Angemeldet für Februar und nun schwanger

[stephi_b]

Hallo zusammen,

ich bin neu hier und habe versucht mich hier schonmal durchzuklicken, auf die Gefahr hin, dass die Frage identisch ist (im Hinblick auf Beatrice)

Ich habe zumindest leider noch keine Antwort gefunden und hoffe sehr, dass mir jemand behilflich ist!

Ich beende nun im Herbst mein Studium, bin aber bereits fürs Referendariat angemeldet, sprich habe vor ca. einem Monat die Bewerbung abgeschickt und bereits die Bestätigung erhalten, dass ich nur noch mein Zeugnis bis Dezember nachreichen soll.

Nun habe ich vor 3Tagen erfahren, dass ich in der 5. Woche schwanger bin, ich demnach wenn alles gut geht, Mitte März entbinden werde.

Inwieweit hat man unter den Umständen nun eigentlich noch eine Chance auf einen Platz? Gar nicht mehr, oder? Sprich, wenn ich da nun anrufe und denen mitteile, dass ich von meiner Schwangerschaft erfahren habe, wird mir dann gesagt, dass ich mich frühestens für Herbst nächstes Jahr anmelden darf?

Ich hoffe, dass irgendwer damit Erfahrungen hat, bin etwas ratlos, was ich nun zu tun habe.

Liebe Grüße an alle
Stephi

[paulina]

Erstmal herzlichen Glückwunsch!
ICh hab von einer weitläufigen Bekannten gehört, die zum Prüfungszeitpunkt schon schwanger war, sich aber trotzdem beworben hat und die Stelle auch angenommen hat. Sie hat 2 Wochen nach dem eigentlichen Beginn des Ref. entbunden, war also faktisch keinen Tag in der Schule. Ich weiß aber nicht, ob sie von der Schwangerschaft erzählt hat (müsste ja eigentlich im Gesundheitszeugnis stehen?).
Jedenfalls hat sie in den 3 Jahren Erziehungsurlaub Urlaubs- und Weihnachtsgeld bekommen, und Mutterschaftsgeld bekommst du wohl auch. Das bekommst du alles nicht, wenn du die Stelle ablehnst.
Die Frage dabei ist, wie ehrlich oder dreist man ist, das mit sich selbst vereinbaren kann, welchen Eindruck man hinterlässt, usw.. Bei dir ist das noch was anderes, wenn ich das richtig verstanden habe, hättest du ja noch ein paar Wochen Schule und würdest dann gehen. ISt schon eine blöde Situation, man will ja auch nicht gleich aus dem Trott raus...

[stephi_b]

Vielen Dank für Deine Antwort.
Wenn ich das richtig verstanden habe, war Deine Bekannte 3Jahre sofort in Mutterschutz??Kann doch nicht sein, dass das geht,oder?
Weißt Du, was andere denken werden, versuche ich erstmal von mir abzuhalten. Ich freue mich, wenn das Baby bei uns bleibt und dann steht das auch an allererster Stelle.
Ich frag mich nur einfach, ob ich überhaupt eine Stelle angeboten bekomme. Als ich mich beworben habe, konnte ich die Felder, wo nach Schwangerschaft gefragt wurde, ja noch wahrheitsgemäß offenlassen, aber nun - spätestens zum Ende des Jahres werde ich das nicht verheimlichen können und ich weiß auch gar nicht, ob das gut wäre.
Ich werde vermutlich die 12 Wochen warten, bis man sicher ist, dass das Baby bleibt und werde dann wohl mal bei der Bezirksregierung anrufen müssen, oder?
Ich finde es so schade,dass nichts aus dem Internet hervorgeht.
Ich habe gelesen, dass das erste Jahr oder Halbjahr Referendariat noch relativ einfach sein soll, sprich vielleicht ist es ja auch zu schaffen, direkt nach dem Mutterschutz wieder einzusteigen, wobei mein Mann voll berufstätig ist. Alles gar nicht so einfach mit so einem kleinen Zwerg.
Gibt es denn keine Beratungsstellen, weil auf alle Bezüge zu verzichten, wäre ja auch sehr schade?! Und ob die Bezirksregierung mir in der Form ehrlich Auskunft erteilt?

[Raphaela]

Klar stehst du nun vor einem Problem. Schön, dass du dich auf das Kind freust. Ich würde wohl das Referandariat später beginnen und die Zeit meinem Kind und mir gönnen. Gerade die ersten Monate sind doch für eine Bindung zwischen Mutter und Kind wichtig. Im nächsten Durchlauf könntest du es dann ja wieder probieren, da wird dein Kind ja bald schon ein Jahr alt werden.

