Referendare für private Klassenfahrt

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Freidenker
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Beitrag von Freidenker »

Guten Abend !
Die ganze Idee ist Quatsch und aus meiner Sicht stark hinterfragungswürdig !

Wenn die Eltern eine Privatfahrt organisieren wollen, sollen sie es tun, mit wem auch immer, aber ohne Lehrer, ohne Referendar.-Das ist vollkommen ihr Bier !

Dass die Lehrerin keine Klassenfahrt machen wollte, hat bestimmt handfeste Gründe.

Also noch mal : Finger davon lassen ! 8)
Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

Ulysses
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Re: Referendare für private Klassenfahrt

Beitrag von Ulysses »

Teacha hat geschrieben:Und: Ein Lehrer ist niemals nur Privatperson (auch Ulüsses das behauptet). Genauso endet das Verhälnis Lehrer - Schüler nicht an der Schulpforte oder weil Ferien sind. Wer so denkt kann ganz üble Schwierigkeiten mit der Schulbehörde bekommen. Die stellen nach Unfällen nämlich einen Haufen Fragen, die man alle nicht zufriedenstellend beantworten kann. Und dann gibt es dienstrechtliche Konsequenzen.
dass übergeordnete Behörden es als beliebten Sport betreiben, Lehrer für alles Mögliche in die Pfanne zu hauen, ist bekannt. aber wenn ein Lehrer in seiner Freizeit mit Kindern, die er nicht unterrichtet, zu tun hat, können sie ihm gar nichts (auch, wenn sie das gerne wollten).

etwas Anderes ist es, wenn er sich mit seinen eigenen Schülern in der Freizeit trifft, da könnte man (wie ich erwähnt habe) durchaus Konflikte mit seinem dienstlichen Auftrag annehmen.

Unterschiede gibt es sicher auch zwischen Beamten und Angestellten, auch wenn ich mich da jetzt nicht auskenne. aber der Beamte ist halt immer Beamter, der Angestellte ist außer Dienst Privatmensch.

und abgesehen davon, ob die ganze Sache Quatsch und hinterfragungswürdig ist: was Eltern mit ihren Kindern in der Freizeit machen, ist letztendlich denen ihr Bier. wenn sie glauben, eine "Klassenfahrt" organisiert zu kriegen, warum sollen sie es dann nicht machen?
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Teacha
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Re: Referendare für private Klassenfahrt

Beitrag von Teacha »

Ulysses hat geschrieben: aber wenn ein Lehrer in seiner Freizeit mit Kindern, die er nicht unterrichtet, zu tun hat, können sie ihm gar nichts (auch, wenn sie das gerne wollten).
So einfach wie Du das hier darstellst ist das nicht.
Es macht zum Beispiel einen gehörigen Unterschied ob die Kinder an Deiner Schule sind oder an einer anderen (egal, ob Du sie im Unterricht hast).

Dann macht es einen Unterschied, ob Du Beamter bist oder Angestellter.
Als Beamter bekommst Du auch Ärger mit Deinem Dienstherren, wenn Du betrunken Auto fährst (ja, für sowas kann man ein Disziplinarverfahren bekommen).

Wenn Du jetzt hier mal eben kurz alles vereinfachen willst, dann nervt das weil es
- Leuten die hier mitlesen suggeriert: Einfach mal machen, so schlimm wird das schon nicht werden.
- nicht der Wahrheit entspricht. Nur weil Du die entsprechenden Vorschriften nicht kennst bedeutet das noch lange nicht, das es dafür keine gibt.

Ende der Durchsage.

Scooby

Beitrag von Scooby »

Ihr könnt so viele private Fahrten organisieren, wie ihr wollt. Als zusätzliche Begleitkräfte würde ich Lehramtsstudenten / Sozialpädagogikstudenten auf Honorarbasis (Tagessatz 80-100 EUR) ansprechen über einen Aushang an den entsprechenden Fakultäten. Sollte kein Problem sein, da jemanden zu finden.

