Schüler beim Weggehen getroffen

Habt ihr Fragen speziell an Ehemalige? Einige Junglehrer, die auch in der Referendarsbetreuung tätig sind, versuchen euch zu helfen.
steve63
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Re: Schüler beim Weggehen getroffen

Beitrag von steve63 »

dreistein hat geschrieben:Deine Wortwahl "heuer" deutet an, dass du Österreicherin bist.
Nicht unbedingt: In Bayern gibts auch Gegenden in denen man "heuer" sagt.

Infra1
Beiträge: 5
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Re: Schüler beim Weggehen getroffen

Beitrag von Infra1 »

Jajaja, ich gebe es zu: Erwischt, ich komme aus Österreich :razz:
Ich hoffe ich kann trotzdem angemeldet bleiben, wohne auch gleich an der Grenze :cool:
Junggesellinnenabschied heißt bei uns übrigens Poltern, also ich hätte mir Mühe gegeben!

Erstmal DANKE für die vielen Tipps! Meinen Erwartungen entsprechend hat sich alles gelegt, als ich dann nicht mehr darauf eingegangen bin. Anscheinend hat nur einer der Schüler ein Aufmerksamkeitsproblem. Er meint immer noch, dass er lustig ist, wenn er sowas behauptet. Das Ganze hat sich gelöst, als andere Schüler, die mich auch getroffen haben, gesagt haben, dass ich ganz normal drauf war,...(und dass sie es cool finden, dass ich mit ihnen gesprochen habe und nicht getan habe, als hätte ich sie nicht gesehen...)
Schüler treffe ich so 3-4x im Jahr, sonst nicht, aber dieses Mal konnte ich schlecht Nein sagen zur Braut :mrgreen:

Für alle die es interessiert:
Wir in Ö haben kein Ref. Ich wurde nach meinem Bac-Studium (3 Jahre) mit insgesamt 8 Wochen Praxis sofort in die Berufsschule gesteckt, ohne einen Mentor oder ähnlichem. Also beinhart. Seit "heuer" gibt es aber eine neue Ausbildung.
Ich habe soeben mein 3. Dienstjahr abgeschlossen und bin wirklich froh, in einem Forum wie diesem viele Tipps erlesen zu können, die man einfach nicht irgendwelche Kollegen fragen kann/will.
Außerdem bekommt man superschnell viele Antworten und Denkanstöße.
Ich war hier schon länger angemeldet, habe aber PW vergessen und die Mailadresse von mir existiert nicht mehr. Trotzdem würd ich gerne dableiben :exclamation: (Ich wohne auch ganz an der Grenze und bin quasi "hoibats boarisch")

Thema Pendeln:
2 von meinen 3 Dienstjahren habe ich an einer Schule 90km entfernt von mir unterrichtet und ich bin jetzt echt froh "daheim" zu sein. Hat alles Vor- und Nachteile wie ich finde. Solche Schulen, wo ich unterrichte, gibt's nicht so viele.

Also, wer was aus Ö wissen will, ihr wisst wo ihr mich findet :cool:

CatherineDuquesne
Moderator
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Re: Schüler beim Weggehen getroffen

Beitrag von CatherineDuquesne »

@Stark
Ich kenne da ne Chefin, die schreibt ins Gutachten, Lehrer reden zu viel übers Privatleben.
Die hätte da sonstwas gemacht beim Thema Alkohol.
So etwas gibt es, leider.

Was war?
Die haben mich beim Sport getroffen und halt gefragt, ab und zu. Kurz was gesagt und das wars. Dass ich das eine mache (bzw. gemacht habe, verletzungsbedingt Pause gerade, war ja bekannt, da das nicht so viele Lehrer hier machen). Tja, aber ich hab gelernt, ich sag nix mehr. Und Partner, falls vorhanden, bringe ich auch nicht mehr mit an sowas wie Tag der offenen Tür.
Kamen halt auch mal Nachfragen, nur harmlose Sachen beantwortet: Woher? Beruf?
Aber da hat sie, als der Mann damals da war, stoisch auf ein Display geglotzt, als der dann neben mir und neben ihr stand. Bei Kollegen und Partnern hier ist die nicht so gewesen. Ein ehemaliger Kollege hat ständig seine Partnerin angeschleppt, die war ständig im Lehrerzimmer und da kam nix von wegen zu privat.