[Scooter]

Erstmal herzlichen Glückwunsch zum Kind!!

Also, ich kenne eine Kollegin, die wohl auch schon zur Anmeldung wusste, dass sie schwanger ist. Die hat im Februar ihren Platz angenommen, war vier Wochen dabei udn ist dann in Mutterschutz gegangen. Sprich: Sie war nicht einen Tag an der Schule. Jetzt ist wieder eine Kollegin schwanger geworden (nach einem halben Jahr), und auch das ist wohl problemlos für sie.

Also, trete den Platz an -- dann hast du ihn auf jeden Fall sicher, wenn du wieder einsteigen willst!!

LG

Scooter

[Magda]

Hallo Stephi,

ich kenne das Problem. Denn ich war vor drei Jahren auch schwanger während der Prüfungen zum 1. Staatsexamen. Allerdings wusste ich schon vor der Bewerbungsfrist für das Referendariat von meiner Schwangerschaft und habe mich gar nicht erst beworben. - Machte für mich keinen Sinn, mich für eine Stelle zum 1.8. zu bewerben, wenn man zwei Monate später ein Kind erwartet!!

Leider war ich damals so naiv... Denn als ich dann 1,5 Jahre später (Herbst 2003) erfuhr, dass Sachsen erstmals einen NC bei der Vergabe von Referendarstellen anwenden musste, war es zu spät, um mir Wartepunkte für meine Bewerbung zum 1.8.2004 zu verschaffen.

Allerdings war ich immer noch so naiv zu glauben, dass man als Mutter zweier Kinder automatisch ein Härtefall wäre und schon irgendwie eine Stelle bekommen würde! Also erfuhr ich erst nach meiner Ablehnung (im Juli 2004), dass ich mit einer Bewerbung 2002 und der damals noch sicheren Zusage einfach nur meine Stelle hätte "auf Eis legen" lassen brauchen und die Zusage hätte wegen der Erziehungszeiten ihre Gültigkeit behalten!!!

Übrigens habe ich jetzt meine zweite Absage aus Sachsen. Diesmal nicht wegen eines NC, sondern weil die Kapazitäten in meinen beiden Fächern schon ausgeschöpft waren, bevor mein Notenschnitt hätte berücksichtigt werden können...

In Hessen habe ich zwar eine Zusage bekommen, aber das würde bedeuten, dass ich meinen Mann samt meiner Kinder zwei Jahre lang nur am Wochenende sehen könnte. Das kann frau wohl keinem antun!!! Und es ist auch kaum realistisch, zwei Kita-Plätze so kurzfristig in Kassel zu ergattern, meinem Mann einen neuen Job dort zu verschaffen, eine Wohnung zu besorgen etc. Leider interessieren solche Sorgen keinen!

Lange Rede, kurzer Sinn: Halte Deine Bewerbung aufrecht, erkundige Dich nach den Möglichkeiten im Falle einer Zusage (denn verheimlichen solltest Du die Schwangerschaft nicht) und lass Dir mit dem Referendariat ruhig noch etwas Zeit. (Ich denke, dass das erste Jahr mit Kind auch ohne Job aufregend genug ist. Ganz zu schweigen von den vielen Infekten, die Kinder in der ersten Zeit - insbesondere am Anfang der Kita -haben...). Lies mal die Probleme der "Bereits-Referendare" und stell Dir vor, wie sowas mit Baby wäre...

LG,
Magda.

[Danny]

Eine Seminarkollegin ist jetzt neu eingestiegen, nachdem sie ein Jahr in Elternzeit war. Sie hat sich einen Tag vor der Geburt vereidigen lassen! Also, nichts mit schummeln und so, ich denke, den Platz anzunehmen ist völlig o.k. und legitim. Schließlich sorgst du für ein neues Mitglied dieser Gesellschaft!

Und du entscheidest doch am besten jetzt noch nicht, wann du beginnst, sondern genießt erst einmal die Schwangerschaft.

Da ich selber 2 Kinder habe, kann ich sagen, dass dies kein Grund ist anzunehmen, dass man bei der Platzvergabe irgendwie großartig bevorzugt würde. Also, lieber nicht ablehnen-es sei denn, du hast eine Topnote und bist nicht erst Anfang 20.

Alles Liebe!