Von Referendaren würd ich die Finger lassen, da stecken zu viele dienstrechtliche Unwägbarkeiten drin.

Ulysses
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Re: Referendare für private Klassenfahrt

Beitrag von Ulysses »

Teacha hat geschrieben:Wenn Du jetzt hier mal eben kurz alles vereinfachen willst, dann nervt das weil es
der einzige große Vereinfacher, der hier alle anderen mitleser verunsichert, bist du, weil du einfach nur stur auf Vorschriften beharrst und behauptest, dass es da die und die Vorschrift gibt (ohne zu sagen, welche du eigentlich meinst) und deshalb dies und das unmöglich ist.

es ist aber längst nicht so einfach, denn auch die Behauptung, der Beamte sei pausenlos im Dienst und habe nie ein Privatleben, das mit dem Beruf nichts zu tun hat, ist eine grobe Vereinfachung. habe ich mir zumindest schon öfters von Juristen sagen lassen. gerade bei solchen Fällen wie Alkohol am Steuer wird das anscheinend deutlich differenzierter gesehen: da muss schon mehr passieren als nur ein Bier zu viel, bevor es zu dienstrechtlichen Konsequenzen kommt. möglich, dass ein Disziplinarverfahren eingeleitet wird, aber wie es ausgeht, steht nicht so felsenfest fest, wie du suggerierst.

und wenn es doch negative Konsequenzen hat, muss das noch lange nicht vor Gerichten bestand haben. übergeordnete Behörden versuchen es halt gerne, weil sie auch Beamte sind und wohl nicht wissen, dass die Welt etwas komplexer ist als vorauseilender Gehorsam in deinem Sinne glaubt.

ansonsten habe ich das Gefühl, du hast meinen Beitrag nicht gelesen. die anderen Punkte, die du erwähnst, habe ich ja schließlich auch deutlich gemacht. der einzige große Vereinfacher bist du also selber mit deinem Geht-nicht-darf-nicht-Mantra, das nur die mitlesenden Referendare verunsichert und ihnen das Gefühl gibt, außerhalb der Schule gar nichts mehr zu dürfen. was absoluter Humbug ist.

Ende der Durchsage an Teacha :mrgreen:
Scooby hat geschrieben:Von Referendaren würd ich die Finger lassen, da stecken zu viele dienstrechtliche Unwägbarkeiten drin.
wenn die Referendare an einer anderen Schule als die Kinder sind, verstehe ich die Aufregung nicht: machen sie das als Nebenjob, müssen sie sich den genauso genehmigen lassen wie jeden anderen Nebenjob auch. und wenn Referendare Nachhilfe, Privatunterricht und Leitung kirchlicher Jugendgruppen genehmigt kriegen, müsste so etwas auch möglich sein.

letztendlich liegt die Entscheidung beim Vorgesetzten, der für so etwas zuständig ist (Seminarchef oder sonstwas). wenn der sein Ok gibt, müsste es eigentlich in Ordnung sein.

wenn es aber eine reine Privatveranstaltung ist, ohne dass das ein Nebenjob für den Referendar ist, würde mich doch einmal interessieren, welche konkreten dienstrechtlichen Probleme da entstehen können. ist die Fahrt privat, dann ist es letztendlich nicht viel anders als ein Ausflug im Freundeskreis, und kann man einem Referendar wirklich verbieten, im Urlaub auf die Kinder seiner Freunde aufzupassen?
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Teacha
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Beitrag von Teacha »

Und wenn Du es noch tausendmal wiederholst (was Dir durchaus zuzutrauen ist) dadurch wird es nicht richtiger.

Aber wichtiger ist es, dass Du mal wieder einen Versuch unternommen hast, mir über den Mund zu fahren.
Tat gut, nicht wahr?
Dann zünde Dir zur Belohnung mal noch eine Zigarette an und übersetze ein bischen den Gallischen Krieg.

Freidenker
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Beitrag von Freidenker »

War Caesar nicht Pfeifenraucher ? 8)
Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

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