ich glaube, wir haben da alle ein ziemlich verzerrtes Bild, wenn es um psychische Dinge geht.SL hat geschrieben:Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren und bin sicher nicht der Mensch, der jemanden als "labilen kleinen Psychopath" abstempelt. Tut mir Leid, wenn das so rüberkam.
Ich frage mich nur, ob ich jemandem, der schon mal wegen Rückenproblemen in Behandlung war, empfehlen würde, Möbelpacker zu werden...
es gibt zwar genauso viele psychische wie körperliche Erkrankungen, aber bei den körperlichen Erkrankungen können wir sehr gut differenzieren: der Rücken des Möbelpackers ist in seinem Job außergewöhnlich großen Belastungen ausgesetzt, nicht aber z.B. seine Augen. folglich halten wir ihn für untauglich, wenn er schon mal Rückenprobleme hatte, sehen aber keine Probleme, wenn er eine Brille trägt.
komischerweise schalten wir aber bei psychischen Dingen sofort auf Alarm: wer eine psychische Erkrankung hatte, der ist für einen psychisch belastenden Job nicht geeignet.
wir pauschalisieren hier zu schnell, denn bei der Psyche ist es wie mit dem Körper: warum soll jemand als Lehrer ungeeignet sein, wenn er z.B. eine Angststörung hatte, die null und überhaupt nichts mit dem Schulunterricht zu tun hatte?
wer z.B. wegen schwerer Flugangst eine Psychotherapie gemacht hat und erfolgreich geheilt ist, warum soll der nicht unterrichten können? wir steigen jedenfalls in meinem Lateinunterricht eher selten in Flugzeuge ...