Was tun bei "Weiß nicht" als Antwort?

Fragen & Antworten zu didaktischen Problemen, methodische Kniffe für den nächsten Unterrichtsbesuch usw.
Qualitätsgarant
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Re: Was tun bei "Weiß nicht" als Antwort?

Beitrag von Qualitätsgarant »

Das ist richtig, das habe ich auch nie bestritten. Du musst aber jedem Schüler Chancen gegeben haben und dir daher von mündlichen 5er-Kandidaten deine "weiß nicht" eingeholt haben, um die Note später rechtfertigen zu können.

kecks
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Re: Was tun bei "Weiß nicht" als Antwort?

Beitrag von kecks »

man kann das nicht-wissen auch anders feststellen, als durch gezieltes bloßstellen des schülers (so wirkt es auch die kinder meistens, auch wenn die intention eine andere sein mag) im ug. "unterrichtsbeiträge" ist zum glück ein sehr weiter begriff.

persönlich habe ich sehr gute erfahrungen damit, lern- und leistungssituationen sehr deutlich zu trennen. das geht gut in hauptfächern bei überschaubarer klassengröße, ist aber leider bei großen lerngruppen und einstündigem fach fast nicht zu leisten (zeitmangel).

tignola
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Re: Was tun bei "Weiß nicht" als Antwort?

Beitrag von tignola »

Danke für die Antworten!
Vermutlich werde ich versuchen, das Zufallsprinzip differenzierter einzusetzen, insbesondere bei Fragen des AFB I und dann aber auch nachzuhaken. Da ich erst kurz vor den Osterferien damit begonnen habe, gebe ich dem Vorhaben mehr Zeit.

MarlboroMan84
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Re: Was tun bei "Weiß nicht" als Antwort?

Beitrag von MarlboroMan84 »

kecks hat geschrieben:ich würde diese zufallsveranstaltung als schüler als zumutung erleben.
Sofern man es vorher ankündigt "Ich würfel nachher am Ende" wüsste ich nicht, was daran eine Zumutung ist.

tiger
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Re: Was tun bei "Weiß nicht" als Antwort?

Beitrag von tiger »

In einer rundum gepamperten Welt, in der drei Schichten Watte und Isolierschaum zwischen die lieben Kleinen und die Realität gepackt werden, ist jede Leistungsforderung eine Zumutung. Manchmal gebe ich aus schlechtem Gewissen keine Hausaufgaben auf und schreibe die Schüleraufsätze selbst ... An den Gesamt-, äh, -schulen spricht man von Defizitorientierung. Man sage nicht "Du hast am Ende der 15-minütigen Arbeitszeit keine Ergebnisse vorzuweisen", sondern "Ich finde es toll, wie entspannt du deinen Kaugummi kaust und deine Mitschüler mit mannigfaltigen Sottisen erfreust".

kecks
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Re: Was tun bei "Weiß nicht" als Antwort?

Beitrag von kecks »

bedauerlich, dass manche hier ihren äußerungen nach den unterschied zwischen fordern und bloßstellen nicht verstehen (wollen). ihr bringt damit den leistungsbegriff in veruf, was verdammt schade ist, weil wir damit vielleicht wirklich am ende in der dreifach gepolsterten mimimimi-realität ankommen, die oben satirisch angedeutet worden ist, und das wollen wir doch alle nicht wirklich. man kann auch fordern, ohne unnötig (menschlichen) druck zu erzeugen. sogar mehr, als wenn man beziehungstechnische kollateralschäden achselzuckend in kauf nimmt.

qchn
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Re: Was tun bei "Weiß nicht" als Antwort?

Beitrag von qchn »

ich sehe es nicht so, dass das zufallsmäßige Einholen von Leistung nach Brüning/ Saum irgendwie unfair oder ne Zumutung ist, da es immer am Ende von Phasen Kooperativen Arbeitens steht. Insofern hatten die Schülis vorher ausreichend die Möglichkeit, sich bei Fragen der Unterstützung ihrer Gruppe zu versichern. Derartig ritualisiert ist der Präsentationsdruck selten überraschend und sorgt für ne gleichmäßige Aktivierung - entsprechend setze ich das in meinem Unterricht sehr häufig und auch in allen AFBs ein.

In den Anfangsphasen gab es bei mir auch den einen oder anderen "unkooperativen" Schüler, das hat sich aber mittlerweile gegeben. Von daher: Hab einen langen Atem. Wenn allerdings sehr viele SuS mit der Reaktion kommen, dann hast Du vlt. auch einfach die Arbeitszeit zu knapp angesetzt. Es spricht auch nichts dagegen, einfach einen anderen S zufällig dranzunehmen. Und: Denk daran, dass diese Art des Arbeitens sehr anstrengend für die Schülis ist; das muss man auch nicht unbedingt am Ende eines langen Schultages machen.

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