problemorientierter Einstieg zum Tehma aufrechter Gang oder

Fragen & Antworten zu didaktischen Problemen, methodische Kniffe für den nächsten Unterrichtsbesuch usw.
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Schleimish
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Registriert: 07.01.2006, 17:34:46

problemorientierter Einstieg zum Tehma aufrechter Gang oder

Beitrag von Schleimish »

Hi. Habe ein ganz großes Problem. Möchte ganz gerne entweder verschiedene Theorien der Entwicklung des aufrechten Ganges oder aber den Fund Lucy als Beispiel der austr.. afarensis im Unterricht in form von Stationsarbeit durchnehmen. brauche aber noch einen guten und motivierenden problemorientierten Einstieg für eine der Thematiken. Weiß jemand irgendeinen Rat? Irgendwelche Ideen, oder hat jemand eines der Themen schon einmal durchgenommen?

Gruß
Schleimish

padma
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Registriert: 18.01.2006, 13:10:22
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Beitrag von padma »

Nett ist ja immer die Karikatur mit der Entwicklung des Mannes und der der Frau.

Aber du wolltest ja etwas problemorientiertes....

Ich würde den Schülern eine Aufgabe stellen, bei der es vorteilhaft ist, wenn man die Hände frei hat. Du kannst sie ja vorher auf die Tische (Bäume) setzen. Oder in ein hohes Gras (Tische) das die Sicht verdeckt. Ein Angreifer wird viel zu spät bemerkt...

Ausgegoren ist die Idee in meinem Kopf eben auch noch nicht, aber wenn problem- dann vielleicht eben auch handlungsorientiert in Form eines Rollenspiels.
Lesen ist die einzige Möglichkeit mehr als ein Leben zu leben ohne mehr als einen Tod zu sterben

katzesturmi
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Beitrag von katzesturmi »

Wir haben Lucy gestern gemacht, in der dritten Geschichtsstunde dieses Jahres, allerdings zur Vertiefung.
Die Schüler haben eine Zeitschnur gebastelt, die veranschaulicht wie lange die Erde existiert und wann sich das erste Leben bzw die ersten Menschen entwickelten. Zum Abschluss gab es ein kurzes Arbeitsblatt über Lucy und eine kleine Diskussion.

Scooter

Beitrag von Scooter »

Ich hab das ganze anhand eines Filmes erarbeiten lassen. War super -- film über drei Stunden geguckt (die verschiedenen Stationen der Menschwerdung thematisiert). Die SuS haben gleichzeitig geübt, Notizenzu machen, Vergleiche zu erstellen (Neandertaler vs. homo sapiens), und haben verschiedene Bilder im Kopf behalten (vom Tier "Feuer", was den Menschen gefolgt ist, obwohl sie es mit einem Speer zuvor "verletzt" hatten...).

Ansonsten würde ich einfach fragen, warum die auf einmal meinten, aufrecht gehen zu müssen. Ähnlich wie das o.g. Rollenspiel. Oder der Vorteil von Händen gegenüber Füßen o.ä.

Viel Glück

Scooter

Ulysses
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Beitrag von Ulysses »

ich habe das diese Woche so gemacht:

zuerst habe ich den Schülern vorgejammert, dass ich so unendlich schlecht zeichnen kann, wir aber trotzdem ein paar Bilder malen müssen ...

dann habe ich von Afrika vor 15 Millionen Jahren erzählt: es war unglaublich heiß und feucht, und habe mühselig ein paar Wolken mit Regentropfen an die Tafel gemalt ... auf die Frage, was passiert, wenn es heiß und feucht ist, kam die Antwort: "es wächst viel" ... also habe ich einen Wald mit ein paar Bäumen gemalt ... die Kiddies hatten jetzt schon ihren Spaß ...

"und jetzt sollen da Affen in die Bäume?" haben die Schüler gefragt, klar doch, habe ich entgegnet. "aber Sie können doch nicht malen, wollen Sie da jetzt Strichmanschkerle reinmalen?" genau das habe ich getan: Strichaffen in die Bäume gemalt, und wieder haben die Schüler vor Freude gejohlt (bis sie gemerkt haben, dass sie die Viecher auch selber malen müssen, da ist ihnen aufgefallen, dass das gar nicht so einfach ist)

zwischen die Bäume habe ich noch einen unbeholfenen Säbelzahntiger gesetzt, um den Schülern klar zu machen, was es für Vorteile hat, auf den Bäumen zu sitzen. haben sie auch sofort verstanden.

Bild eins war fertig, nun wurde das ganze zu Bild zwei umfunktioniert: mit dem Schwamm habe ich ein paar Wolken weggewischt (Klimakatastrophe) und gefragt, was jetzt passiert: "jetzt wächst nicht mehr so viel" ... also wurden die Bäume weggewischt und die Strichaffen kurzerhand vierfüßig auf den Boden gesetzt. aber etwas fehlte noch:

was wächst denn da, wo keine Bäume sind? die Antwort kam prompt: "Gras" ... also habe ich Gras (bzw. komische Striche) gemalt, das höher war als die Strichaffen, aber weniger hoch als der Säbelzahntiger ... den Schülern ist sofort aufgefallen, welchen Nachteil sie nun haben ...

jetzt war ihnen klar, welchen Sinn der aufrechte Gang bringt. alles weitere hat sich von alleine ergeben, als ich den nun aufrecht gehend neugezeichneten Strichaffen ein paar Keulen und Speere in die Hand gegeben habe.

der Nebeneffekt: zeichnerisch begabte Schüler hatten einen Riesenspaß, sich künstlerisch auszutoben. da sind wirklich superhübsche Viecher in romantischen Dschungellandschaften durch die Hefte marschiert ... :wink:
Bayern, Gymnasium, Latein/Geschichte.
LAss seit Februar 2008 -- Planstelle an einem überaus elitären :mrgreen: städtischen Gymnasium
[i]... causas viresque perquirere rerum ...[/i]

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