeutsche - also erstmals Doppelstaatler ab Geburt,. Viele Eltern nehmen das an!
שָׁלוֹם

Sternenbande
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Re: Wo führt das hin?

Beitrag von Sternenbande »

@Illi-Noize:
Habe die Definition von Carloin Butterwegge.

@chilipaprika:
Man kann auch in Deutschland geboren sein und keinen deutschen Pass haben. Kriegt man dann aber in Deutschland Kinder kann man für diese entweder den deutschen Pass oder den des Herkunftslandes der Eltern beantragen.

@Kecks:
Im Lehramtstudium habe ich glaube ich 2 oder 3 Soziologie Veranstaltungen besucht. Aber so wirklich kann man das nicht mit dem vergleichen, was man bei einem Bachelor/Diplom Soziologie Studium lernt.
Fränzy

chilipaprika
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Re: Wo führt das hin?

Beitrag von chilipaprika »

Sternenbande hat geschrieben:@Illi-Noize:
Habe die Definition von Carloin Butterwegge.
Quelle? Ganz ernsthaft glaube ich nicht wirklich, dass Carolin ein "UND" in ihren Definitionen eingebaut hat...
@chilipaprika:
Man kann auch in Deutschland geboren sein und keinen deutschen Pass haben. Kriegt man dann aber in Deutschland Kinder kann man für diese entweder den deutschen Pass oder den des Herkunftslandes der Eltern beantragen.
Glaube mir, das weiß ich. Ich habe oben nur deine kurze Definition auseinandergenommen. Staatsangehörigkeitsrecht ist allgemein sehr kompliziert, in Deutschland zum Teil noch mehr, seit den Optionsmöglichkeiten und halben Verboten von doppelter Staatsangehörigkeit noch mehr.
da sind "und" , "oder" und "und/oder" sehr wichtig.
Dein Satz oben ist nämlich nur im Bezug auf bestimmte Herkunftsnationalitäten richtig. Bei anderen hat man einfach 2 Pässe.
@Kecks:
Im Lehramtstudium habe ich glaube ich 2 oder 3 Soziologie Veranstaltungen besucht. Aber so wirklich kann man das nicht mit dem vergleichen, was man bei einem Bachelor/Diplom Soziologie Studium lernt.
Deswegen ist eben kein Lehrämtler kein abgeschlossener Soziologe.
Selbst mit Soziologie / Sozialwissenschaften als Fach muss man vorsichtig sein.

"Schlimm genug", dass die Welt da draußen glauben, dass wir Lehrer dasselbe sind wie Dipl.-Pädagogen sind. ("schlimm", weil dann keiner versteht, dass man ein eigenes Studium braucht, wenn man Päda unterrichten will, zb)

Chili

sabbel
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Re: Wo führt das hin?

Beitrag von sabbel »

Ich habe Bio als Fach studiert... Bin ich jetzt Biologe? Dann bin ich nicht nur Biologe, sondern auch Physiker und Chemiker...
Ernsthaft: Bist Du nun Soziologin (dann darfst Du sagen, dass Du ein abgeschlossenes Soziologiestudium hast) oder nicht?
Ich habe übrigens beim Mann von Frau Butterwegge meine Soziologieseminare belegt. Sehr netter Typ.

User hat in meinen Augen Recht: Der Begriff "Migrant" bzw. die Deutung hat mit der eigentlichen Diskussion hier recht wenig zu tun. Meines Erachtens sollte man die Bildung der Eltern sowie den sozialen Stand nicht vernachlässigen. Ich habe im Bekanntenkreis eine Familie mit vielen Kindern. Die drei "Großen" gehen alle aufs Gymnasium (danach kommt Grundschul- und Kindergartenalter). In meiner Klasse habe ich ein Mädchen aus einer Großfamilie. Da sind mehrere Kinder auf Förderschulen. Was macht nun den Unterschied (die Nationalität ist es jedenfalls nicht)?

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