Selbstfindung

Habt ihr Fragen speziell an Ehemalige? Einige Junglehrer, die auch in der Referendarsbetreuung tätig sind, versuchen euch zu helfen.
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Fitze
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Selbstfindung

Beitrag von Fitze »

Hallo :)

seit dem 1.5 bin ich Referendarin an einer Schule für Lernhilfe in Hessen. Das ist noch gar nicht so lange und trotzdem bin ich heute an meine Grenzen gestoßen und habe, während eine Schülerin mich austestete, komplett überreagiert. Jetzt habe ich ein fürchterlich schlechtes Gewissen. Eigentlich ist diese Reaktion überhaupt gar nicht typisch für mich und in meiner bisherigen pädagogischen Arbeit hab ich mich denke ich noch nie so unsicher gefühlt...

Ging euch das auch so? Wie lange hat dieser Selbsfindungsprozess gedauert? Werde ich mich überhaupt jemals finden und nicht von einem Gefühl der Unsicherheit getrieben handeln? Kann ich den Fehgler wieder gut machen, d.h. sind Schüler zu einer Revision ihres Urteils fähig?

oceandance
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Entschuldigung.....

Beitrag von oceandance »

Hallo :-)
Ich kenne natürlich die Situation nicht, in der du gehandelt hast... aus meinem Erfahrungsfeld kann ich nur sagen, dass es die meisten Schüler durchaus respektieren und zu schätzen wissen, wenn man sich bei ihnen entschuldigt, wenn man einen Fehler gemacht hat...
ich bin an einer Hauptschule und bin vor kurzem im Reliunterricht mit einer Schülerin aneinandergeraten und die ganze Situation hat sich ziemlich aufgehitzt. Am nächsten Morgen habe ich mit ihr in Ruhe gesprochen und als ich mich für meine Überreaktion entschuldigte, entschuldigte auch sie sich für ihr Verhalten und seitdem klappt es super...

Liebe Grüße,
oceandance

Rotezora75

Selbstfindung ...

Beitrag von Rotezora75 »

Hallo Fitze!

Ich kann dich beruhigen: So was passiert schon mal. Auch erfahrenen Lehrern. Es kommt halt drauf an, wie man selbst an dem Tag drauf ist, was für'n Stress der Schüler gerade hat und wenn du dann noch an einem "wunden Punkt" erwischt wirst, reagiert man schon mal "menschlich" und wenig "pädagogisch". Sprich mit der Schülerin und kläre die Situation. mache ihr aber klar, dass auch sie deine Grenzen zu respektieren hat.

Aber je länger du unterrichetest, desto mehr Handlungsspielräume erarbeitest du dir (vom Donnerwetter, zur Zusatzarbeit, positive Verstärkung von gewünschten Reaktionen, einer witzigen Ablenkung, Nacharbeiten in der 7. Stunde....) und wirst nicht mehr so aus dem Konzept geworfen, wenn die Kids mal wieder austesten...

Viel Erfolg und Kraft weiterhin!

schäfchen

Beitrag von schäfchen »

Hallo Fitze,

meine Vorredner haben´s eigentlich schon gesagt:
Auch als Lehrer ist man nur Mensch, dass müssen die Schüler einsehen.
Wenn man mal platzt und ein Donnerwetter loslässt, am besten drüber schlafen und dann am nächsten Tag das ganze noch mal ansprechen. Sagen, warum man so gehandelt hat, "auch nur Mensch"... und klarstellen, dass man so ein Verhalten selber auch nicht schätzt aber es halt mal vorkommen kann, sich entschuldigen und weiter im Text.

Sorry, bin gerade im Formulieren für meine Examensarbeit, ich sollte mal Pause machen, es kommen irgendwie keine zusammenhängenden Sätze mehr raus :(

Fitze
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Beitrag von Fitze »

Ihr habt mir wirklich Mut gemacht, vielen Dank. Ich hoffe, dass sich die Situation durch ein Gespräch klären kann. Ich sag Bescheid, ob es funktioniert hat!

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