An der Refschule bleiben mit Aussicht auf eine Planstelle?

Habt ihr Fragen speziell an Ehemalige? Einige Junglehrer, die auch in der Referendarsbetreuung tätig sind, versuchen euch zu helfen.
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sonnenblume277
Beiträge: 1
Registriert: 27.07.2020, 22:41:38

An der Refschule bleiben mit Aussicht auf eine Planstelle?

Beitrag von sonnenblume277 »

Hallo alle zusammen,

ich brauche dringend Rat von Außenstehenden. Ich bin bald fertig mit dem Referendariat und habe die Möglichkeit, als Vertretungslehrkraft an meiner jetzigen Refschule zu bleiben, die wirklich seeehr toll ist. Dort fühle ich mich sehr wohl. Diese Schule befindet sich in der Stadt, in der ich geboren zur Schule UND zur Uni gegangen bin. Daher würde ich schon gerne mal etwas anderes sehen und überlege die Vertretungsstelle mit Aussicht auf eine Planstelle, die mir angeboten wurde, abzulehnen und stattdessen als Vertretungslehrkraft ins Rheinland zu ziehen. Vielleicht für 1-2 Jahre und dann eventuell wieder zurück an meine jetzige Schule, falls sie dann noch meine Fächerkombi suchen. Würdet ihr neue Herausforderungen in einer anderen Stadt alleine annehmen oder würdet ihr auf Nummer sicher gehen und an ebendieser Schule bleiben?

Vielleicht war auch jmd von euch in der gleichen Situation oder kann generell von Erfahrungen sprechen? Bin über jede Meinung dankbar :-) Vielen Dank im Voraus!

Max_Cohen
Beiträge: 161
Registriert: 01.06.2017, 21:37:07
Wohnort: NRW

Re: An der Refschule bleiben mit Aussicht auf eine Planstelle?

Beitrag von Max_Cohen »

Hallo,

zu Deiner grundsätzlichen Frage kann man m.E. nichts Hilfreiches beitragen, da (auch aufgrund der Kürze des Beitrags) gar nicht geklärt werden kann, was "gleiche Situation" überhaupt bedeuten könnte.

Ich möchte aber zu Bedenken geben, dass Du mit keiner der beiden Option "auf Nummer sicher [gehst]". Man kann Dir an einer Schule das Blaue vom Himmel versprechen, wird sich in der entsprechenden Situation dann aber an die Funktionslogik des Systems halten: Wenn eine Planstelle zur Verfügung steht, wird sie so ausgeschrieben, wie es in diesem Moment zur Aufrechterhaltung der Unterrichtsversorgung erforderlich ist.
Wenn Du finanziell auf die Bezüge angewiesen bist - das geht aus Deinem Beitrag nicht hervor - ist eine Planstelle die einzig sichere Option.

Bender5
Beiträge: 189
Registriert: 22.05.2013, 13:51:34

Re: An der Refschule bleiben mit Aussicht auf eine Planstelle?

Beitrag von Bender5 »

Wenn für mich an der Schule und an dem Wohnort soweit alles passt und ich mir da gute Chancen auf eine Planstelle ausrechnen könnte, die anderswo nicht in besserem Maße gegeben sind, würde ich direkt annehmen.
Später versetzen lassen kann man immernoch, aber ob jemals wieder in deiner Region deine Kombination gesucht wird kann dir keiner beantworten.
Ich würde es aber in erster Linie von der Fächerkombi abhängig machen. Hast du Chemie, Physik, Mathe, Kunst etc. dann dürfte es keine Rolle spielen und man findet damit immer Planstellen. Sind es nicht ganz so gefragte Fächer würde ich versuchen so schnell es geht irgendwie in die Planstelle zu kommen, den Rest kann man immernoch machen.
Bei mir an der Schule haben so viele Leute Auslandsschuldienst gemacht oder sich dann später doch versetzen lassen, wenn sie lieber wieder woanders hin wollten. Aber Planstelle ist Planstelle, Vertretungslehrer ist nichts womit man für die Zukunft planen kann.

skylake
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Registriert: 18.09.2018, 15:19:19

Re: An der Refschule bleiben mit Aussicht auf eine Planstelle?

Beitrag von skylake »

Ich würde dir hier widersprechen @Bender

Eine Planstelle ist nicht unbedingt besser als eine Vertretungsstelle. Zumindest in der Einstellung in meinem Bundesland verzichtet man bei der Planstelle zwischen 3-5 Jahre darauf (vor allem bei DaF), einen Versetzungsantrag zu stellen bzw. wird dieser abgelehnt. Danach kann der Schulleiter ebenfalls mehrfach ablehnen.

Ich kenne einen Fall, der eine Planstelle in einer Brennpunktschule angenommen hatte (hauptsache Planstelle) und jetzt seit 6 Jahren nicht mehr von dieser wegkommt und an dieser Schule zugrunde geht ... Sechs Jahre sind eine verdammt lange Zeit, wenn man unglücklich ist. Daher würde ich mir die Rahmenbedingungen ganz genau betrachten:
- Wie ist das Schülerklientel?
- Welche Klassen würde ich bekommen?
- Was erwartet die Schulleitung an außerunterrichtlichen Tätigkeiten?
- Was ist für die Zukunft bezüglich Schulentwicklung angedacht.
- Wie ist das Kollegium?

Eine Fehlentscheidung ist nicht mehr so schnell zu revidieren ...

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