Eignungstests für angehende Referendare

Umfrage und Diskussion über das aktuellste schulpolitische Thema
Antworten

Sollen verbindliche Eignungstests für angehende Lehrer eingeführt werden?

Ja, unbedingt! Ungeeignete Kandidaten gehören nicht ins Klassenzimmer!
139
45%
Ein Eignungstest ist schon sinnvoll - aber er sollte nicht verpflichtend sein.
59
19%
Nein, Eignungstests können niemals die vielschichtige Realität wiedergeben. Der feinfühlige Lehrer wird an der Problemschule versagen, genauso wie der ruppige Typ am musischen Mädchengymnasium. Umgekehrt funktioniert das aber hervorragend.
113
36%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 311

neffets
Beiträge: 610
Registriert: 20.08.2005, 20:36:58

Beitrag von neffets »

hab mal meine englishc-kenntnisse aktiviert, suitable heisst doch "geeignet" oder? ich denk die suitabilitäts-kommission und co. könnten neben dem evaluations-spaß ein neuer running gag werden. und das tolle wäre, dass sich die kultusbeamten eine neue ewige spielwiese geschaffen hätten, weil die suitabilitästests ja ständig verbessert und erneuert werden müssen und demzufolge eine evaluations-pressure-group installiert werden muss..

subler
Beiträge: 185
Registriert: 14.08.2006, 20:59:52
Wohnort: NRW

Beitrag von subler »

Schwachsinn! -> Tests
Wie sollen die aufgebaut sein? Wer testet? Wird es Standards für alle (unis, Bundesländer) geben? Wahrscheinlich nicht, das wird wieder ein politisches Hingeklatsche, welches nicht zu Ende gedacht ist.
Wenn man die zukünftigen Lehrern auf ihren Beruf besser vorbereiten möchte, sollte man den Praxisanteil deutlich erhöhen, ggf. eine längere Zwangspraktikum vorschalten und die gesamte Ausbildung straffen.
Doch auch das wird nicht davor schützen, dass es Leute geben wird, die erst später feststellen, dass dieser Beruf doch nicht das Wahre ist.
Aber es wird kommen wie immer. Anstatt die Chance für eine Neustrukturierung der Lehramtsausbildung zu nutzen, gibt es wieder eine Flickschusterei mit noch mehr Verordnungen und Erlassen und Tests und was-weiß-ich.
Wem wird das nützen? Niemanden...

Subler

Herbie
Beiträge: 432
Registriert: 10.07.2005, 11:48:05
Wohnort: B.-W. Gymnasium

Beitrag von Herbie »

An Neffets:

Warum die Seiteneinsteiger ausgeschlossen wären? – Ganz einfach. Es wurde von einigen Schreibern in diesem Thema betont, wie wichtig ein verbindlicher Test vor Beginn des Studiums sei, damit gleich am Anfang festgestellt werden könne, ob jemand für das Lehramt geeignet sei oder nicht. Ein Test nach dem Grundstudium käme eindeutig zu spät, hieß es.

Das bedeutet aber, daß ein später nachgeschobener Test (für Seiteneinsteiger oder wen auch immer) natürlich keinen Sinn mehr ergibt. Im Gegenteil: Er würde sogar das Prinzip aushölen, daß der Test bereits vor dem Studium gemacht werden muß. Alle, die sich dem Test nicht sofort stellen wollten, könnten sonst zunächst einmal ein Nichtlehramtsstudium aufnehmen und sich – o Wunder – zu einem späteren Zeitpunkt urplötzlich doch auf das Lehramt besinnen.

Vielleicht denken jetzt manche, ich würde fantasieren und man müßte sich in der Regel ja wohl von Anfang an auf die Fachrichtung Lehramt/Diplom/Master festlegen. Aber das stimmt so nicht. Als ich mein Studium begann, haben die wenigsten direkt auf Lehramt studiert. Viel zu ungünstig waren damals die Einstellungsaussichten! Die meisten Leute waren fürs Diplom eingeschrieben und haben die Option „Lehramt“ aber nebenbei im Auge behalten. Manche haben parallel auf Diplom und auf Lehramt studiert.

Letzteres kann man gut finden oder nicht. Aber wie ich schon mal geschrieben habe, halte ich die Vorstellung von einer „Bildungsplanwirtschaft“, die davon ausgeht, daß jeder von Anfang an seinen späteren Werdegang genau kennt und demenstprechend geradlinig auf seinen späteren Beruf zusteuert, für eine Illusion. Bei den meisten Leuten entscheidet sich die Frage, ob sie tatsächlich Lehrer werden, eben nicht direkt nach dem Abitur, sondern einige Jahre später. Und bis dahin ist der erste Tag ihres Studiums längst vorüber, d.h. eine Prüfung, die um jeden Preis vor Beginn des Studiums gemacht werden muß, erübrigt sich von selbst.
Zuletzt geändert von Herbie am 12.01.2007, 17:49:29, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß von [color=#008000][b][i]Herbie[/i][/b][/color]

Bär
Beiträge: 121
Registriert: 17.11.2005, 18:14:51

Beitrag von Bär »

So wie ich das sehe ist der einzige sichere Test, sehr, sehr früh mit eigenverantwortlichem Unterricht zu beginnen. Das fände ich sehr wichtig.

So lange der Test theoretisch ist oder irgendwie praxisfern kann man sich die Zeit auch sparen.

dapapa
Beiträge: 75
Registriert: 23.05.2005, 12:27:04

Beitrag von dapapa »

Wie soll dieser Eignungstest genau aussehen?

Wieviele Umsteiger in anderen Berufen gibt es - muessen sich die nun auch vor Antritt der Lehre einem Eignungstest unterziehen?

Kann man denn waehrend der Ausbildung seine Defizite nicht mehr ausgleichen?

Wer unterzieht denn Politiker einem Eignungstest? Das kann man ohne jegliche Ausbildung werden.


Ich bin gegen Eignungstests. Ich gehe sogar noch weiter - gehoert aber nicht hierher.


dapapa

Sophie
Beiträge: 496
Registriert: 03.09.2006, 10:03:00
Wohnort: Bayern

Beitrag von Sophie »

Ich bin dafür, dass sich jeder Ausbilder einem Eignungstest unterziehen sollten, was bei dem einen oder anderen zu einem bösen Erwachen führen sollte. Geschieht dies, erübrigt sich jeder Eignungstest für Lehramtsstudenten.

Siranilopa
Beiträge: 195
Registriert: 18.05.2006, 18:44:46
Wohnort: Niedersachsen

Beitrag von Siranilopa »

...Test? wofür den Test? Lassen wir doch all die Leute, die meinen als Lehrer hätte man doch sooooo viel Freizeit und müsse sich nicht engagieren erstmal 5 Jahre studieren! Meine Güte: Einzelschicksale!
Bei uns im Seminar sind echt viele Referendare, die schlicht und ergreifend nicht geeignet sind! Die werden dann aber durchgeschleust. Frei nach dem Motto: Man kann doch niemanden nach 5 oder mehr Jahren Studium und einem Jahr Referendariat sagen, dass er oder sie nicht geeignet ist! Wer sollte sich das auch herausnehmen?!
An die Schüler wird dabei aber nicht gedacht. Der unfähige ausgebildete Lehrer wird verbeamtet und darf sein Arbeitsleben lang Kinder unmotiviert, unmotivierend, fehlerbehaftet und schlecht unterrichten und dazu bringen Schule nicht zu mögen.
Klassenweise Einzelschicksale?
We´re gonna rock!

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