ich habe alle Lehrproben, Prüfungen, Unterrichtsbesuche etc. überstanden und habe noch wenige Wochen bis zu den Sommerferien.
Die 1.5 Jahre Ref (BaWü) waren für mich eine extreme Zeit, jetzt, wo alle Noten stehen, merke ich, dass es phasenweise (also meistens) eigentlich zuviel für mich war. Ich habe 200% gegeben um den Ansprüchen meiner zwei sehr speziellen und fordernden Mentor/innen (beide haben ihr Ref mit 1.1 und 1.2 abgeschlossen) irgendwie gerecht zu werden. Ich bin kein Überflieger, war ich noch nie, aber 2er-Bereich war für mich immer voll ok.
Mein Mentor an meiner Erstfachschule ist extrem dominant und das Kollegium richtet sich nach ihm. Mittlerweile ist er sogar Konrektor. Er meinte einmal zu mir, ich sei wie ein Gespenst, keiner würde mich kennen, ich sei vom Typ her so unscheinbar und es müsste da echt mehr kommen. Ich verstehe mich mit einigen aus dem Kollegium sehr gut und habe immer jemanden zum plaudern, seine Aussage hat mich verletzt. Ich glaube auch, er hat sich anderen Kollegen gegenüber nicht immer positiv über mich geäußert hat, es gab ein paar enge Kolleginnen des Mentors, die mir scheinbar aus dem Weg gegangen sind.
Meine Mentorin in der Zweitfachschule ist vom Typ her sehr schnippisch, ich wurde oft wie ein Schüler gemaßregelt und angeschnauzt. Ich glaube manches meint sie gar nicht so böse wie es rübergekommen ist, aber irgendwann war ich total allergisch auf sie und jede Email (mit schnippischem Inhalt) machte mich wütend. Die Klasse von ihr ist sehr schwierig, ich wurde in der Lehrprobe von einem Schüler geboxt, konnte die Situation aber zur Zufriedenheit von mir und der Prüfer klären.
Beide Mentoren haben sich immer extrem in meinen Unterricht eingemischt, eigene Inhalte noch reingebracht, Schüler rausgezogen mit denen sie noch was zu klären hatten.
Kurz, es war für mich eine heftige Zeit, ich bin froh jede Prüfung bestanden zu haben und in wenigen Wochen mein Zeugnis in Empfang nehmen zu dürfen. Eine Stelle habe ich für nächstes Schuljahr auch. Trotzdem hängen mir diese 1.5 Jahre, die MentorInnen, der Stress, die Prüfungen, die Schulen und meine zwei herausfordernden Klassen nach. In den letzten paar Wochen vor den Ferien passiert ja nichts mehr schlimmes (keine Prüfungen etc.), trotzdem ist mein Körper noch im Gefahrenmodus, ich schlafe schlecht und bin angespannt.
Mein Selbstbewusstsein wurde in der Zeit nicht gerade gestärkt, daher muss ich schauen, dass ich einen guten Start in der neuen Schule habe, offen auf andere zugehen kann, ohne die negativen Referfahrungen im Kopf zu haben. Meine neue Schulleiterin meldete mir übrigens nach meiner Hospitation an der Schule zurück, ich mache einen sehr offenen und sympatischen Eindruck und die Lehrer/innen an der Schule, bei denen ich an dem Tag hospitiert habe, hätten ihr ebenfalls einen sehr positiven Eindruck von mir zurück gemeldet. Nix da mit Gespenst das keiner kennt

An diejenigen, die auch eher ne heftige Zeit im Ref hatten, wie habt ihr es geschafft, Frieden mit der Zeit zu schließen? Wie konntet ihr die 1.5 Jahre hinter euch lassen?