Welche Noten braucht man, um Prüfungen zu bestehen?

Wenn das Lehramtsstudium Fragen und Probleme aufwirft ...
neu_hier
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Welche Noten braucht man, um Prüfungen zu bestehen?

Beitrag von neu_hier »

Hallo,
ich schreibe demnächst das Stex (BY, RS, G/D) und ich hab verschiedene Versionen gehört: Manche sagen, man brauche in jeder Einzelprüfung min. 4,5. Manche sagen, der Schnitt von 4,5 zählt für die Prüfungen insgesamt (also kann man eine 6 z.B. in NDL schreiben, wenn man es mit einer besseren Note in einer anderen Prüfung ausgleicht). Was stimmt denn nun?

Katta
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Re: Welche Noten braucht man, um Prüfungen zu bestehen?

Beitrag von Katta »

Ich komme nicht aus Bayern, deswegen weiß ich es nicht. Bin mir aber extrem sicher, dass so etwas in einer Prüfungsordnung drin steht, die jeder Studierende kennen sollte...

Illi-Noize
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Re: Welche Noten braucht man, um Prüfungen zu bestehen?

Beitrag von Illi-Noize »

https://www.km.bayern.de/lehrer/lehrera ... lagen.html

Hier sollten alle Grundlagen zu finden sein. Bei der aktuellen Anstellungssituation nach dem Ref mit der Massenkombi D / G sollte man allerdings eher nicht in den Bereichen "gerade so bestanden" sein, sondern nahe bei 1.0 landen ;-)

neu-hier
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Re: Welche Noten braucht man, um Prüfungen zu bestehen?

Beitrag von neu-hier »

Wenn ich das richtig dechiffriert habe, gilt der Schnitt von 4,5 dann pro Fach (schriftlich zu mündlich im Verhältnis 3:1) ?!

Und ja, ich weiß, dass man gerade in der Kombi eine 1 vor der Kommastelle braucht. Aber ich habe nun so viele Horrorgeschichten gehört (in NDL sollen 5er und 6er keine Seltenheit sein, in Geschichte reinste Erbsenzählerei etc.), dass ich eine Heidenangst vor den Prüfungen habe bzw hatte und mir da Sorgen mache, ob es überhaupt für ein "bestanden" reicht.

Wie wird es eurer Erfahrung nach bewertet? Wird es wirklich so streng korrigiert oder kann man sich paar Schnitzer erlauben?

kecks
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Re: Welche Noten braucht man, um Prüfungen zu bestehen?

Beitrag von kecks »

ja, in ndl gibt es öfters mal eine 5 oder 6, weil sehr viele arbeiten sehr, sehr schlecht sind. man fragt sich, ob die leute wirklich nur die vorgeschriebenen par credits erworben haben. natürlich kann man dann noch nicht genug, um mit "sehr gut" abzuschneiden. wenn man zeigt, dass man literaturwissenschaftlich arbeiten kann und die basics beherrscht (die aufgaben der letzten jahre waren in ndl immer sehr fair und machbar), dann hat man aber mit sicherheit nichts zu befürchten; sprich, eine drei wird's dann schon werden.

im prinzip reicht es, in etwa das level des alten leistungskurses deutsch im g9 zu halten. damit kommt man im gym examen locker durch, bei rs also allemal.

CatherineDuquesne
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Re: Welche Noten braucht man, um Prüfungen zu bestehen?

Beitrag von CatherineDuquesne »

Bei meinem ersten Durchgang war ich stinkfaul und hatte mir in Geschichte schriftlich 4, 5 und eine 6 geleistet.
In Deutsch war, glaube ich, ne 5 dabei.

Dazu war ich aber, wie gesagt, richtig faul. Mündlich hatte ich nur 1er und 2er.

Rechnerisch hat das dann deswegen zum "Bestanden" gereicht. Mündlich kann man da recht viel fürs "Bestanden" tun ;).

Nur hat man heutzutage ja gerade die Schwierigkeit, dass ein reines Bestanden, irgendwie, nicht reicht.