Wir hatten mal folgenden Fall: Bei den Lehrern standen im Schullandheim abends immer Bierflaschen auf dem Tisch. OK, das Feierabendbier, hätte man drüber nachdenken können, wenn ständig Schüler vorbeilaufen. Aber passiert ist nix, da ist keiner drauf eingegangen, als die Schüler das herumerzählt hatten.

Wenn ich halt weiß, dass mir Dinge schaden können (siehe oben, ich lerne :evil:), dann gehe ich nicht mehr drauf ein.
Oder mache das weit genug weg.

Was mich aber hier wundert, das ist, dass so ein Aufleben darum gemacht wird. Normalerweise nämlich lachen Schüler sich da ins Fäustchen, sprechen einen vielleicht drauf an und dann wars das mal. Die grinsen höchstens blöd bei dem Anlass.
Normalerweise.

Ich achte hier leider tatsächlich mittlerweile drauf, was ich mache. Dass kein Besuch kommt, den man mir ankreiden könnte (meine Affäre ist in nem anderen BL). Dass nichts mehr ist, was man mir ins Gutachten schreiben könnte.

Wie gesagt: Kommt auf den Chef an / die Chefin an, ob die was machen. Ob sie einen mögen oder nicht ;).
"Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren." B. Brecht

Stark
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Re: Schüler beim Weggehen getroffen

Beitrag von Stark »

Ich habe dir schon mehrmals den Rat gegeben, unbequemer zu sein.
Wenn die Chefin so etwas in meine Beurteilung schreibt, dann schreibe ich zunächst eine Gegendarstellung, die mit in die Akte geheftet wird und lege gleichzeitig formal Widerspruch ein. Das macht nämlich Arbeit.
Wenn ich ständig mit Mehrarbeit/fachfremden Unterricht belastet werde, dann setze ich den PR auf sie an. Und selbst wenn der Schulleitungsnah ist und das verpufft, dann gehe ich eben dem auf die Nerven.
Wenn ich aus der Schule *unbedingt* weg will, dann bewerbe ich mich auf jede Abordnung, Funktionsstelle etc., egal ob ich Chancen habe oder nicht. Dann muss die SL eine Stellungnahme schreiben, auch das macht Arbeit.

Dem HPR zu sagen, dass man es nicht aushält, bringt natürlich nichts. Was soll der denn auch mit dieser Aussage anfangen, wenn du der SL nicht handfeste Verfehlungen nachweisen kannst. Den HPR aber bei jedem Versetzungsantrag zu informieren und ihn zu bitten, ein Auge darauf zu haben, ist eher sinnvoll. Und sei es auch nur, damit die deinen Namen kennen, weil du auch ihnen auf die Nerven gehst.
Ansonsten würde ich MB-Dienststellen anrufen bzw. anmailen oder sogar schriftlich kontaktieren und um Information bitten, an welcher Schule möglicherweise Bedarf sein könnte. Ich würde die Schulen anschreiben, dass die dich doch bitte anfordern sollen, damit so Einfluss auf das Versetzungsverfahren genommen wird.

Ja, es ist der öffentliche Dienst. Und ja, da gibt es Prozedere und Vorgaben, die man einhalten soll. Aber in der Realtiät wird so viel hinter den Kulissen gedreht, dass derjenige, der nur brav sein Formular ausfüllt, *immer* der Dumme ist. Siehst du ja selbst, dass um dich rum alle versetzt werden, die irgendwelche Hintertürchen ausnutzen und nur du da versauerst.
Und wenn alles nichts hilft und du nur einen Neuanfang haben willst, dann bemüh dich um einen Bundeslandwechsel (und auch da nicht nur mit dem offiziellen Formular, sondern mit allen Mitteln und Tricks). Wenn deine Chefin sieht, dass es dir ersnt ist und sie jeden zweiten Tag einen Antrag von dir auf dem Tisch liegen hat, den sie bearbeiten muss und zu dem sie Stellung nehmen muss, wird ihr das vielleicht auch irgendwann zu blöd. Und wenn nicht, hast du wenigstens die Gewissheit, *alles* probiert zu haben.

(Der zweite Teil des Post bezieht sich natürlich auf den Versetzungsthread zur RS Bayern. Sorry für die Vermischung.)

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