Workshop Szenisches Gestalten Würzburg

[emsige Biene]

Da uns die SL schon abrieten hinzugehen, wollte natürlich auch keiner. Es würde nicht viel bringen, war der Grundtenor aller SL.

Rektor sah das aber anders. Mit einer tollen REde legte er uns die Notwendigkeit dar, auch sinnlose Sachen zu besuchen, denn schließlich und endlich hinge ja alles am Geld und wenn wir diesmal nicht, dann nächstes Jahr kein Kurs und irgendwann gar nichts ...
Kurzum: Wir wurden vom Chef gezwungen, dort hinzugehen.

Und nach 3 Tagen Workshop waren wir einhellig der Meinung, dass dies die größte Verarsche unserer Ausbildung sei.
Wir sollten laut Einladung ausgebildet werden in der Einführung von Gestaltungsmöglichkeiten im Unterricht blabla. Was uns aber erwartete, schlug allen Fässen ihren Boden aus.
Zum Warmwerden robbten wir - unter dem Decknamen PANTOMIME/KÖRPERSPRACHE - auf dem Turnhallenboden rum, watschelten wie die Enten, mussten einzelne Refs mit Fingerzeig auslachen und am Schluss "Auf in den Kampf, Torero"-singend aus der Turnhalle marschieren. Was bitte haben diese Demütigungen mit Pantomime zu tun, bzw wie in aller Welt setze ich das auch noch im Unterricht um?
WIr sind nur froh, an einer anderen Schule gewesen zu sein - hätten uns auch nur wenige unserer Schüler gesehen, die Autorität wäre auf ewig verloren gewesen.

Wirklichen Sachbezung und Hand und Fuß hatte dann hingegen die Darstellung von optischen und haptischen Spielträgern. Die Referentin konnte das sehr ausführlich und unterrichtsbezogen mit Lernzielen etc darlegen, und wir erfuhren viel über Stabpuppen, Schattenspiel und ähnliches.

Danach ein weiterer Schocker: Obwohl keiner von uns Musik unterrichtet, wurden wir 2 Stunden Musikunterricht ausgesetzt, der selbst mir als hoch musikalischer Hobbymusikerin sämtliche Fragezeichen hervorquellen ließ.
Das einzig sinnvolle war da noch die Vertonung eines Gedichtes, ansonsten hielten wir uns in der Sparte "lustige Kinderlieder" auf und wurden auch so behandelt. He, wir sind erwachsen!

Besser wurde es dann doch am zweiten und dritten Tag, in dem wir in den Fachgruppen einzelne Präsentationen ausarbeiteten. In Englisch z.b. spiele man William the Conqueror nach.
Da hatte das ganze langsam einen Sinn, wenngleich doch noch viele skeptisch dreinschauten.

Am Ende sollten wir dann Manöverkritik üben und keiner der Referenten verstand, wie grausam der erste Tag gewesen war. Einsicht gleich Null. Der verzweifelte Hilferuf einer Kollegin während dieser Tage "ich bin ein Mensch, holt mich hier raus!" wurde überhört.

Und wir fragen uns weiterhin: WIESO?
Ständig glaubten wir, dass alles nur ein schlechter Traum sei und sogleich jemand in die Turnhalle reingestürzt kam mit den Worten "Versteckte Kamera" oder so. Oder dass unsere Seminarvorstände es heimlich filmen um zu sehen, wie weit zu gehen wir wirklich bereit seien. Doch nichts passierte.


Im Interesse aller Nachfolger: Der Kurs war wirklich für die Katz und unter aller Wahrung der Menschenwürde. Lasst euch nicht reinreden, gehen zu müssen, wenn ihr anderer Meinung seid!

[refex]

Kurzum: Wir wurden vom Chef gezwungen, dort hinzugehen.

Mit Handschellen?

[emsige Biene]

ja, schon bald mit handschellen.

jedenfalls sehr deutlich und unmissverständlich, dass wir gefälligst dahin zu gehen haben. punkt. es diene ja schließlich auch unserer ausbildung.


(dieser meinung sind wir aber im nachhinein nicht ...)

[refex]

es diene ja schließlich auch unserer ausbildung.

Wenn aber die Demütigung Ausbildungsziel ist, wäre ein wichtiger Schritt zur Qualitätssicherung der Ausbildung geleistet worden und die ReferendarInnen könnten ruhig etwas dankbarer sein.