In Geschichte habe ich da durchaus erlebt, was dir jetzt allerdings nicht weiterhelfen wird, dass die Korrektur durchaus Haarspalterei sein kann.
In anderen Fällen allerdings habe ich nur noch den Kopf geschüttelt. Und bin aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen. Das muss jetzt nicht heißen, dass das immer so ist, aber bei der schriftlichen Prüfung zur mittelalterlichen Geschichte hatte ich beim zweiten Versuch das Thema, sinngemäß, Entwicklung der mittelalterlichen Stadt genommen. Dafür habe ich eigentlich "nur" das hingeschrieben, was im LexMa stand. Fanden die "Sehr gut". Irgendwie hatte ich zu der Zeit auch nur ansatzweise eine Ahnung vom 19. Jahrhundert, Thema vergessen (hat sich sehr gebessert, darf das in letzter Zeit verstärkt unterrichten). Fanden die aber "Gut". Ok, die Geschichtsdidaktik war nicht so toll. Hab gelernt, nur kann ich da auch guten Gewissens sagen, dass "Ausreichend" auch deswegen war, da der Professor Noten nach Gesicht vergeben hatte. Ernsthaft.
Stoff an sich stand halt in den Büchern. Dafür wussten wir, wie man aus Wildkräutern einen Salat zubereitet.

Ich hatte mir dann einen Lernplan gemacht und mich daran gehalten. Das hat mir viel Angst genommen beim zweiten Mal. Und ich hatte mir auch angesehen, was sich immer mal wiederholt hatte. Muss nichts heißen, kann aber etwas davon vorkommen.

Nun, wenn man in Deutsch/Germanistik nicht von Anfang an dabei ist, kann man aber auch schon mal danebenlangen. Da war ich mündlich auch beim zweiten Mal besser (ne 5 oder 6 dann nicht, aber nicht sooo toll, 4 oder so?). Die von kecks genannten Dinge waren bei uns noch nicht so ausschlaggebend, das war noch eine andere Generation. Da lag das eher am Fachlichen. Andererseits: Da kann so viel drankommen, dass man auch bei guter Vorbereitung Pech haben kann oder zu nervös ist. Andere Generation - Ich merke gerade, wie das klingt...sind doch schon ein paar Jährchen jetzt.


Letztendlich aber ist das auch so, dass man sich bei den mündlichen Prüfungen nochmal richtig reinhängen sollte. Prüfer durchaus nach Sympathie zu wählen, kann auch ungemein helfen, dass man sich da leichter tut. Bzw. Stoffgebiet. Heißt nicht, dass die dann so sind wie der Typ in Geschichtsdidaktik. Man ist möglicherweise aber minimal weniger nervös.

Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich mich dann auch ein wenig mehr auf Geschichte konzentriert hatte.
Glaube, könnte insgesamt die 4,5 gewesen sein zum Bestehen. Ist aber schon so ewig her jetzt.
"Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren." B. Brecht

Stark
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Registriert: 30.05.2013, 1:23:20

Re: Welche Noten braucht man, um Prüfungen zu bestehen?

Beitrag von Stark »

kecks hat geschrieben:ja, in ndl gibt es öfters mal eine 5 oder 6, weil sehr viele arbeiten sehr, sehr schlecht sind. man fragt sich, ob die leute wirklich nur die vorgeschriebenen par credits erworben haben. natürlich kann man dann noch nicht genug, um mit "sehr gut" abzuschneiden. wenn man zeigt, dass man literaturwissenschaftlich arbeiten kann und die basics beherrscht (die aufgaben der letzten jahre waren in ndl immer sehr fair und machbar), dann hat man aber mit sicherheit nichts zu befürchten; sprich, eine drei wird's dann schon werden.
Keine Ahnung, wie das heute ist, aber vor gut 15 Jahren, als ich mein Examen abgelegt habe, gab es eine ganze Reiher von Leuten, die fachlich und methodisch wirklich fit waren und über reichlich Literaturkenntnisse verfügten, die sie auch miteinander und mit den Hintergründen verknüpfen konnten (- hat man an kompetenten Beiträgen in Fachdiskussionen im Hauptseminar; herausragenden Seminararbeiten oder einfach bei anregenden Kneipengesprächen über Literatur gesehen -), und die trotzdem mit einer 5 in der NdL-Klausur rausgegangen sind. Früher habe ich das unreflektiert auf das "System" und die "Unberechenbarkeit der Klausuren/Fragestellungen) geschoben. Heute glaube ich, dass das zu einem großen Teil daran lag, dass diese Studenten unterschätzt haben, wie stark die Anforderungen einer Klausur sich von Seminararbeiten und Fachgesprächen unterscheiden. Nicht im Sinne des Anspruchsniveaus, sondern vielmehr in der Art der Darstellung des eigenen Wissens. Ich glaube also, dass diese Studenten zwar fachlich fit und gut vorbereitet waren, sich dabei aber zu wenig auf das Format "Klausur" vorbereitet hatten. Klingt jetzt irgendwie komisch, aber vielleicht wird verständlich, was ich meine.

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