Was hast Du denn erwartet?
Dass ein Meister sich von einem Lehrling erklären lässt, wie die Dinge in seinem Betrieb zu laufen haben, weil er mit 15 mal ein Praktikum dort gemacht hat?
Die Haltung "Achtung, hier komme ich! Und ich werde die Welt verbessern und allen alten Säckinnen und Säcken sagen, wo es lang geht" besitzt wohl jeder Referendar in unterschiedlichen Ausprägungen. Daran ist erst einmal nichts auszusetzen.
Das aber direkt zu Beginn so explizit kundzutun ist anmaßend.
Wie viel Kritik sollte ein Ref vorbringen?
Re: Wie viel Kritik sollte ein Ref vorbringen?
Gruß
Lysander
Das beste Argument gegen Demokratie ist ein fünfminütiges Gespräch mit einem durchschnittlichen Wähler. (W. Churchill)
Lysander
Das beste Argument gegen Demokratie ist ein fünfminütiges Gespräch mit einem durchschnittlichen Wähler. (W. Churchill)
Re: Wie viel Kritik sollte ein Ref vorbringen?
ich will noch anmerken: viele Entscheidungen meiner Mentoren, die ich damals im Ref nicht nachvollzehen konnte, würde ich jetzt genauso treffen.
Anfangs sind viele Referendare /Praktikanten sehr idealistisch bzw. wissen nicht warum die eine oder andere Entscheidung so und nicht anders getroffen wird. Erfahrene Kollegen können es oft auch nicht richtig begründen, weil sie "aus dem Bauch heraus" richtig handeln.
Anfangs sind viele Referendare /Praktikanten sehr idealistisch bzw. wissen nicht warum die eine oder andere Entscheidung so und nicht anders getroffen wird. Erfahrene Kollegen können es oft auch nicht richtig begründen, weil sie "aus dem Bauch heraus" richtig handeln.
Re: Wie viel Kritik sollte ein Ref vorbringen?
naja... hört sich so an, als ob jemand meint, im Ref wüsste man schon alles besser als erfahrene Kollegen. Und die anderen Lehrer sind schön blöd, wenn sie sich weigern vom Refi zu lernen und seine tollen Materialien anzunehmenKodi hat geschrieben: Die guten Kollegen werden sie als Bereicherung sehen und dir positiv anrechnen.
Re: Wie viel Kritik sollte ein Ref vorbringen?
Als Neuer im System hat man keinen Durchblick. Weder als Referendar noch als neuer Kollege. Also: Erst einmal beobachten, mitmachen, freundlich und ohne Wertung nachfragen.
Re: Wie viel Kritik sollte ein Ref vorbringen?
...manche refis wissen es besser als erfahrene lehrer, ja. soll ja auch erfahrene, schlechte lehrer geben. und ein guter kollege erkennt solche refis.teacher_a hat geschrieben:naja... hört sich so an, als ob jemand meint, im Ref wüsste man schon alles besser als erfahrene Kollegen. Und die anderen Lehrer sind schön blöd, wenn sie sich weigern vom Refi zu lernen und seine tollen Materialien anzunehmenKodi hat geschrieben: Die guten Kollegen werden sie als Bereicherung sehen und dir positiv anrechnen.
Re: Wie viel Kritik sollte ein Ref vorbringen?
Abgesehen von gut/schlecht:
Refs bereiten oft/häufig/in der Regel ihren Unterricht gründlicher und aufwendiger vor als Lehrer mit vollen Deputat. Zum Teil aus Idealismus, zum Teil durch äußere Zwänge (Seminar etc.). Da kann ich als "alter" Lehrer doch nur profitieren, wenn der Ref sein gutes Material mit mir teilt. Von mir bekommt er dann halt alltagserprobtes Material. Geben und Nehmen.
Und auch aus den Seminaren kommen oft Ideen/Materialien/Unterlagen, die auch mir das Leben noch einfacher machen können. Oder der Ref bringt aus dem Seminar konkrete, aktuelle Ideen zur Umsetzung einer neuen Verordnung etc. mit.
Keine Fachschaft hat etwas davon, die Refis oder jungen Kollegen nur milde lächelnd zu ignorieren und als Grünschnäbel abzukanzeln.
Aber gleichzeitig sollte der Ref natürlich Augenmaß walten lassen, die Situation erstmal durchschauen und bescheiden auftreten. Mit einem "Hoppla, da komm ich!" kann man viel kaputt machen. Das gilt aber nicht nur für Refs ("schwächstes Glied in der Kette" bla bla bla) sondern für jeden, der neu in ein Kollegium kommt. Auch für den den OStR mit 45 Jahren.
Refs bereiten oft/häufig/in der Regel ihren Unterricht gründlicher und aufwendiger vor als Lehrer mit vollen Deputat. Zum Teil aus Idealismus, zum Teil durch äußere Zwänge (Seminar etc.). Da kann ich als "alter" Lehrer doch nur profitieren, wenn der Ref sein gutes Material mit mir teilt. Von mir bekommt er dann halt alltagserprobtes Material. Geben und Nehmen.
Und auch aus den Seminaren kommen oft Ideen/Materialien/Unterlagen, die auch mir das Leben noch einfacher machen können. Oder der Ref bringt aus dem Seminar konkrete, aktuelle Ideen zur Umsetzung einer neuen Verordnung etc. mit.
Keine Fachschaft hat etwas davon, die Refis oder jungen Kollegen nur milde lächelnd zu ignorieren und als Grünschnäbel abzukanzeln.
Aber gleichzeitig sollte der Ref natürlich Augenmaß walten lassen, die Situation erstmal durchschauen und bescheiden auftreten. Mit einem "Hoppla, da komm ich!" kann man viel kaputt machen. Das gilt aber nicht nur für Refs ("schwächstes Glied in der Kette" bla bla bla) sondern für jeden, der neu in ein Kollegium kommt. Auch für den den OStR mit 45 Jahren.
-
- Beiträge: 40
- Registriert: 30.07.2012, 13:18:02
- Wohnort: Bayern/ Realschule/ Englisch/ Kunst
Re: Wie viel Kritik sollte ein Ref vorbringen?
Ich denke, das WIE ist entscheidend.
Man sollte da auf jeden Fall warten, bis das Thema in den Fachsitzungen zur Sprache kommt und dann eventuell anregen, ob man eventuell den anderen Text versuchen könnte.
Schlecht wäre, gleich zu Anfang mit Kritik zu kommen. Erstmal flaches Profil halten und lernen einzuschätzen, wann man wem was wie sagen kann.
Man sollte da auf jeden Fall warten, bis das Thema in den Fachsitzungen zur Sprache kommt und dann eventuell anregen, ob man eventuell den anderen Text versuchen könnte.
Schlecht wäre, gleich zu Anfang mit Kritik zu kommen. Erstmal flaches Profil halten und lernen einzuschätzen, wann man wem was wie sagen kann.