7-Stufiges Notensystem (Bayern)?

Habt ihr Fragen speziell an Ehemalige? Einige Junglehrer, die auch in der Referendarsbetreuung tätig sind, versuchen euch zu helfen.
Lukas1981
Beiträge: 22
Registriert: 03.12.2016, 15:59:01

7-Stufiges Notensystem (Bayern)?

Beitrag von Lukas1981 »

Hallo zusammen,

zu meinem abgeschlossenen Referendariat (Gymnasium, Bayern) habe ich unter anderem zwei Fragen:

Gibt (oder gab es bis vor kurzem) im Referendariat ein 7-stufiges Beurteilungssystem, also eine Notenskala von 1 bis 7?

Falls diese Frage vollkommener Käse ist, hier der Hintergrund: meine Seminarlehrerin erzählte uns ständig, es gäbe zB bei der Bewertung der Lehrproben sieben Notenstufen. Bei den schlechten Beurteilungen, die sie zu Hauf verteilte, versuchte sie uns immer damit zu "trösten", wir sollten die Note nicht so eng sehen, denn nach dem Notensystem, das wir kennen (1-6), wäre sie ja eine Notenstufe höher (also sie gibt eine 4, es ist aber eigentlich eine 3).

Ich fand diese Aussagen - wie so vieles - in meinem Referendariat eigenartig. Mitglieder des Lehrerkollegiums oder andere Seminarlehrer reagierten verdutzt oder irritiert, wenn ich sie danach fragte. Ich wollte einfach wissen, wie diese Beurteilungen denn genau definiert sind (von der Leistungsanforderung her). Das waren aber damals Lehrer derselben Schule, und das Klima war allgemein sehr schwierig dort. Sobald ich erwähnte, dass meine Seminarlehrerin das so erklärt hat, bekam ich dann einfach keine Antwort.

Meine Seminarlehrerin direkt gab dazu nur verschwommene Antworten: Als wir mit unseren schlechten Abschlussnoten und zum Teil sehr negativen Abschlussgutachten konfrontiert wurden, erklärte sie lang und breit, dass die, die noch überwiegend 3-en in den Abschlussnoten der Gutachten hätten, ja gute Lehrer seien. Denn eine 3 bei den Noten des Referendariats bedeute, es wäre alles in Ordnung. (?) Da dürfe dann auch in den Gutachten nichts Negatives stehen (?). In meinem Gutachten stehen allerdings zuhauf negative Aussagen über mich, die aber überwiegend "kaschierend" formuliert sind. Aber was ist nun wirklich eine "3" oder "4" in den Abschlussnoten von ihrer Aussage her? So wie das "befriedigend" oder "ausreichend", dass ich den Schülern gebe? Wie üblich wurde uns im Referendariat nichts Konkretes dazu erklärt, Fragen waren nicht erlaubt.

Werden die Angaben über die Krankheitstage und Ihre Begründungen, die am Ende des Referendariats auszufüllen sind, ausgewertet, und wie?

Da ich durch das Referendariat (konkret Seminar-/Betreuungslehrer) einen psychischen Zusammenbruch und Erschöpfungsdepression erlitt, war ich mehrere Monate lang krank geschrieben und im Krankenhaus (Tagesklinik für psychische Erkrankungen). Das ganze wurde aber danach totgeschwiegen und versucht, unter den Tisch zu kehren.

Am Ende des Referendariats bekamen wir an der Seminarschule einen Zettel, auf dem wir noch einmal die Tage angeben mussten, an denen wiru ns krank gemeldet hatten, und den KRankheitsgrund angeben mussten. Warum und was der Hintergrund ist, wurde uns wie üblich nicht erklärt. Bei der mehrmonatigen Fehlzeit trug ich wahrheitsgemäß ein "Burn Out aufgrund von Mobbing". (Und das war keine Übertreibung.)

Um was ging bei dieser Auflistung überhaupt? Wird das im KM kontrolliert? Ich hatte seitdem keinen Kontakt zu der Schule oder dem damaligen Seminar. Kann es sein, dass meine Seminarschule aufgrund meines Eintrags vom KM irgendeine Art von Rüffel/Nachfrage/was auch immer bekam?

Auffällig war, dass im selben Seminar eine Referendarin vehement gegen den Seminarleiter, den Direktor der Schule, wegen sexueller Belästigung vorgehen wollte. Ob das jemals das KM erreicht hat, weiß ich nicht. Ich kenne die konkreten Vorwürfe auch nicht, aber an meiner Seminarschule war der Kunst-Seminarlehrer mit einer Kunst-Referendarin zusammen (sie knutschten neben mir in Straßencafés usw.) und der Seminarleiter hatte schon den Referendarinnen gegenüber eine schäkernde Art, die leicht missverstanden werden konnte.

