NRA fordert: Lehrer bewaffnen!

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Sarita
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Re: NRA fordert: Lehrer bewaffnen!

Beitrag von Sarita »

Bei uns an der Schule kommt man zwar ohne Sprechanlage etc. rein, aber alle Zugänge zur Schule gehen nur über den Pausenhof, der von allen Schulgebäuden/Klassenzimmern/dem Lehrerzimmer aus gut einsehbar ist. Das heißt, wenn jemand mit einer Waffe rein will, wird er zumindest von den Fenstern aus gesehen. Ob das jetzt effektiver Amokschutz ist - keine Ahnung (schließlich sind nicht alle Waffen sichtbar), aber es kommt zumindest niemand unbeobachtet rein.

Ellismaus
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Re: NRA fordert: Lehrer bewaffnen!

Beitrag von Ellismaus »

Ich kann mir nicht vorstellen, dass abgeschlossene Türen einen Amoklauf verhindern. Der wird ja in der Regel von Schülern dieser Schule begangen und die können ja einfach mit den anderen eintreten, oder sind dem Sekretariat schon so vertraut, dass sie ohne Probleme eingelassen werden würden. Waffen können schließlich in jedem Rucksack versteckt werden.

Auch stimme ich der Ansicht zu, dass es für die Schülerschaft viel gefährlicher wäre, wenn alle Lehrer mit Waffen rumlaufen würden. Einen auszuknocken oder zu bestehlen würde sicher sogar einfacher sein, als eine Waffe aus einem Waffenladen zu klauen oder über dem Schwarzmarkt zu beschaffen.

Und zu guter Letzt muss ganz klar gegen einen Amoklauf vorgegangen werden bevor er überhaupt im Kopf eines Schülers Gestalt annehmen darf. Die Notwendigkeit oder die Frage der Notwendigkeit der Bewaffnung des Lehrerkollegiums sollte sich doch gar nicht erst stellen müssen. Natürlich kann keiner in den Kopf der Schüler hineinsehen, aber es gibt oft genug "Warnhinweise", die erkannt und mit dem Schüler zusammen verarbeitet werden müssen.

Fränzy
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Re: NRA fordert: Lehrer bewaffnen!

Beitrag von Fränzy »

Ellismaus hat geschrieben:Ich kann mir nicht vorstellen, dass abgeschlossene Türen einen Amoklauf verhindern. Der wird ja in der Regel von Schülern dieser Schule begangen und die können ja einfach mit den anderen eintreten, oder sind dem Sekretariat schon so vertraut, dass sie ohne Probleme eingelassen werden würden. Waffen können schließlich in jedem Rucksack versteckt werden.

Auch stimme ich der Ansicht zu, dass es für die Schülerschaft viel gefährlicher wäre, wenn alle Lehrer mit Waffen rumlaufen würden. Einen auszuknocken oder zu bestehlen würde sicher sogar einfacher sein, als eine Waffe aus einem Waffenladen zu klauen oder über dem Schwarzmarkt zu beschaffen.

Und zu guter Letzt muss ganz klar gegen einen Amoklauf vorgegangen werden bevor er überhaupt im Kopf eines Schülers Gestalt annehmen darf. Die Notwendigkeit oder die Frage der Notwendigkeit der Bewaffnung des Lehrerkollegiums sollte sich doch gar nicht erst stellen müssen. Natürlich kann keiner in den Kopf der Schüler hineinsehen, aber es gibt oft genug "Warnhinweise", die erkannt und mit dem Schüler zusammen verarbeitet werden müssen.

Stimmt. Allerdings ist es im Einzelfall gar nicht so einfach zu beurteilen, WANN eine Bedrohung vorliegt. Ganz gute Hinweise bietet das Buch "Der Riss in der Tafel".

Neben der Prävention wie oben beschrieben ist aus meiner Sicht ein achtsames Klima in der Schule immens wichtig. Vor allem ist darauf zu achten, die Schüler nicht zu beschämen. Bei den meisten bisherigen Tätern gab es Misserfolge und/oder Schulausschlüsse im Vorfeld. Wir versuchen in der Schule solche Maßnahmen zu flankieren, u.a. auch Anschlussmaßnahmen in die Wege zu leiten und Wege aus der Misere aufzuzeigen. Leider gelingt dies nicht immer.
שָׁלוֹם

FrankRo
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Re: NRA fordert: Lehrer bewaffnen!

Beitrag von FrankRo »

Hallo,

ich bin der Meinung, man sollte das Problem am Ursprung bekämpfen.
Sich also fragen:
-Warum wird Amok gelaufen?
-Wer läuft Amok?
etc.

Häufig sind es ehemalige Schüler, welche unter anderem auch gemobbt wurden. Meiner Ansicht nach ist es viel wichtiger Einfluss auf die Schüler zu bekommen, wenn es noch geht. Das Ziel sollte nicht sein Amokläufer schneller zu erschießen, sondern Amokläufe komplett zu verhindern - auch wenn dies nahezu unmöglich erscheint.

Meiner Meinung nach, sollte man- insbesondere als Klassenlehrer - dafür sorgen, dass niemand in der Klasse ausgegrenzt oder gemobbt wird. Wenn nötig diese Mobbing-Täter auch härter bestrafen, als es heute üblich ist.

Lg
Frank

LatinaTeacharin
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Re: NRA fordert: Lehrer bewaffnen!

