Hallo,
was für eine Idee habt Ihr für einen Arbeitsplan für diese Sequenz. Bis jetzt habe ich:
1. Wie kam es, dass gegen Ende des Mittelalters Bücher gedruckt wurden?
2. Welche Auswirkungen hatte die Erfindung des Buchdrucks?
3. Ein neues Weltbild entsteht
4. Warum suchten die Europäer einen Seeweg nach Indien?
5. Wie verlief die Expedition des Kolumbus?
6. Der Seeweg um Afrika
7. Wie gelang es Cortés, dass Reich der Azteken zu erobern?
8. Der Reichtum der "Neuen Welt"
9. Seit 500 Jahren keine Ende der Ausbeutung
Habt ihr mehr Ideen? Bessere Themenbenennung der Stunden?
Gruß
Hans
Endtdeckung und Europäisierung der Erde
Re: Endtdeckung und Europäisierung der Erde
Hallo Hans,HansHD hat geschrieben:Hallo,
was für eine Idee habt Ihr für einen Arbeitsplan für diese Sequenz. Bis jetzt habe ich:
1. Wie kam es, dass gegen Ende des Mittelalters Bücher gedruckt wurden?
2. Welche Auswirkungen hatte die Erfindung des Buchdrucks?
3. Ein neues Weltbild entsteht
4. Warum suchten die Europäer einen Seeweg nach Indien?
5. Wie verlief die Expedition des Kolumbus?
6. Der Seeweg um Afrika
7. Wie gelang es Cortés, dass Reich der Azteken zu erobern?
8. Der Reichtum der "Neuen Welt"
9. Seit 500 Jahren keine Ende der Ausbeutung
eine Frage - warum kreist ein ganzes Drittel deiner Reihe zu Entdeckungen und Eroberungen um intellektuelle Themen wie Buchdruck und Weltbild?
Vielleicht wäre es sinnvoll die Punkte 5 und 6 zu tauschen. Der Seeweg nach Indien wurde zeitlich früher angegangen und Cortes und Columbus würden sich organisch zum Unterthema "Amerika" fügen. Vielleicht wäre anstelle von Thema 8 (Das ja sehr eng mit Thema 7 verwandt ist) ein Blick auf die Verteilung der Welt (Vertrag von Tordesillas) sinnvoll?
Nele
Hi,
5 und 6 zu tauschen ist schlecht, da Vasco da Gama erst nach Kolumbus kommt. Also zuerst Seeweg nach Indien (Osmanen etc.) dann Kolumbus und dann Vasco.
Bezüglich deines Tipps über die Verteilung der Welt. Was ist das genau für ein Vertrag? Kenne ich nicht.
Es handelt sich um eine 7. Klasse Realschule!
Man könnte ruhig noch eine zehnte Stunde ranhängen.
Gruß
Hans
5 und 6 zu tauschen ist schlecht, da Vasco da Gama erst nach Kolumbus kommt. Also zuerst Seeweg nach Indien (Osmanen etc.) dann Kolumbus und dann Vasco.
Bezüglich deines Tipps über die Verteilung der Welt. Was ist das genau für ein Vertrag? Kenne ich nicht.
Es handelt sich um eine 7. Klasse Realschule!
Man könnte ruhig noch eine zehnte Stunde ranhängen.
Gruß
Hans
Hallo Hans,
Vasco da Gama kam zwar nach Kolumbus, aber die Route nach Indien wurde durch portugisische Unternehmungen (Heinrich der Seefahrer) schon seit dem Spätmittelalter eröffnet. Portugisische Kolonien zogen sich wie eine Kette um Afrika herum: Kap Verde (1445), Angola (1483) Die Niederlande besetzten 1487 das Kap der guten Hoffnung. Eine portugiesische Expedition unter Covilhao erreichte schon 1488 Indien. In der Tat war ja die Umsegelung Afrikas unter Vermeidung der islamischen Bereiche im Mittelmeer die zunächst naheliegende Lösung, Ostasien und die Quelle der Gewürze, der Seide etc. zu erreichen. Das ist ja gerade das bahnbrechende an Kolumbus Expedition - der Versuch, sich die Kugelgestalt der Erde zunutze zu machen und nach Westen zu segeln - hier böte sich eine schöne Problemfrage an: warum segelt denn Kolumbus nach Westen? *)
Der Vertrag von Tordesillas hat den Vorteil, dass er den europäischen Größenwahn so schön dokumentiert. Schülerorientiert kann man das mit einem Globus demonstrieren. Du könntest einen Globus mit Zellophanpapier bespannen und die Schüler anhand der Vertragsbestimmungen mit Folienstiften die Gebiete für Spanien und für Portugal schraffieren lassen. Daraus leiten sich dann weitere Problemfragen ab - wie reagieren eigentlich andere Staaten darauf?
