Gewalt an Schulen

Umfrage und Diskussion über das aktuellste schulpolitische Thema
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nele

Beitrag von nele »

Gandalf hat geschrieben:"Nationalität" ist eine Frage des Blutes
Was immer "das Blut" auch sein mag...

Nele

Lysander

Beitrag von Lysander »

Also wenn ich mich an die vielen polnischen "Einwanderer" erinnere, die im Zuge der Industrialisierung aus dem zwischen Ö-U, R und Preußen dreimal geteilten Polen ins Ruhrgebiet gekommen sind und deren Nachfahren dann 1914 ebenso begeistert in den Krieg gezogen sind, dann brauchen wir über "Blut" und dessen Verhältnis zur Nationalität nicht mehr zu diskutieren. Wir laufen abgesehen davon Gefahr, die braune Schiene zu bedienen - das muss ja nicht sein.

Gruß
Lysander

Helene

Beitrag von Helene »

Die Frage nach der „Nation“ oder der „nationalen Identität“ ist nicht umfassend in einem kurzen Statement zu beantworten. Einen Hinweis geben uns die Systemtheoretiker unter den Soziologen (z. B. Parsons, Luhmann), die sich über den Begriff der „Gesellschaft“ Zugang zu diesen Konstrukten verschaffen.

Gehen wir von einer Gesellschaft als einem komplexen, sozialen System aus, dann ist das Kultursystem konstituierend für dieses System. Es besteht aus folgenden Subsysteme: Sprachsystem, Wertesystem, Erziehungs- und Bildungssystem sowie dem Rechtssystem.

Diese Systemorientierung erlaubt es nun, Gesellschaften im Sinne von Sprach- und/oder Wertegemeinschaften formal gegeneinander abzugrenzen. Sprache und Werte sind dann primär identitätsbildend für die sozialen Akteure dieser Gemeinschaft, die dann als komplexes soziales System die „Gesellschaft“ darstellen.

Der Staat als politisch-organisatorisches Konstrukt ist definiert über sein Staatsgebiet, das Staatsvolk, seine Staatsgewalt (Machtmonopol im Inneren) sowie seinen Status als Völkerrechtssubjekt im Verkehr mit anderen Staaten. Gemeinhin bildet das Staatsvolk eine Gesellschaft im Sinne einer Sprach- und Wertegemeinschaft auf einem Staatsgebiet.

In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass der systemtheoretische Ansatz die „Multi-Kulti“-Gesellschaft als eine Menge von Parallelgesellschaften auf einem Staatsgebiet entlarvt. M. a. W., die Integration von Gästen aus fremden Kulturen (also ggf. mit fremden Sprachen, Werten, Erziehungsregeln, Bildungsansichten, Rechtsauffassungen, u.s.w) kann nur gelingen, wenn parallel zu den Integrationsbemühungen des Gastlandes adäquate Assimilationsbemühungen der Gäste folgen. Letztere liegen in der partiellen Aufgabe heimatkultureller Verhaltensweisen zu Gunsten von Verhaltensweisen, die dem Kultursystem des Gastlandes entsprechen (Beherrschung der Sprache, Akzeptanz der Werte etc..).

Helene
Zuletzt geändert von Helene am 04.06.2006, 19:56:27, insgesamt 1-mal geändert.

Lysander

Beitrag von Lysander »

Liebe Helene,

ich denke, das bringt es wertfrei und politisch korrekt auf den Punkt.

Danke dafür.

Gruß
Lysander

Gandalf
Beiträge: 253
Registriert: 25.02.2006, 1:15:45

Beitrag von Gandalf »

Wir können ja lange darüber diskutieren, was "politisch korrekt" ist und wer überhaupt bestimmt, was das ist, aber lassen wir doch einmal das Herumreden um den heissen Brei und bringen es auf den Punkt :

Die Migranten ziehen nicht nur den Durchschnitt bei Lernstandsüberprüfungen nach unten, sondern behindern auch das Lernen der deutschen SchülerInnen, da auf ihr langsames Lerntempo/Sprachprobleme/Disziplinprobleme mehr als bei anderen eingegangen werden muss.

Jeder, der nicht gerade auf der Waldorfschule in Oberbayern unterrichtet, sollte das bestätigen können.
Die Gründe, warum Migrantenkinder so langsam und schlecht lernen und so oft noch weniger Disziplin als ihre deutschen Mitschüler haben, liegen ausserhalb dessen, was Lehrer beeinflussen können.

In Schulen, in denen nur Migranten ihr Unwesen treiben, haben die Lehrer bereits kapituliert. Siehe Rütli Schule.

Das ist die Wahrheit, auch wenn sie mancher (noch) nicht sehen will.
Wie kann man aus der Misere herauskommen?
Sind nur die Deutschen Schuld oder muss man nicht auch von den Migranten und deren Familien ENDLICH mehr Anstrangungen fordern, um Erfolg in der Schule und Gesellschaft zu haben?

Lysander

Beitrag von Lysander »

Gandalf hat geschrieben: Das ist die Wahrheit, auch wenn sie mancher (noch) nicht sehen will.
Wie kann man aus der Misere herauskommen?
Sind nur die Deutschen Schuld oder muss man nicht auch von den Migranten und deren Familien ENDLICH mehr Anstrangungen fordern, um Erfolg in der Schule und Gesellschaft zu haben?
Ich denke, das Grundproblem fängt da an, wenn man von "den Migranten" spricht. Wie vermutlich schon zig Mal erwähnt gibt es einen Teil von Migranten, die sich daneben benehmen - andere wiederum sind völlig unauffällig.

Ein weiteres Problem ist, dass sehr schnell in Deutschland die Nazi-Keule geschwungen wird, wenn man gegen Ausländer etwas sagt. Selbst konservative Politiker passen da auf.
Etwas gegen Ausländer oder Migranten zu sagen ist in Deutschland aufgrund der Vergangenheit nach wie vor schwierig, weil man zu sehr in politischen Extremen denkt und die Graustufen zwischen Schwarz und Weiß nicht wahrnimmt.

Eine Diskussion über Verhalten von Migranten ist sicherlich angebracht, aber sie darf nicht pauschalisierend geführt werden und muss mit einem angemessenen Maß an Sensibilität geführt werden. Das Ausland beobachtet uns in diesem Punkt schließlich auch - und da ist man mit obengenannter Keule je nachdem sogar noch schneller als wir selbst.

Gruß
Lysander

refex
Beiträge: 172
Registriert: 31.05.2005, 11:56:33

Beitrag von refex »

"Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen."

Artikel 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen von 1948.

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