Kürzeres Referendariat- Nachteil?

Habt ihr Fragen speziell an Ehemalige? Einige Junglehrer, die auch in der Referendarsbetreuung tätig sind, versuchen euch zu helfen.
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Becker90
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Kürzeres Referendariat- Nachteil?

Beitrag von Becker90 »

Hallo zusammen,

ich hätte mal gerne gewusst, wie ehemalige Referendare ein sehr kurzes Referendariat von nur 16 Monaten (Sachsen-Anhalt), 12 Monaten (Sachsen) oder auch dem Bundesdurchschnitt von 18 Monaten empfunden haben? Weiß außerdem eventuell jemand, ob es nach einem verkürzten Referendariat bspw. in Ostdeutschland Probleme beim Wechsel in ein westdeutsches Bundesland oder ein Bundesland mit längerem Vorbereitungsdienst wie bspw. Thüringen (noch 24 Monate) geben kann?
Ist das Ref. in 12 oder 16 Monaten auch zu schaffen?

Illi-Noize
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Re: Kürzeres Referendariat- Nachteil?

Beitrag von Illi-Noize »

Das ist glaube ich schwer zu beantworten, da den "Kürzeren" ja in der Regel die Erfahrung fehlt, wie "anders" ein längeres Referendariat gewesen wäre ;-=

MarlboroMan84
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Re: Kürzeres Referendariat- Nachteil?

Beitrag von MarlboroMan84 »

Ich hatte 18 Monate (NRW) und empfang es nicht als problematisch.

chilipaprika
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Re: Kürzeres Referendariat- Nachteil?

Beitrag von chilipaprika »

Ich hatte 18 Monate (NDS), empfand es als okay, wusste aber, dass ich "gerne" 24 Monate gehabt hätte, weil ich mir viel mehr Zeit gewünscht hätte, um an meiner Sicherheit in der Oberstufe zu arbeiten.
Ich fühlte mich auch wegen Spargedanken des Landes (eigenständiger Unterricht von Anfang an, 6 Monate weniger als vorher) in meiner Ausbildung betrogen. Es ist alles gut gegangen, aber so stressig einzelne Ref-Phasen waren, ich hätte mir tatsächlich ein längeres Ref gewünscht.

chili

Katta
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Re: Kürzeres Referendariat- Nachteil?

Beitrag von Katta »

Ich finde bei dem kürzeren Ref (in NRW inzwischen 18 Monate) problematisch, dass die Hospitations-/Ausbildungszeit anfangs so extrem kurz bis kaum vorhanden ist, bevor man in den eigenen Unterricht geschmissen wird. Mit dem sind die Refs anfangs, verständlicherweise, extrem gefordert und teilweise auch überfordert, so dass sie für den Ausbildungsunterricht nebenher kaum offen sind, um da viel rausnehmen zu können. Das Lernen muss wahnsinnig schnell gehen und kann sich kaum setzen. Wenn man es im Prinzip von Anfang an "drauf hat" und man nur an Kleinigkeiten arbeiten muss, kein Problem. Wenn es unrunder läuft, ist eigentlich kaum Zeit da, um wirklich an sich zu arbeiten.

carotanic
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Re: Kürzeres Referendariat- Nachteil?

Beitrag von carotanic »

In Sachsen-Anhalt empfinde ich die Ausbildung als sehr gut. Es ist alles sehr persönlich und menschlich(meist nur 25 Refs am Seminar Halle und nochmal etwa so viele in Magdeburg für Gymnasium pro Halbjahr). Du bekommst an deiner Schule einen Mentor zugeteilt, der oft darin Erfahrung hat und meine kümmern sich beispielsweise wirklich toll. In den ersten 4 Monaten hospitierst du und unterrichtest mit dem Mentor im Raum. Für mich ist das ganz toll, weil ich sehr konstruktives Feedback erhalte. In der Zeit gibt es mehrere angekündigte Unterrichtsbesuche um die Erteilung für den eigenverantwortlichen Unterricht zu bekommen. Der findet dann von Monat 5-12 statt und danach ist die prüfungsphase auch schon. Ich bin total zufrieden und sehr froh auf S- A "gewartet" zu haben. Gerade im Bezug auf Informationen aus anderen Bundesländern geht es uns hier wirklich gut. Stressig ist es natürlich trotzdem und es kommen reichlich Aufgaben aus den Seminaren dazu, aber das Feedback der älteren Referendare ist meinem Empfinden nach durchaus positiv.

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