Der Buchdruck und die Kosmosvorstellung sind natürlich zentrale Punkte der Frühmoderne - aber du solltest dir schon überlegen, wie du das organisch in deine Reihe einbaust. Natürlich hängt der Hunger nach der Welt und nach Wissen mit den Forschungsreisen zusammen und ist eine Folge der Abkehr von der vita contemplativa, aber das muss natürlich für Realschüler fassbar gemacht werden.
A propos Scheibenvorstellung. Bedenke bitte, dass die Vorstellung von der Erdscheibe ein ahistorischer Mythos späterer Zeiten ist! Keine Kosmologie der Frühmoderne oder des Mittelalters geht von Scheiben aus - das passt ja auch gar nicht zur sphärischen Anordnung des Kosmus. Vgl dazu: http://www.spiegel.de/wissenschaft/welt ... 27,00.html
Nele
*) Kolumbus hatte übrigens in Portugal nicht deshalb so große Schwierigkeiten, Geldgeber zu finden, weil man dort das Märchen von der Erdscheibe glaubte, sondern weil in Portugal bessere Geografen waren, die den Umfang der Erde realistisch einschätzen konnten - ohne Amerika wäre Kolumbus' Expedition im Ozean verschwunden.
Vasco da Gama kam zwar nach Kolumbus, aber die Route nach Indien wurde durch portugisische Unternehmungen (Heinrich der Seefahrer) schon seit dem Spätmittelalter eröffnet. Portugisische Kolonien zogen sich wie eine Kette um Afrika herum: Kap Verde (1445), Angola (1483) Die Niederlande besetzten 1487 das Kap der guten Hoffnung. Eine portugiesische Expedition unter Covilhao erreichte schon 1488 Indien. In der Tat war ja die Umsegelung Afrikas unter Vermeidung der islamischen Bereiche im Mittelmeer die zunächst naheliegende Lösung, Ostasien und die Quelle der Gewürze, der Seide etc. zu erreichen. Das ist ja gerade das bahnbrechende an Kolumbus Expedition - der Versuch, sich die Kugelgestalt der Erde zunutze zu machen und nach Westen zu segeln - hier böte sich eine schöne Problemfrage an: warum segelt denn Kolumbus nach Westen? *)
Der Vertrag von Tordesillas hat den Vorteil, dass er den europäischen Größenwahn so schön dokumentiert. Schülerorientiert kann man das mit einem Globus demonstrieren. Du könntest einen Globus mit Zellophanpapier bespannen und die Schüler anhand der Vertragsbestimmungen mit Folienstiften die Gebiete für Spanien und für Portugal schraffieren lassen. Daraus leiten sich dann weitere Problemfragen ab - wie reagieren eigentlich andere Staaten darauf?
Der Buchdruck und die Kosmosvorstellung sind natürlich zentrale Punkte der Frühmoderne - aber du solltest dir schon überlegen, wie du das organisch in deine Reihe einbaust. Natürlich hängt der Hunger nach der Welt und nach Wissen mit den Forschungsreisen zusammen und ist eine Folge der Abkehr von der vita contemplativa, aber das muss natürlich für Realschüler fassbar gemacht werden.
A propos Scheibenvorstellung. Bedenke bitte, dass die Vorstellung von der Erdscheibe ein ahistorischer Mythos späterer Zeiten ist! Keine Kosmologie der Frühmoderne oder des Mittelalters geht von Scheiben aus - das passt ja auch gar nicht zur sphärischen Anordnung des Kosmus. Vgl dazu: http://www.spiegel.de/wissenschaft/welt ... 27,00.html
Nele
*) Kolumbus hatte übrigens in Portugal nicht deshalb so große Schwierigkeiten, Geldgeber zu finden, weil man dort das Märchen von der Erdscheibe glaubte, sondern weil in Portugal bessere Geografen waren, die den Umfang der Erde realistisch einschätzen konnten - ohne Amerika wäre Kolumbus' Expedition im Ozean verschwunden.