Thema der Woche: Einschulung mit 5 - Abitur mit 17 !?!

Umfrage und Diskussion über das aktuellste schulpolitische Thema
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Einschulung mit 5 - Abitur mit 17 ?

Ja, ich befürworte die frühe Einschulung. Deutschlands Studenten sind zu alt!
24
23%
Chancen und Risiken halten sich die Waage. Die Politik ist gefordert, geeignete Voraussetzungen zu schaffen.
21
20%
Nein, Bildung braucht Zeit und Reife. Immer jüngere Absolventen bringen den Wisssenschaftsstandort Deutschland auch nicht weiter.
59
57%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 104

admin
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Thema der Woche: Einschulung mit 5 - Abitur mit 17 !?!

Beitrag von admin »

Nachdem das achtjährige Gymnasium nun deutschlandweit beschlossen ist, planen bereits die ersten Bundesländer die Einschulung mit 5 Jahren.
Zukünftige Abiturienten werden also im Alter von 17 Jahren an die Universität entlassen.
Wie ist diese Entwicklung zu bewerten?

sebbi

Beitrag von sebbi »

Ich bin hier sehr gespalten.
Einerseits gibt es Untersuchungen, die belegen, dass Kinder gerade im 4ten bis 6ten Lebensjahr eine besonders intensive Förderung brauchen. Der Kindergarten in seiner bisherigen Form kann dies nicht leisten, da er in seiner theoretischen Konzeption und seinem "Erziehungsverständnis" noch auf dem Stand der 70er Jahre steht. Glaubt man den Untersuchungen, wollen Kinder in diesem Alter eben nicht nur basteln, malen, singen, spielen, tanzen. Sie sind ebenso wissbegierig und möchten auf spielerische Art und Weise auch intellektuell gefordert und gefördert werden.
Wenn man dies berücksichtigt, wäre es sicher sinnvoll, die Kinder bereits mit 5 einzuschulen.
Aber: Sind unsere Grundschullehrer eigentlich für diese Kinder genügend vorbereitet? Können sie in den derzeitigen Grundschulstrukturen eigentlich den Kindern altersgemäße Förderung bieten? Ich denke das Schlimmste, was passieren kann, ist, wenn man bereits 5jährige in einen Schultag mit festem Stundenschema presst. Einsolches Kind muss ja eine Schul-/Lernphobie entwickeln.
Ich stelle mir vor, ich müsste als 5jähriger mit 30 weiteren Schülern fünf Stunden ruhig sitzen. Dann müsste ich daheim auch noch Hausaufgaben machen, obwohl ich eigentlich viel lieber etwas spiele oder mit Freunden auf dem Spielplatz bin.
Dies ist der Horror!
Wenn die Politik über eine deratig frühe Einschulung nachdenkt, dann ist dies nur wieder ein unüberlegter Schnellschuss, der den Kindern ihre Kindheit stiehlt.
Vielleicht sollte lieber in einen Kindergarten investiert werden, der seinem Namen gerecht wird, dann kämen die Kinder besser vorbereitet in die Schule und könnten hier wirklich etwas leisten.

kaeferchen1981

Beitrag von kaeferchen1981 »

Ich bin dagegen:
Erstens bin ich der Meinung, dass die Förderung in Kindergärten sehr wohl ausreichend sein kann. Soweit ich es miterlebe, gibt es Kindergärten, in denen Kinder beispielsweise lernen, Formen zu unterscheiden (Mathe 1.Klasse), sich im Stuhlkreis zu melden (können meine Viertklässler nicht mal), in einer Woche eine gewisse Arbeit zu erledigen und trotzdem noch Kind sein können und spielen, toben etc. Soll man den Kindern wirklich ein Stück Kindheit wegnehmen??
Und was hat man davon von die Absolventen jünger werden? Mehr Jobs gibt es dadurch auch nicht.... Zudem werden die Menschen immer älter, sollen wir also noch länger arbeiten???

