Sprachlehrer und Agoraphobie

Wenn das Lehramtsstudium Fragen und Probleme aufwirft ...
Bernie35
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Registriert: 27.09.2009, 10:29:40

Re: Sprachlehrer und Agoraphobie

Beitrag von Bernie35 »

Vielen herzlichen Dank erst einmal für alle Antworten.

Katta hat mir keineswegs "zusätzliche" Angst eingeredet, sondern das bestätigt, was ich mir schon gedacht hatte. Schulfahrten gehören also zu den Dienstpflichten, dies auch in allen anderen Fächern.

Ich habe schon zwei ambulante Therapien gemacht, darunter auch Verhaltenstherapie. Das hat sicherlich auch etwas gebracht. Wenn man bedenkt, dass ich vor ein paar Jahren nicht mehr ins Kino oder Restaurant gehen konnte und nun wieder so weit bin, dass ich alleine mit der Bahn nach England gefahren bin, dann ist das schon ein großer Fortschritt. Nichtsdestotrotz besteht die Problematik schon einige Jahre und sie ist sehr schwankend. Es gibt Zeiten, in denen mehr geht und Zeiten, in denen weniger geht. Was ich aber definitiv ausschließen kann, wären Probleme in der überfüllten Aula oder auf dem Schulhof. Es dreht sich wirklich nur um die Reisen.

Trotz aller Fortschritte muss ich mit der Möglichkeit rechnen, dass es vielleicht nicht mehr 100%ig wird, trotz aller Bemühungen, die ich in den nächsten Jahren sicherlich noch unternehmen werde. Und in diesem Fall müsste ich dem Amtsarzt und auch der Schule meine Problematik sicher offenbaren. Die Einstellungschancen, die mit zwei Sprachen ohnehin nicht gut sind, würden sich wohl nochmal eklatant verschlechtern.

Deswegen hatte ich die Überlegung, meine Fächer nicht mehr auf Lehramt zu studieren, sondern auf BA/MA ohne Lehramt und später mit ergänzenden Prüfungen in den Übersetzerbereich zu gehen.
Die Alternative wäre ein komplett anderes Fach, was aber definitiv die zweite Wahl wäre. Abgesehen von den Ängsten mag ich meine Fächer sehr.

Als absolute Ausweichlösung, falls es im Schuldienst nicht klappt, könnte man sich natürlich auch durch freie Mitarbeit bei Nachhilfeinstituten/Privatschulen/VHS usw. so gerade über Wasser halten. Mit dem Gehalt im Schuldienst wäre das natürlich absolut nicht zu vergleichen.

Es wird nun etwas off topic, aber denkt ihr, dass Gymnasien/Gesamtschulen in weniger wohlhabenden Stadtteilen der Ballungsgebiete (von z.B. NRW) überhaupt noch teure/weite Klassenfahrten unternehmen?
Ich würde mich später auch für die Sek1 an einer Gesamtschule oder Sekundarschule bewerben, selbst wenn ich auf Sek2 (GymGe) studiere.

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