Präsentationspürfung Geschichte

Habt ihr Fragen speziell an Ehemalige? Einige Junglehrer, die auch in der Referendarsbetreuung tätig sind, versuchen euch zu helfen.
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Dk07
Beiträge: 2
Registriert: 03.01.2018, 13:39:19

Präsentationspürfung Geschichte

Beitrag von Dk07 »

Hallo :-)

Ich muss eine Präsentationsprüfung in Geschichte vorbereiten (RLP). Bisher hat unser FL aber noch keine weiteren Informationen dazugegeben, außer dass eine historische Kompetenz gefördert werden soll. Mit den Informationen kann ich mir jetzt aber ganz schlecht was vorstellen. Hat jemand von euch schon einmal eine Präsentationsprüfung in Geschichte absolviert und kann mir ein paar Tipps geben, wie ich jetzt am besten vorgehe (Welche Überlegungen sollten an den Anfang, erst Kompetenz oder welche Sequenz, etc)?

Liebe Grüße

Antigone1986
Beiträge: 11
Registriert: 29.06.2017, 15:12:45

Re: Präsentationspürfung Geschichte

Beitrag von Antigone1986 »

Hallo,

ich habe meine Geschichte-Präsentationsprüfung in einer 7. Klasse gemacht. Zu meiner Zeit (ich war auch in RL-P) galten folgende Grundregeln: Du entscheidest, in welchem deiner beiden Fächer du das Unterrichtsvorhaben (UV) für die Präsentationsprüfung durchführen willst. Die Wahl hat leichte Konsequenzen für den Ablauf der mündlichen Prüfung, denn in diesem Fach ist die Präsentationsprüfung ein Bestandteil derselbigen und in dem anderen eben nicht. In der Wahl der Lerngruppe für das UV bist du frei, d. h., es muss keine Klasse aus deinem eigenverantwortlichen Unterricht sein. Du kannst auch selbst darüber entscheiden, ob du eine Lerngruppe aus der Sek II oder der Sek I wählst. Empfehlenswert ist natürlich eine Klasse, die du schon kennst und mit der du, z. B. im Rahmen eines UB, gute Erfahrungen gemacht hast. Achte bei der Entscheidung für ein Thema darauf, dass du das UV in möglichst 4, höchstens aber 5 Unterrichtsstunden durchführen kannst. Du solltest das unbedingt im Vorfeld bedenken, denn diese 4 Unterrichtsstunden sind z. B. in einem Geschichte-LK innerhalb einer Woche gelaufen, wohingegen sich das UV in einer 8. Klasse, wo Geschichte nur noch einstündig unterrichtet wird, einen ganzen Monat lang "hinziehen" kann. Es ist ratsam, zu überprüfen, wie lange das UV in den infrage kommenden Lerngruppen dauern würde. Außerdem ist zu beachten, dass das Thema des UV inhaltlich halbwegs dort anzusiedeln ist, wo sich die Lernguppe auch tatsächlich im Stoff befindet (ein UV zum Nationalsozialismus bringt in einer 7. Klasse genauso wenig wie ein UV zum Mittelalter in einer 10. Klasse).

Bei der Wahl des Themas wurde uns seinerzeit empfohlen, den Schwerpunkt entweder auf eine bestimmte Methode oder einen bestimmten Fachinhalt zu legen. Kombinationen aus aufwändigen Methoden und ganz exquisiter Thematik gehen in der Regel schief. Du musst halt überlegen, was die Schüler hauptsächlich in deinem UV lernen sollen: Strebst du ihre künstlerisch-kreative Auseinandersetzung mit einem historischen Thema an oder soll ein gemeinschaftliches "Lernprodukt" (Zeitung, Homepage, etc.) erstellt werden oder ...? Ich kenne z. B. ein UV, bei dem die Klasse sich hauptsächlich mit der Interpretation von Karikaturen beschäftigt hat, die zwar zu demselben Thema waren, aber aus verschiedenen Zeiten stammten. Das UV hatte also den Schwerpunkt auf der Förderung einer ganz bestimmten Kompetenz, die im Geschichtsunterricht eine wichtige Rolle spielt. Bei anderen UV stand ein Gruppenpuzzle, das sich über mehrere Stunden erstreckt hat, im Vordergrund, d. h., hier ging es dann mehr um die Methode. Es gibt da insgesamt viele Möglichkeiten - die Schwierigkeit des UV besteht eher darin, eine sinnvolle auszuwählen, die zu dir, der Klasse und dem Thema passt, und sich dann auch darauf zu beschränken. Vielleicht sagt dein Fachleiter zu gegebener Zeit noch konkreter, was er sich für das UV vorstellt. Bei uns gab es damals sogar eine eigene Fachseminarsitzung für diejenigen, die die Präsentationsprüfung in Geschichte machen wollten. Die Fachleiter hatten sogar eine Altreferendarin eingeladen, die uns ihr UV vorgestellt hat. Das war sehr hilfreich. Vielleicht kannst du das deinem Fachleiter auch vorschlagen.

Grundsätzlich sollst du durch das UV zeigen, dass du Unterricht über eine konkrete Einzelstunde (wie beim UB) hinaus sinnvoll planen kannst. Die Erfahrungen sind die Grundlage für deine Ausführungen in der Präsentationsprüfung, d. h., halte alle relevanten Erfahrungen am besten durch Fotos/Scans fest und nutze sie für deinen Vortrag. Dies gilt insbesondere, wenn die Schüler etwas selbst gestalten sollen (Collage, Lernplakat, Zeitung, ...). Ich habe damals u. a. Bilder von gelungenen und von nicht gelungenen Arbeiten gezeigt und bei letzteren erklärt, welche Gründe aus meiner Sicht zu den schwachen Ergebnissen geführt haben und wie ich das im Falle einer erneuten Durchnahme des Themas verhindern würde. Das kam gut an.

Während der Durchführung des UV kommt dein Fachleiter noch einmal zur Mitschau vorbei. Er muss ja einen Eindruck von deinem UV in der Praxis gewinnen. Diese Stunde wird, da sie bereits Bestandteil der Examensprüfung ist, allerdings nicht nachbesprochen. Dein Fachleiter darf dir auch keine grobe Rückmeldung geben, sondern wird seine konkreten Rückfragen zu dieser Stunde dann in der mündlichen Prüfung stellen. Umso wichtiger ist es, dass du während des UV sehr sorgfältig Aufzeichnungen über deine Erfahrungen und den Verlauf der einzelnen Stunden führst. Man vergisst sonst leicht für den Vortrag die Hälfte schon wieder. Je nachdem, wie der Examenszeitplan gestrickt ist, können zwischen dem UV und seiner Vorstellung in der Präsentationsprüfung nämlich leicht zwei, drei Monate vergehen.

Wenn ich dir noch mehr helfen kann, so schreibe mich ruhig an.

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