diktiergerät

Diskussion zu pädagogischen Themen aller Art
krabappel
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diktiergerät

Beitrag von krabappel »

Guten Abend miteinander,

hat jemand von euch schonmal Elterngespräche mit Diktiergerät aufgenommen? ich frage mich, ob man sich dann entspannter unterhalten kann oder ob das Gerät eher das Gespräch hemmt.

Ich muss z.Zt. stundenlange Gespräche im Akkord führen, daher suche ich effektive Wege...

Fränzy
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Re: diktiergerät

Beitrag von Fränzy »

Klar! Im Rahmen der Beraterausbildung musste ich es tun.

Ich habe den Eltern (bzw. den Schülern) erklärt, warum ich dies tun will und ihnen dann frei gestellt, ob es wirklich aufgenommen wird. Wenige wollten es nicht und das ist auch ok. Ansonsten vergessen die Eltern (und der Berater) schnell, dass ein Band mitläuft.

Wichtig: erkläre, was mit dem Band geschieht --> wann es vernichtet wird
--> wer es anhört (und zu welchem Zweck) und wer nicht

und: was hast Du und was hat der Schüler (also SOhn oder Tochter davon)

Übrigens, mir wurde diese Frage bei einem Supervisionsgespräch auch einmal gestellt. Die Beraterin war noch in Ausbildung und brauchte Fälle. Da ich aber NICHT als Übungsfall bei ihr war und mir das Thema schweigepflichtmässig zu heikel war, habe ich einer Aufnahme nicht zugesagt. Will heißen, der Chef in der Sache sind die zu Beratenden und sie können auch gute Gründe haben, es abzulehnen
שָׁלוֹם

krabappel
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Re: diktiergerät

Beitrag von krabappel »

hallo Fränzy,

erleichtert es denn die Arbeit, weil man nicht mitschreiben muss und hinterher nochmal nachhören kann, was genau gesagt wurde? oder kostet es eher zeit, weil man dann wiederholt eine Gesprächsstunde bearbeiten muss, anstatt nur seine 30 Stichpunkte auszuformulieren.

Es ist wichtig, bei der Niederschrift möglichst nicht zu interpretieren, was nicht immer einfach ist, z.B. weil man in gutes "Schriftdeutsch" übersetzen muss. da wäre eine audioaufnahme ideal. Aber Effektivität wär auch hilfreich...

Fränzy
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Re: diktiergerät

Beitrag von Fränzy »

Ehrlich gesagt, jetzt wo ich meine Berater/Therapieausbildung habe bringen mich keine zehn Pferde zum protokollieren. Da verliere ich 5-10 Minuten zum Erklären, brauche 30 Minuten für eine anständige Niederschrift und manchen stört das Gerät dann doch noch. Ich möchte auch nicht noch mehr heikle Daten bei mir im Zimmer haben, mir reicht schon das Gedöns rund um die elektronischen Akten, die mordsmäßig verschlüsselt werden müssen und dann auch noch 10 Jahre archiviert werden.

Ich bereite meine Beratungen vor (Hypothesenbildung/Ziele), ich habe meine Verfahren, Methoden und einen groben Leitfaden (aus der systemischen Praxis), mache während des Gesprächs Stichpunkte, schließe mit einer Zielvereinbahrung/Förderziele ab und mache im Anschluss ein Ergebnis-/Themenprotokoll, das in die Akte wandert.

In der Akte sind eh schon genug Dinge drin, alle Aktennotizen (du wirst es kennen, bei brisanten Dingen, wie Gefährdung des Kindeswohls), alle Kontakte. Mir reicht das persönlich locker.
שָׁלוֹם

krabappel
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Re: diktiergerät

Beitrag von krabappel »

das mit dem "heikle Daten rumliegen haben" hab ich garnicht bedacht. Ich müsste die Gespräche ja irgendwo dauerhaft speichern, anstatt sie einfach in den Aktenschrank der Schule zu heften.
danke für deine Einschätzung...

lavinia21
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Re: diktiergerät

Beitrag von lavinia21 »

Würde es dir helfen aus einem Protokoll eine Zielvereinbarung zu machen? Somit musst du nur die Ziele/Vereinbarungen, welche getroffen wurde, niederschreiben. Meist sind das 5 Sätze und die noch Stichpunktartig.

Auch setze ich mir ab sofort Zeitlimits bei Elterngesprächen und kündige diese auch an, nachdem ich am Elternsprechtag erst um 23 Uhr nach Hause kam und immer noch nicht alle angefertigt waren.

Kündige an, dass am Elternsprechtag 10-15 Minuten (List an die Tür zum Eintragen) zuv Verfügung stehen und bei normalen Gesprächen max. 20-30 Minuten. Mir half eine Stoppuhr.

krabappel
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Re: diktiergerät

Beitrag von krabappel »

Hallo Lavinia21,

ich muss Gutachten schreiben, bei denen die Einschätzung der Eltern einen Teil des Textes/ Gesamtbildes ausmachen. Dabei gehe ich anhand von Leitfäden durchs Gespräch und muss möglichst genau die Sichtweise der Eltern beschreiben. Ist also anders als Elternsprechtage.

Aber danke auch dir für deine Hinweise, für Elterngespräche (wenn man viele Schüler hat) ist das sicher ein effektives Vorgehen!

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