Unterricht nach 60-Minuten-Takt

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yestoerty
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Re: Unterricht nach 60-Minuten-Takt

Beitrag von yestoerty »

Meine Ausbildungsschule hatte Stunden um 67-Minuten-Takt (1 1/2 Unterrichtsstunden, so konnte man die Pflichtstunden am Einfachsten umrechnen, aus einem GK von 3 Stunden wurden 2 Stunden).

08.10-09.17
09.25-10.32
Pause
10:55-12:02
12:10-13:17
Mittagspause
14:15-15:22
15:30-16:37


Da die Umrechnung für LKs nicht so einfach war, fanden die immer in der 1. und 5. Stunde statt, jeweils von
08:02-08:19 und
13:50–15:05
Lag aber auch daran, dass die Kooperationsschule etwas weiter weg war und die selbst den 90-Minuten-Takt eingeführt haben.

Da ich an einem Ganztagsgymnasium war, hatte die Sek I immer 5 Stunden. Die eine letzte 10. Klasse nach G9 hatte allerdings meist 4 Stunden.

Ich fand die Stundenlänge perfekt und vermisse sie jetzt manchmal.

Illi-Noize
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Re: Unterricht nach 60-Minuten-Takt

Beitrag von Illi-Noize »

Bis 16:37 Uhr Schule? Das wäre für mich als Schüler nichts gewesen - und jetzt als Lehrer auch nicht :lol:

hanse
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Re: Unterricht nach 60-Minuten-Takt

Beitrag von hanse »

Wenn man dann Feierabend hat, gerne.

Lysander
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Re: Unterricht nach 60-Minuten-Takt

Beitrag von Lysander »

Leute, jetzt denkt mal weiter als nur, wann der Unterricht vorbei ist.

Fakt ist, dass die Gymnasien in NRW mit der Einführung von G8 bereits verkappte Ganztagsschulen sind.
Fakt ist, dass die Kollegen entsprechend auch da bereits nachmittags im Extremfall bis 18 Uhr unterrichten.

Fakt ist aber auch, dass sich am Deputat nichts ändert, d.h. dass ein oder zwei lange Tage die Regel sind und die anderen Tage dafür deutlich lauer sind - also mit Hanses Worten früher Feierabend ist.
Eine kompetente Schulleitung hält auch die Springstunden in Grenzen. Bei mir sind es drei - das hält sich also in Grenzen.

Wir haben exakt dieses Modell, wenngleich wir 68 Minuten haben, da wir die 67,5 Minuten aufgerundet haben.

Die LK-Problematik lösen wir dadurch, dass wir den "Rest" so aufteilen, dass der 1. LK beispielsweise die ersten vier oder fünf Wochen an einem bestimmten Tag eine zusätzliche Langstunde hat und danach die nächsten vier oder fünf Wochen der 2. LK in derselben Stunde. Das erspart einem das Rumgerechne und hält die komplette Oberstufenblockung problemlos im 67,5 Minuten-Takt.

Wir haben dieses Modell jetzt seit drei Jahren und es läuft nach etwas Gewöhnungszeit ziemlich rund. Psychologisch hören sich 17 Langstunden, die vorzubereiten sind, auch weniger dramatisch an als 25,5 Kurz-Stunden.

Didaktisch und auf bestimmte Fächer bezogen ist das natürlich ein Problem, weil weniger Hausaufgaben gegeben werden können und man vom Stoff her die Stunden nicht immer ganz rund bekommt, weil ja eigentlich mehr Stoff in die einzelne Stunde muss. Blender erzählen dann, dass man ja mehr Zeit zum Einüben hätte. Ja, stimmt. Bei fünf Kurzstunden kann ich fünf Grammatikthemen in Englisch problemlos einführen, üben und per Hausaufgabe vertiefen. Bei nur noch drei Langstunden kann ich drei Themen super vertiefen, komme mit den verbleibenden Themen nicht hin oder muss eben mehr in die einzelne Stunde packen.
Gruß
Lysander

Das beste Argument gegen Demokratie ist ein fünfminütiges Gespräch mit einem durchschnittlichen Wähler. (W. Churchill)

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