Schwanger ins Referendariat?

Habt ihr Fragen speziell an Ehemalige? Einige Junglehrer, die auch in der Referendarsbetreuung tätig sind, versuchen euch zu helfen.
karink532

Beitrag von karink532 »

Ich muss auch sagen, dass ich eine Schwangerschaft im Ref gar nicht verstehen kann.

Wieso muss das denn genau in dem Zeitraum sein???

Sicher, ein Baby kann Kraft geben, wenn man sich so sehr drauf freut, das streitet bestimmt niemand ab. Aber es ist auch erwiesen, dass Stress dem Baby schadet- und das Ref wird nunmal sehr stressig sein. Wieso muss das denn dann unbedingt sein, dass man schwanger inmitten von Unterrichtsbesuchen und der zweiten Examensarbeit ist? Kann man da nicht noch dem Kind zuliebe ein paar Monate warten?

Außerdem kann immer irgendwas gesundheitliches sein, was einen dann zwingt, im Ref so zurückzustecken, dass man hinterher ein berufliches Problem hat. Kenne selbst einen Fall, indem die Dame mehrmals wegen Schwangerschaftsproblemen krank war, was für Kollegen und Klasse natürlich blöd war, dadurch kam der ganze Terminplan mit Unterrichtsbesuchen usw. durcheinander und letztendlich musste sie dann wegen vorzeitiger Wehen ins Krankenhaus- hat sicher unter anderem auch an dem Stress und Termindruck gelegen. Da nicht klar war, wann sie wieder einsatzfähig sein würde und sie jede Aufregung vermeiden musste, hat sie letztendlich abgebrochen. Super- unsere modernen Verhütungsmittel hätten es sicher auch möglich gemacht, dass sie eben 8 Monate später schwanger geworden wäre... also für solche Aktionen habe ich nicht viel an "Verständnis", es ist irgendwie unbegreiflich, wieso man einem Baby und sich selbst sowas antun muss.

TommySmith
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Registriert: 13.03.2006, 18:53:10

Beitrag von TommySmith »

Mag bestimmt nicht der Regelfall sein, aber ich kannte Leute vom Studium und vom Referendariat, die Heirat und Kinderkriegen bewusst in ihre praktischen und finanziellen Ausbildungspläne" integriert hatten. Da ein paar Sozialpunkte mehr - hier ein paar Hundert Euros mehr.

Fand ich dann irgendwie ein wenig seltsam, wie auf einmal Drei oder Vier im selben Zeitraum geheiratet haben und in etwa zum selben Zeitpunkt schwanger waren :roll: .

Auch das Argument, dass einem ein Baby Kraft fürs Referendariat geben kann, sollte dann doch irgendwie kein Argument sein. Nicht, dass es irgendwann mal heißt :
Nehme ich weiterhin meine tägliche Portion DextroEnergen oder verzichte ich doch mal lieber auf die Pille.
Jeder muss für sich selbst wissen, wann es an der Zeit ist, ein Kind zu bekommen. Trotzdem bin ich der Meinung, dass der Wunsch nach einem Kind relativ "zweckfrei" sein sollte. Und ich denke auch, dass es bessere und schlechtere Zeitpunkte für ein Kind gibt. Von daher kann ich mir gut vorstellen, dass jemand, der ein paar Jahre in seinem Beruf gearbeitet hat einen besseren Zeitpunkt für sein Kind wählt, als jemand, der im Prinzip noch mitten in der Ausbildung steckt, nicht genau weiß, was noch alles auf ihn zukommt und vor ungewissen Situationen steht. Und dazu gehört für mich das Referendariat.

Aber am Ende geht es sowieso nicht um einen selbst, sondern um das Wohl des Kindes - das ist doch klar.

Tommy

katzesturmi
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Beitrag von katzesturmi »

an alle Schwangeren: Herzlichen Glückwunsch und genießt die Zeit, so lange ihr noch wisst, wo sich euer Zwerg grad aufhält ;)
Meine Tipps:
-frühzeitig Babysitter organisieren
-auf die Trennung vom süßen kleinen Baby gedanklich vorbereiten
-alles an Lehrproben usw erledigen, bevor das Baby kommt - soweit das möglich ist
-dem Vater des Kindes erklären, wo die Windeln sind, wie man Fläschchen auskocht, wie der Kleiderschrank eingeräumt ist...