Beitrag von LatinaTeacharin »

## Meiner Meinung nach, sollte man- insbesondere als Klassenlehrer - dafür sorgen, dass niemand in der Klasse ausgegrenzt oder gemobbt wird. ##


Ein super Einstand, verehrter Kollege. Dann machen Sie doch mal Vorschläge, wie man das als Klassenlehrer
a) bemerkt
b) im Vorfeld verhindert
c) dagegen vorgeht, wenn es passiert (ist)

- jeweils für die Aspekte

x) während des Unterrichts, in dem der Klassenlehrer anwesend ist (waren bei mir am Gymnasium schon einmal drei (!) Wochenstunden.)
y) in der Zeit, in der der Klassenlehrer die Klasse nicht sieht: Unterricht der Kollegen, Pausen, schulfreie Zeit
z) Medien, die sich der Kontrolle von außen Entziehen: Internet, soziale Netzwerke, ...

Ich bin gespannt, was Ihrer Ansicht nach ein Klassenlehrer alles bemerken (und leisten) können sollte. - Wohlgemerkt, in Klassen mit 30 Schülern.

Wissensdurstig
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Re: NRA fordert: Lehrer bewaffnen!

Beitrag von Wissensdurstig »

Ich schließe mich diesen vorangehende Meinungen ganz an. Bewaffnete Lehrer verschlimmern das Problem eher als es zu lösen. Sie bieten vereinfachte Umstände an eine Waffe zu kommen. Amerika hat da ja sowieso eine andere Grundeinstellung dazu und je nach Bundesstaat bekommt man zur Geburt schon fast ne Waffe.

So ein Amoklauf hat eine lange Vorgeschichte, welche meiner Meinung nach positiv beeinflusst werden sollte. Mobbing ist heutzutage eine Möglichkeit Mitschüler subtil und oft ungerechtfertigt an den Rand der Verzweiflung zu bringen. Mitschüler sind hilflos ausgeliefert und müssen vom Lehrer geschützt oder zumindest pädagogisch unterstützt werden. Denn ein Schüler der integriert und fair behandelt wird, oder wenn auch von Kollegen unfair behandelt wenigstens von der Lehrperson und Zuhause ernst genommen, wird nie einen Grund zum Amoklauf haben! Da überlassen halt heutzutage auch viele Eltern alles der Lehrperson. Sie finden keine Zeit dem Kind aufmerksam zu zuhören...der Lehrer solls richten!

Amokläufe gibt es in jedem Wirtschaftszweig aber in vielen Bereichen (bei Erwachsenen) kann man keinen Einfluss auf den Prozess nehmen. Da keine tagtägliche Betreuung sowie aufmerksames und achtsames Zuhören besteht, wo Nöte gespürt werden können und etwas dagegen unternommen werden kann.
Auch wenn viele Aspekte des Alltags nicht beobachtet oder kontrolliert werden können, so merkt man einem Kind mobbing (worunter auch cybermobbing geht) oder andere seelische oder psychische Leiden an. Keiner sagt der Lehrer soll verantwortlich sein es zu beheben. Aber im Team immer wieder Rücksprache mit Lehrerkollegen über Auffälligkeiten halten und lieber einmal zuviel als zu wenig einschreiten und externe Hilfe zu ziehen wenn nötig. Ein schweigend nach Hilfe schreindes Kind wird es einem auf Lebzeiten danken, dass es ernst genommen wurde.

FrankRo
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Re: NRA fordert: Lehrer bewaffnen!

Beitrag von FrankRo »

@LatinaTeacharin:

a) Ein Klassensprecher wird nicht selten auf Probleme angesprochen, auch bezüglich mobbing.

b) Durch das erlenen Guter Umgangformen und Vertrauungsschulungen etc. in den ersten Schuljahren kann man Mobbingattacken etc. eindämmen und für ein gutes Klassenklima sorgen.

c) Wenn etwas passiert ist, ist es wichtig, sich zuerst beide Meinungen (die des Täters und die des Opfers) anzuhören und sich dann einen Überblick über die Lage zu verschaffen. Ich würde beide Schüler in einen seperaten Raum mitnehmen und Sie sich dort aussprechen lassen. Natürlich darf eine enstprechende Strafe (evtl. in Form einer Androhung eines Klassenwechsels) nicht fehlen.

x) Wenn der Klassenlehrer anwesend ist, sollte dieser min. einmal die Woche zu Beginn der Stunde kurz fragen, ob es Probleme gibt. Oder man führt einen Kummerkasten ein, indem betroffene anonym einen Brief einwerden können, welche vom Klassenlehrer dann in der nächsten Stunde gelesen und disskutiert werden können.

y) Im Unterricht der Kollegen, können diese bei Problemen logischerweise den Klassenlehrer informieren. In den Pausen gibt es Pausenaufsichten, an welche sich betroffene Schüler wenden können. Zudem kann ein Problem jederzeit beim Klassenlehrer zur Sprache gebracht werden.
Zur Schulfreien Zeit ist zu sagen, dass sich Kinder wohl kaum in Ihrer Freizeit mit Kindern treffen würden, welche sie Mobben oder Ähnliches.

z) Bei Medien kann einerseits in der Schule über Proxy-Server die Nutzung von gewissen Internetseiten über die Schul-PC's gestoppt werden. Zudem könnte durch ein striktes Handy-Verbot in Zusammenhang mit Pausenaufsichten, welche Handy's einsammeln, wenn diese genutzt werden, das Filmen und fotografieren von "Opfern" verhindert werden.

Es kommt nicht immer darauf an etwas komplett zu stoppen, manchmal muss man nur die Weichen legen und das Problem verschwindet von ganz allein.

lg
Frank

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