Examen Neueste Geschichte

Wenn das Lehramtsstudium Fragen und Probleme aufwirft ...
furor
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Examen Neueste Geschichte

Beitrag von furor »

Hallo zusammen,

ich muss mich in den nächsten 6 Wochen auf das bayerische Staatsexamen in der Neuesten Geschichte vorbereiten, weiß aber nicht, wie ich vorgehen soll. Meinen Schwerpunkt möchte ich auf die bayerische Geschichte legen und da diejenigen Themen lernen, die sich wiederholen (Montgelas, Ludwig I., Bayern und die Reichsgründung, Revolution 1919, Flüchtlinge, Ära Goppel, usw.)

Ausschließlich die bayerische Geschichte vorzubereiten - und dafür komplett - erscheint mir a) wenig vorteilhaft, da oft sehr merkwürdige Fragen kommen, wozu man absolutes Detailwissen braucht und b) zu viel.

Deshalb werde ich wahrscheinlich noch einige Themen aus der Reichsgeschichte vorbereiten, die sowohl gut lernbar sind als auch häufiger mal dran waren, z.B. Bismarckzeit, Revolution 1848, Gründung der BRD, etc.

Wie geht ihr vor? Erscheint euch das auch sinnvoll oder bereitet ihr euch lieber komplett auf ein Gebiet vor, z.B. Bayern, Deutschland 19.Jh., Deutschland 20.Jh, etc.?

Bin für jeden Tipp dankbar!

babyshambles
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Re: Examen Neueste Geschichte

Beitrag von babyshambles »

Sich ausschließlich auf bayerische Geschichte vorzubereiten halte ich nach wie vor für die klügste Art der Vorbereitung. Ich habe das - im Frühjahr 2010 - so gemacht und bin sehr gut damit gefahren. In den letzten Jahren waren doch stets mindestens zwei, oft sogar drei der neun Themen aus diesem Bereich. Ich würde dir dann aber empfehlen, die bayr. Geschichte möglichst lückenlos zu lernen. Auslassen kannst du die Themen, die letztes Mal dran waren. Die Schwerpunkte würde ich - wie du vorgeschlagen hast - auch bei den Themen setzen, die öfter vorkommen. Arbeite ansonsten einfach den Spindler durch, dann bist du auf jeden Fall auf der sicheren Seite.

Sich mehr oder weniger willkürlich andere, nicht-bayerische Themen rauszusuchen halte ich für recht sinnlos. Das ist ein Lotteriespiel. Zumal auch bei den nicht-bayerischen Themen oft sehr abseitige oder sehr spezielle Themen drankommen. Deshalb meiner Meinung nach lieber die 200 fraglichen Jahren mit solidem Grundwissen zu Bayern abdecken und da bei den Favoriten verstärkt ansetzen.

Edit: Welche "merkwürdigen Fragen" meinst du eigentlich zu bayerischen Geschichte? Ich kenne die Fragen seit meinem Examen nicht, aber bis dahin war immer mindestens eine absolut lösbare dabei.

furor
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Re: Examen Neueste Geschichte

Beitrag von furor »

Naja .. also merkwürdig finde ich Fragen wie:
"München im Nationalsozialismus"
"Kulturpolitik der Prinzregentenzeit"
und sowas eben ;)

rumo
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Re: Examen Neueste Geschichte

Beitrag von rumo »

Kulturpolitik der Prinzregentenzeit.... :lol: das war meine....brrr.
Ich habe mich damals nur auf BG vorbereitet, was ein grober Fehler war, da die beiden Themen, die dran waren, mehr als bescheiden waren (fand ich). Da war noch irgendwas mit wirtschaftlicher Entwicklung Bayern von 1840 bis 1970 (oder so). Wenn Bayern, dann nicht nur den Hauptspindler, sondern auch die Wirtschafts- und Sozialgeschichte.

babyshambles
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Re: Examen Neueste Geschichte

Beitrag von babyshambles »

Ja, an die beiden Fragen kann ich mich auch noch erinnern. Über die bin ich bei meiner Vorbereitung auch gestolpert. Aber das waren ja in den jeweiligen Terminen nicht die einzigen Fragen - und ich meine mich vage erinnern zu können, dass zumindest die anderen Fragen zu Bayern dann lösbar waren.

Zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte steht meines Erachtens auch genügend im "normalen" Spindler. Und mehr als einen kompletten Spindler-Band kann man sich sowieso nicht merken.
Wirtschaftliche Entwicklung von 1840 bis 1970 fände ich zum Beispiel ein super Thema - und ich hab wie gesagt nur aus dem normalen Spindler gelernt. Da gibts erst mal die Anfänge der Industrialisierung mit Ludwig und seiner Kanalspinnerei, dann den Aufschwung der Elektroindustrie um 1900 und schließlich noch die These mit der 'importierten Industrialisierung' durch die Flüchtlinge und Vertriebenen in der Nachkriegszeit. Also mehr als genug. Und das nur so aus dem Gedächtnis.

IamEdHahne
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Re: Examen Neueste Geschichte

Beitrag von IamEdHahne »

Moin furor,

also ich lerne auch gerade für's FJ Examen, setze aber ebenfalls (fast) nur auf LandesG. Quelle ist dabei der Spindler, Schwerpunkt natürlich auf die gängigen Themen und das auslassend, was grad erst dran war.

Zusätzlich schaue ich mir noch einige wenige Themen der allg. Geschichte grob ab, d.h. Vormärz+'48, Zollbund, Indust. Rev, maybe noch was aus dem 20. Jhdt, KSZE oder sowas. Vor allen Dingen aber um die bei Bayern als Grundwissen mit anbringen zu können (betrifft nur die Erstgenannten), oder aber als absoluter Notnagel, falls bei den bayerischen Fragen alle Stricke reisen - kam ja auch schon vor, ist aber sehr selten. Als Quelle hierfür nutze ich v.a. einige fundierte Exzerpte von Leuten die sich nur auf Allgemeine G vorbereiten.

Alles in allem: Adorno sagt zwar 'Halbbildung ist nicht die Vorstufe von Bildung, sondern ihr Todfeind' - aber da auch die Alte Geschichte recht umfangreich ist und die mündlichen ebenfalls vor der Tür stehen --> lieber pragmatisches, gut vernetztes und vertieftes Inselwissen mit (an den Stellen wo es Not tut) einigermaßen solidem Grundwissen, als hier wirkliches solides Geschichtswissen trainieren.
Examen meistern und Geschichte studieren sind eben nur begrenzt deckungsgleiche Aufgabenfelder.

furor
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Re: Examen Neueste Geschichte

Beitrag von furor »

Welche "heißen Tipps" habt ihr, was in der Neuesten Geschichte im bayerischen Examen kommen könnte?

Ich tippe und hoffe auf einen der ersten vier bayer. Könige (Max I, Ludwig I, Max II, Ludwig II), allen voran könnte ich mir eine Frage zu Ludwig II. besonders gut vorstellen, da es im letzten Jahr eine Landesausstellung dazu gab und Ludwig II. schon länger nicht mehr Thema war. Außerdem gabs wohl im Sommer eine VL der Uni München dazu.

Auch die sonstigen Könige (bis 1886) wären mal wieder an der Reihe.

Sonstige Vermutungen?

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