AnjaW.
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Registriert: 09.01.2006, 3:27:13

Beitrag von AnjaW. »

@ Antonia
Ich habe mir den vater meines Kindes schon gut ausgesucht. Wir sind fast 9 Jahre ein Paar und ein Vater der nur das nötigste macht wäre für mich eh kein Mann fürs Leben.

Die Panik vor dem ref. die hier im Forum oft gemacht wird ist für mich nicht nachvollziehbar. Ich kenne einige die Mitten im Ref stecken und andere die mitten drin stecken und alle finden es völlig in Ordnung und machbar. Es gibt stressige Phasen und auch ganz normale. Ich habe während dem Studium 3 Nebenjobs gehabt und davor eine Ausbildung gemacht und dabei auch immer zusätzlich gearbeitet und denke schon wenn man will klappt das.

Und schließlich haben es ja schon viele vor mir geschafft und ich denke da ganz positiv und weiß wenn andere das können kann ich das auch.

Kann aber gerne in einem Jahr nochmal bescheid geben

gast14371

Beitrag von gast14371 »

so, jetzt schreibe ich auch mal was dazu.

ich bin zwar noch nicht im ref, aber gerade im examen und mein sohn ist 2 jahre und 8 monate alt.

es geht alles wunderbar, weil man mit kind ganz anders organisiert ist, man lernt und arbeitet präziser, effektiver und irgendwie auch gelassener. natürlich ist es nicht alles eitel sonnenschein, es ist manchmal hart und anstrengend, aber das wäre es ohne kind ja auch und einen kinderwunsch extra nach hinten zu verschieben... unerfüllter kinderwunsch belastet ja auch.

im november bin ich fertig, im februar gehen mein mann und ich gemeinsam ins ref. da möchte ich eigentlich gern wieder schwanger sein und dann 6 monate oder ein jahr elternzeit nehmen. je nachdem, wie es dann mit einem kitaplatz aussieht, nimmt mein mann anschließend elternzeit. ich weiß nicht, nicht vereinbar sein soll.

ich habe es immer als wundervollen ausgleich empfunden, kind UND studium/ausbildung zu haben und beneide all diejenigen nicht, die nach abgeschlossener ausbildung 3 jahre bei ihren kindern zuhause sitzen und sich nach abwechselung sehnen.

wie man sich auch entscheidet, es wird alles besser klappen, als man sich das vorstellt und ich bin sicher, man wird seine entscheidung nicht bereuen.

lg, sada

Rike
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Beitrag von Rike »

Ich glaube nicht, dass man die Situation während des Studiums mit der im Referendariat vergleichen kann. Ich denke, es wird jeder bestätigen, dass das Ref. um einiges heftiger ist, als ein Studium. Im Studium hätte ich mir das auch gut für mich vorstellen können. Ich beneide niemanden, der im Ref. noch zusätzlich ein Kind hat oder es bekommt und möchte für nichts auf der Welt mit ihm/ihr tauschen. Aber das soll jeder selbst entscheiden. Die, die ich aus unserem Seminar mit Kindern kenne, sind zwei Jahre auf dem Zahnfleisch gekrochen (wenn sie überhaupt durchgehalten haben) und haben meist auch schlechter abgeschnitten als andere. Ist ja auch kein Wunder. Gerade im ersten halben Jahr hab ich meist bis in die Nacht gesessen, um meine Stunden und die Aufgaben fürs Seminar vorzubereiten. Wenn man bedenkt, wie wenig Zeit dann bleibt, wenn die Kinder im Bett sind, wirds sehr schwer, gute Besuchsstunden zu fertigen. Klar gibt es bestimmt irgendwo die berühmten Ausnahmen. Aber warum das Risiko des Nichtbestehens vergrößern. Kann ich immer nicht nachvollziehen.

sandrasimone
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kind und arbeit - wieso nicht??!!

Beitrag von sandrasimone »

hi,
ich habe zwei kinder, immer gearbeitet und trage mich mit dem gedanken, ins referendariat zu wechseln. möchte aber gern dann noch nummer drei.
wo ist das problem? wenn man es will, die betreuung organisiert, den partner mit einspannen kann, geht das doch. ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass das ref. stressiger ist als andere jobs (wie zb mein alter..)
nur zu hause sitzen und baby schuckeln ist eh nicht mein ding. und über die vorzüge qualifizierter kinderbetreuung a la öff. kinderkrippe will ich jetzt gar nicht schwärmen.

aber manche sind mit einem kind plus haushalt auch schon überfordert...

grüsse
Sandra

PS: Ein sehr gutes Forum für solche Fragen findest Du hier:
www.berufstaetige-muetter.de

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