Umfrage zu gendersensiblem Mathematikunterricht

Wenn das Lehramtsstudium Fragen und Probleme aufwirft ...
Bibi88
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Re: Umfrage zu gendersensiblem Mathematikunterricht

Beitrag von Bibi88 »

Hubselzwerg hat geschrieben:Überkompensation?
Definitiv! :lol: :lol: Omg, made my day :lol:
Our destiny is frequently met in the very paths we take to avoid it.

jabberwocky
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Re: Umfrage zu gendersensiblem Mathematikunterricht

Beitrag von jabberwocky »

abgesehen davon, dass ich mich Umfragen, die die Phänomene die sich untersuchen wollen erst erzeugen ärgern, ist Gender schon ein Thema, dass auch in Mathematik eine Roll spielt. Leider bleiben Studenten oft auf relativ niedrigem Niveau hängen, was das angeht...
Das Geschlecht auch sozial konstruiert ist, wird doch niemand ablehnen oder?
Und Mathematik ist nicht objektiv. Das ist ein Mythos.

Viele Grüße von der Mathematikerin

katie-cr
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Re: Umfrage zu gendersensiblem Mathematikunterricht

Beitrag von katie-cr »

ich habe die umfrage abgebrochen. wenn ich zu antworten "gezwungen" werde - "ist mathematik eher ein mädchen- oder jungenfach?"...

außerdem bei fragen vorher terminologische unsicherheiten - ist noch jemand über die hohe/niedrige frustrationstoleranz gestolpert? (falls es kein distraktor war).

ansonsten hab ich ja den umgekehrten fall, dass bei meinen fächern immer die jungs angeblich benachteiligt sind - konnte da aber nix feststellen. eventuell ist mir das thema auch zu unwichtig.

Valerianus
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Re: Umfrage zu gendersensiblem Mathematikunterricht

Beitrag von Valerianus »

Das Geschlecht wird biologisch sehr eindeutig festgelegt und "gender" hat in etwa den selben wissenschaftlichen Status wie Kreationismus was die Argumentationshöhe angeht. Und ja, es gibt Geschlechtsunterschiede in den mathematischen Leistungen (teilweise allerdings das alte "gleicher Mittelwert, größere Varianz bei Männern"-Problem (btw auch biologisch erklärbar)) und möglicherweise hat das etwas mit Sozialisation zu tun. Allerdings würde ich mir dann Selbstkonzept, Selbstwirksamkeitserwartung und die Big Five anschauen um das zu erklären und nicht eine unklar definierte Variable wie Gender. ;)

BTW: Umfrage durchgeführt und äußerst verwundert über die "Antwortensteuerung" in dem Fragebogen.
Non vitae, sed scholae discimus (Seneca)

qchn
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Re: Umfrage zu gendersensiblem Mathematikunterricht

Beitrag von qchn »

von mir aus muss man mit Feminismus, Kulturtheorie, Konstruktivismus etc. nichts am Hut haben, aber ich finds dann doch problematisch, wenn eine Lehrkraft den wissenschaftlichen Gehalt des Genderkonzept mit Kreationismus gleichsetzt.

Valerianus
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Re: Umfrage zu gendersensiblem Mathematikunterricht

Beitrag von Valerianus »

Ich wäre dir dankbar wenn du mich erleuchtest, aber ich habe weder während meines Studiums, noch während der Promotionszeit jemals eine empirische Studie zum Begriff "Gender" gesehen, die auch nur minimalistischen Anforderungen an gutes Studiendesign entspricht. Wenn du da was kennst, schreib es hier oder per PN, das ist mir gleich.

Das wäre ja prinzipiell ebenfalls kein Problem, wenn sich "gender studies" als reine Geisteswissenschaft begriffen. In diesem Fall gälten allerdings die Bedingungen der formallogischen Argumentation, wie bspw. in der Philosophie oder Geschichtswissenschaft auch. Und da ist es dann ein Unding seine zentrale Forschungshypothese "Existenz von sozial konstruierten Geschlechtern" als Axiom aufzustellen und damit jedweder Überprüfbarkeit zu entziehen.
Non vitae, sed scholae discimus (Seneca)

qchn
Beiträge: 405
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Re: Umfrage zu gendersensiblem Mathematikunterricht

Beitrag von qchn »

Ich denke, dass es auch deinem logikgeschulten Verstand sofort einleuchtet, dass man von der Existenz beschissener Studien zu Gender nicht auf die Unwissenschaftlichkeit des Begriffs schließen kann. und zumindest für die Philosophie kann ich sagen, dass der (Neo)positivismus sich trotz Carnaps Bemühungen nicht als einzig wahre Forschungsmethode etabliert hat. Hingegen hat der Konstruktivismus in den letzten Jahrzehnten so einige AnhängerInnen dazugewonnen - auch in den Geschichtswissenschaften, habe ich mir sagen lassen : )

edit: zu quantitativen Studien bezgl der Zuweisung bestimmter Eigenschaften und Attribute zur Geschlechterrolle kann ich nix sagen, aber qualitativ müsste da ne ganze Menge zu holen sein. man betrachte nur eine statistisch relevante Zahl von Kinderspielzeug- oder Kinderklamottenmarken.
edit: oder Toilettensymbolen. oder Überraschungseiern.
edit: oder Schimpfwörtern.
edit: oder Bier- und Putzmittelwerbung.
edit: oder Covern von seichten Romanen.
edit: oder Sprache.
edit: oder Computerspiele. oder Comics.
Zuletzt geändert von qchn am 10.09.2015, 19:04:51, insgesamt 7-mal geändert.

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