Ja, meine Seminarschule macht auf mich im Nachhinein des Eindruck eines Irrenhauses. Ihr Ruf ist dazu passend, wie ich im Nachhinein feststellen musste. Und ja, mein Referendariat war ein Blick in den Abgrund. Ich übertreibe hier bei gar nichts.

Antworten auch gerne per PN.

Illi-Noize
Moderator
Beiträge: 9146
Registriert: 02.02.2008, 15:46:55
Wohnort: Bayern / StR(RS) / Betreuungslehrer Einsatzrefs, Fachschaftsleiter

Re: 7-Stufiges Notensystem (Bayern)?

Beitrag von Illi-Noize »

Note 3 ist mehr oder weniger "Hat die Anforderungen erfüllt.". Kann man alles nachlesen ;-)

Lukas1981
Beiträge: 22
Registriert: 03.12.2016, 15:59:01

Re: 7-Stufiges Notensystem (Bayern)?

Beitrag von Lukas1981 »

OK, und wo/wie? Wir wurden darauf von unseren Ausbildern nicht hingewiesen. Und was hat es mit diesen 7 Notenstufen auf sich, die man in "normale" Schulnoten umrechnen müsste?

kecks
Beiträge: 1628
Registriert: 01.04.2009, 6:09:18

Re: 7-Stufiges Notensystem (Bayern)?

Beitrag von kecks »

das müsste alles in der lpo II und in der zalg (zulassungs- und ausbildungsordnung für das lehramt an gymnasien) und in der asg geregelt sein. guckst du hier: https://www.km.bayern.de/lehrer/lehrera ... ariat.html normalerweise wird dir das aber in den allgemeinen sitzungen beim seminarvorstand ausführlich vorgestellt in den ersten wochen! außerdem ist das im internet frei zugänglich, siehe link oben. zumdem steht ja wirklich so gut wie alles drin, und wenn's nicht drinsteht, kann der seminarvorstand/sein stellvertreter beim km anrufen und bekommt i.a. rasch auskunft.


hattet ihr keine seminarsprecher?
Zuletzt geändert von kecks am 04.12.2016, 22:51:44, insgesamt 1-mal geändert.

Lukas1981
Beiträge: 22
Registriert: 03.12.2016, 15:59:01

Re: 7-Stufiges Notensystem (Bayern)?

Beitrag von Lukas1981 »

Ich habe mich inzwischen dort eingelesen - kann das konkret mit den 7 Stufen aber nicht finden und auch die Definitionen der Notenstufen halte ich für "Auslegungssache". Ich denke im Nachhinein, die wortreichen Beteuerungen und Erklärungen meiner Seminarlehrerinnen waren einfach "Gequarke".

Du wirst lachen - ich war der erste Seminarvorstand.

Im Nachhinein ist mir das peinlich: aber mir und dem zweiten Vorstand wurde an der Seminarschule zwar zur Wahl gratuliert, aber nichts weiter zu unserem Amt erklärt. Auch nicht, wo man das nachschlagen solle. Der zweite Vorstand interessierte sich eher für das Organisieren der Seminarausflüge uä., ich war von der destruktiven Stimmung im Seminar und generell dem Referendariat / den Auszubildenden bald zu geschwächt, um noch weiter im Amt Initiative zu zeigen.

Ich sah das Amt eher als Seminarintern, d.h., ich solle zum Beispiel bei Konflikten im Seminar vermitteln (was ich bald aufgab - wir hatten Leute, die sich bereits zur Studienzeit gegenseitig mehr oder weniger gemobbt hatten und in der erste Woche hinterrücks übereinander herfielen) oder Wünsche des Seminars an den Seminarleiter kommunizieren (was nicht erforderlich war - es traute sich niemand, etwas in diese Richtung zu "kommunizieren").

Illi-Noize
Moderator
Beiträge: 9146
Registriert: 02.02.2008, 15:46:55
Wohnort: Bayern / StR(RS) / Betreuungslehrer Einsatzrefs, Fachschaftsleiter

Re: 7-Stufiges Notensystem (Bayern)?

Beitrag von Illi-Noize »

Lukas1981 hat geschrieben:Auch nicht, wo man das nachschlagen solle.
Könnte man durchaus von studierten Menschen erwarten, dass sie das selber rausfinden...

Lukas1981
Beiträge: 22
Registriert: 03.12.2016, 15:59:01

Re: 7-Stufiges Notensystem (Bayern)?

Beitrag von Lukas1981 »

Genauso könnte man erwarten, als studierter Mensch nicht so behandelt zu werden wie im Referendariat.

Antworten