Nachrichtenmann

Beitrag von Nachrichtenmann »

Ich bin eigentlich kein Referendar, lese hier aber trotzdem manchmal rein.
Eine Nachricht ist mir zu diesem Thema in die Hände gefallen, die hier mal poste:
Im Vergleich zu ihren älteren Mitschülern haben viele fünfjährige ABC-Schützen auch Schwierigkeiten mit der Sprache und im motorischen Bereich. Beim Turnen oder Basteln können sie mit den Sechsjährigen meist nicht Schritt halten. Deshalb plädiert etwa die Schulleiterin der Stockdorfer Grundschule, Karin Behr, für eine spezielle Förderung, die die Kinder auf die Schule vorbereitet.

"Wir würden uns wünschen, dass solchen Kindern die Möglichkeit gegeben wird, so eine Art Klasse "0" vorzuschalten. Da könnten Kindergärtnerinnen und Grundschullehrerinnen zwei, drei Stunden mit den Kindern lernen und systematisch aufbauen, was den Kindern fehlt."

Förderung für Fünfjährige
Den Eltern früh eingeschulter Kinder rät die Lehrerin Karin Behr jedenfalls, dass sie ihre ABC-Schützen intensiv beobachten und auf die Empfehlungen von Kindergarten und Schule hören. Nach Ansicht der Experten müssen die fünfjährigen Schüler in jedem Fall intensiv in kleinen Lerngruppen gefördert werden. Ohne zusätzliche Unterrichtsstunden und eine weitere sozialpädagogisch geschulte Hilfskraft wird es ihrer Ansicht nach nicht gehen.
br-online/Schule&Co

Diese Aussagen zeigen wohin die Richtung geht, liebe Referendare. Unterricht wird zunehmend mit Soz-Päds. unterstützt. Da das dann noch mehr Geld kostet, wird eine Herabstufung der Besoldungsstufen notwendig werden (Stichwort: Pädagogische Hochschule).

PS: Warum diskutiert ihr eigentlich nicht über dieses Thema? Interessiert euch das (noch) nicht? Macht euch auch mal Gedanken, was euch erwartet, wenn ihr fertig und in den Schuldienst übernommen seid. M.E. ist dieses Thema hoch brisant!

Trotzdem viele Grüße von der Uni (Lehrstuhl Pädagogik)

Vatter

Ja, aber nicht bei uns

Beitrag von Vatter »

Ich stelle mir vor, ich müsste als 5jähriger mit 30 weiteren Schülern fünf Stunden ruhig sitzen. Dann müsste ich daheim auch noch Hausaufgaben machen, obwohl ich eigentlich viel lieber etwas spiele oder mit Freunden auf dem Spielplatz bin.
Dies ist der Horror!
Genau, aber hier liegt genau das Problem. Schulen, bzw. Lehrer welche genau diesen alt hergebrachten Strukturen folgen (müssen) sind nicht geeignet Kinder mit 5 Jahren fachgerecht zu unterrichten. Hier braucht es ganz andere Bedingungen die in Deutschland zur Zeit nicht vorliegen.
Ansonsten wäre ich sehr dafür Kinder mit 5 Jahren schleichend in die Schulen einzuführen. Kinder wollen Input mit schon 5. Und spielen auch. Lasst Sie beides tun, es geht!
ääh... natürlich nicht in unserem System[/quote]

Gast

zurück in die zukunft

Beitrag von Gast »

Hallo!

Also, ich wurde mit 5 eingeschult, hatte keine Probleme.
Allerdings gabs im Kiga eine "Vorschule", die auf Dinge wie Ordnung im Material halten usw. abzielte und für alle, die endlich daran teilnehmen durften was besonderes war.
Ich musste einen Test machen, ob ich schulreif sei, war net so schwer, schlimmer war es, eine Stunde ohne Mami zu überleben :wink:
Ich glaube nur, dass die Bedingungen der Eltern heute schwieriger sind. In meiner Klasse in der Grundschule haben die wenigsten Mütter gearbeitet und konnten nachmittags für ihre Kinder da sein, bzw. Schule hatte innerhalb der Familien glaube ich einen anderen Stellenwert. Diesen Ausfall müsste die Schule beheben, aber bitte "kostenneutral" - Tja, da wär das Problem!
LG

Tanja

Ist doch Wurst!

Beitrag von Tanja »

Was soll denn diese langweilige Umfrage über die Einschulung im Forum für Referendare? Das Thema ist hier völlig fehl am Platz und gehört in die Bildungspolitik, aber nicht in die Hände der Anfänger, die in 24 Monaten genug mit sich selbst zu tun haben.

Tanja

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