Ich ziehe sie aus der Tatsache, dass Personen, die ein Lehramtsstudium und einen Vorbereitungsdienst bzw. ein Referendariat erfolgreich absolviert haben, im Grunde genommen nur einen möglichen Arbeitgeber haben können - nämlich ihr eigenes Bundesland.
Das Studium zu wählen ist die eigene und freie Entscheidung und kann, wie bei allen anderen Berufen mit Studium, zu einer Sackgasse führen. Das Lehramtsstudium und das Referendariat sind konsekutiv aufgebaut, dennoch entsteht nirgends, sowohl auf der Studenten-/ Referendarsseite, als auch auf der Landesebene eine Bringschuld bzw. Verpflichtung. Dies ist auch gut so, denn ansonsten müssten alle, die vielleicht auch erst im Ref, nach dem Ref oder sonst wann merken, dass es nicht der richtige Beruf ist, drin bleiben oder mit Strafen rechnen.
Selbst ein Wechsel in ein anderes Bundesland ist keinesweg ohne Hürden möglich und kann z. B. an einer unpassenden Fächerkombination scheitern.
Die Wechsel sind schon lange nicht mehr so problematisch und für die Fächerwahl ist noch immer der/ die Studenten/in verantwortlich, nicht die Uni, das Bundesland oder sonst wer.
Alternative und angemessene Beschäftigungsmöglichkeiten für Lehrer gibt es; sie sind allerdings so marginal, dass mit ihnen der Bedarf der Stellensuchenden nicht gedeckt werden kann. Ich kenne auch keinen Beruf im Öffentlichen Dienst, in dem derart über Bedarf der Dienstherrn ausgebildet wird, wie das bei Lehrern der Fall ist.
Kann ich nichts zu schreiben, ob das aber pauschal überall gilt, will ich doch bezweifeln.
Als erste Maßnahme sollte man den Zugang zu den Lehramtsstudiengängen deshalb auf den zukünftigen Bedarf beschränken, und nichts lässt sich besser vorhersagen als die Menge der Lehrer, die in 10 Jahren benötigt wird.
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Da kommen wir wieder zum Anfang. Die Prognosen sind schon lange dahingehend bekannt, dass bestimmte Fächerkombinationen in die Arbeitslosigkeit führen. Genauso wird schon lange prognostiziert, dass es zu viele Referendare/innen für bestimmte Schulformen gibt. Dennoch wird fleißig weiter studiert, auch die bekannten Fächer mit deutlichem Überhang. Die Gründe müsste man in den Hörsälen nachfragen, dazu will ich keine Mutmaßungen anstellen.