Eltern als billige Laienlehrer

Umfrage und Diskussion über das aktuellste schulpolitische Thema
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nele

Beitrag von nele »

Tanya hat geschrieben:Zuerst würden Schulleitungen "zu absoluter Loyalität gegenüber der Landesregierung verdonnert" und dann würden ausbleibende Beschwerden als Beweis für eine "problemlose Umsetzung" gewertet.
Tja, bei der Bundeswehr hat man mir sehr überzeugend die beiden wichtigsten Prinzipien der Menschenführung beigebracht: erstens hat man auf Loyalität keinen Anspruch, Loyalität muss man sich erarbeiten. Zweitens gibt es Loyalität nur, wenn sie in beide Richtungen funktioniert.

Das hessische Bildungsministerium will - wie die anderen Dienstherren auch - Gehorsam, nicht Loyalität. Es sollte das Rückgrat besitzen, das auch so zu sagen...

Nele

Tanya
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Beitrag von Tanya »

Weise Worte... mail die doch mal fix an die Frau Wolff...bitte!

Nachtblende
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Beitrag von Nachtblende »

Respekt muss man sich erarbeiten. Dann kommt die Loyalität von ganz allein. Lehrer müssen Rückrat beweisen und ihren Dienst quittieren, wenn sie der Ansicht sind, die Umstände werden unzumutbar. Darauf zu hoffen, dass sich der Käfig von selbst öffnet, bleibt den Lehrern überlassen, die sogar freiwillig in dem "Irrenhaus Hessen" ihren Dienst aufnehmen und sich bei ihrer Familie und bei den Bekannten beklagen, die davon nichts wissen wollen. Dabei ist die Flucht aus dem Irrenhaus so einfach wie möglich: Man steht auf und geht. Ist das so schwer zu begreifen? Vorausgesetzt, man besitzt ein Rückrat! Aber vielleicht ist es der Duft des Todes, der Lehrer noch im staatlichen Schuldienst hält. Vielleicht ist es auch nur die Angst, für sich selbst die Verantwortung zu übernehmen. Arme Lehrer, statt Respekt und Loyalität gibt es von der Nation nur Mitleid. Das ist kostenlos und damit ganz im Sinne der Politik. Ich möchte weder Klagen noch Proteste hören, denn wer als Mitarbeiter mit den Rahmenbedingungen nicht einverstanden ist, sollte gehen. Das gilt bei Jobs in der Wirtschaft ebenso wie im Staatsdienst. Wer sich dafür zu schade ist, wird eben getreten und muss den Irrsinn weiter machen. Das Wahlrecht besteht und Lehrer besitzen eine Stimme, aber trotzdem schweigen sie und verrichten weiter ihren Dienst auf Kommando. Hat man dafür studiert und viele Jahre Entbehrungen auf sich genommen, um nur zu wirken, ohne zu bewirken?

[Nachtblende]

Tanya
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Beitrag von Tanya »

Ich wirke und bewirke genug (laut Schüler und Eltern), jammere nur, wenn ich Lust dazu habe (macht ja bisweilen auch Spaß, gell? Meistens aber eher über die nachlassende Qualität der Pizza bei meinem Intaliener um die Ecke :( ), habe meine Stimme der Frau Wolff und ihrer Partei nicht gegeben (das waren vermutlich ohnehin in der Überzahl eher Nichtlehrer), meine morbiden Gelüste halten sich in Grenzen (bis auf ein paar entsprechende Grusel-DvDs von Zeit zu Zeit), mein Rückgrat ist laut Orthopäden völlig in Ordnung und auch ansonsten bin ich mit meinem äußerst Job zufrieden und insgesamt eine recht glückliche Hessin.
Danke der Nachfrage...

:P

Achja: vom Rückgrat der Leute, die sich immer gleich von ihrem Posten verpissen, wenn's unbequem wird, habe ich noch nie viel gehalten...

Nachtblende
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Beitrag von Nachtblende »

Ich hoffe nur, die lange Nase und kurzen Beine stören nicht beim Unterricht.

[Nachtblende]

Tanya
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Beitrag von Tanya »

Gell, das regt dich schrecklich auf, wenn jemand zufrieden ist, Nachtblendchen...
:P

Herbie
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Wohnort: B.-W. Gymnasium

Beitrag von Herbie »

Und hier geht's in die nächste Runde ... :)

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