Zentralabitur - Chance oder Angriff auf den Föderalismus?

Umfrage und Diskussion über das aktuellste schulpolitische Thema

Bundeseinheitliches Zentralabitur - Chance oder Gefahr? (Achtung: nur eine Antwortmöglichkeit!)

Ja, ich bin uneingeschränkt für ein bundeseinheitliches Zentralabitur.
19
35%
Im Zuge der Globalisierung und der international vergleichbaren Master-Studiengänge sollte auch das deutsche Abitur vergleichbar sein.
11
20%
Durch ein Zentralabitur wird endlich auch die Studienplatzvergabe gerechter.
9
16%
Nein, ein einheitliches Zentralabitur ist nicht hilfreich.
8
15%
Das Zentralabitur ist nicht nötig, denn regionaler Wettbewerb belebt das Bildungsgeschäft.
2
4%
Wir brauchen kein Zentralbitur, denn die Staatsexamina und die Masterprüfungen an den Universitäten sind schließlich auch nicht bundeseinheitlich.
6
11%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 55

SL

Beitrag von SL »

Nur mal zu zwei Punkten, die bisher erwähnt wurden:
1. Man müsste die Lehrpläne angleichen.
Dazu ist zu sagen, dass es längst umgesetzte Beschlüsse der Kultusministerkonferenz (KMK) über einheitliche Prüfungsanforderungen gibt. Nachzulesen unter http://www.kmk.org/doc/beschl/aschulw.htm#abi

Der Weg ist also bereits geebnet.

2. Ferienbeginn
Das Abitur muss nicht am Ende des Schuljahres stattfinden. Also auch wenn die Ferien in den Bundesländern nicht gleichzeitig beginnen, kann dennoch das Abitur gleichzeitig sein.

Herbie
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Beitrag von Herbie »

Das Abitur muß nicht am Ende des Schuljahres stattfinden. Also auch wenn die Ferien in den Bundesländern nicht gleichzeitig beginnen, kann dennoch das Abitur gleichzeitig sein.
Darum geht es doch gar nicht! Wenn die Sommferien in z.B. Schleswig-Holstein sechs Wochen früher enden als in Baden-Württemberg, dann sind die Schleswig-Holsteiner natürlich im Vorteil, weil für sie die Zeitdauer vom Beginn des Schuljahrs bis zum einheitlichen Prüfungstag X dann sechs Wochen mehr umfaßt.

Und sechs Wochen sind viel. In dieser Zeit kann man locker eine ganze Unterrichtseinheit unterbringen oder jede Menge Inhalte wiederholen. Eine so große Zeitspanne ist erheblich, wenn man bedenkt, daß der Abiturstoff, sofern man gezielt an einzelnen Klassenstufen festmachen kann, im wesentlichen in den Klassenstufen 12 und 13 verankert ist.

Das wären schon sehr ungleiche Bedingungen.

Das eigentliche Problem besteht nicht darin, einen gemeinsamen Schultag als Prüfungstag zu finden.
Zuletzt geändert von Herbie am 31.08.2007, 13:04:47, insgesamt 2-mal geändert.
Gruß von [color=#008000][b][i]Herbie[/i][/b][/color]

SL

Beitrag von SL »

Herbie hat geschrieben:Darum geht es doch gar nicht! Wenn die Sommferien in z.B. Schleswig-Holstein sechs Wochen früher enden als in Baden-Württemberg, dann sind die Schleswig-Holsteiner natürlich im Vorteil, weil für sie die Zeitdauer vom Beginn des Schuljahrs bis zum einheitlichen Prüfungstag X dann sechs Wochen mehr umfaßt.
Was sind 6 Wochen auf 8 Jahre Gymnasium gerechnet?

Wenn alle den gleichen Lehrplan hätten, dann wäre das ein Argument, aber das haben wir ja eben nicht. :wink:

Herbie
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Beitrag von Herbie »

Was sind 6 Wochen auf 8 Jahre Gymnasium gerechnet?
Unsinn! Was haben denn z.B. die römischen Zahlen aus Mathe/Klasse 5 noch mit dem Abitur zu tun?

Sechs Wochen im Endspurt sind viel.
Gruß von [color=#008000][b][i]Herbie[/i][/b][/color]

SL

Beitrag von SL »

Herbie hat geschrieben:Unsinn!
:D :D :D

luncatic
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Registriert: 23.11.2005, 16:07:43

Beitrag von luncatic »

die organisatorischen bedenken kann ich nicht nachvollziehen. berufsschullehrer schaffen das seit jahren und da die herren und damen gymnasiallehrer sich doch eigentlich immer in allen belangen überlegen fühlen, dürften sie es ja sicherlich auch schaffen an einem bundeseinheitlichen termin eine prüfung abzuhalten.

unabhängig davon sehe ich keinen gewinn einer einheitlichen prüfung. die prüfung selbst zählt viel zu wenig im gesamtrahmen des abiturs und die epa sind ja schon ein regulierendes instrument. und wie an anderer stelle schon angemerkt, ist eine prüfung in 2-3 fächern von 10 sicherlich auch nicht niveausteigernd. insgesamt seh ich die frage eher als sinnlose sommerloch diskussion.

SL

Beitrag von SL »

luncatic hat geschrieben:unabhängig davon sehe ich keinen gewinn einer einheitlichen prüfung. die prüfung selbst zählt viel zu wenig im gesamtrahmen des abiturs und die epa sind ja schon ein regulierendes instrument. und wie an anderer stelle schon angemerkt, ist eine prüfung in 2-3 fächern von 10 sicherlich auch nicht niveausteigernd.
Ja, das ist ein gutes Argument!

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