Vier Fehler in vier (kurzen) Sätzen sind doch eine ganz gute Quote. Heutzutage kann man damit sogar Lehrer werden, den Segnungen des Nachteilsausgleichs sei Dank.Löwenherz hat geschrieben:Lol,getippt, aber dabei nicht gedacht. Voll ins Schwarze Qualitätsgarant. Ich habe mir erlaubt, dass im Beitrag zu ändern. Freudsche Verschreiber gibts halt auch.
Wozu gibt es Mentoren?
Re: Wozu gibt es Mentoren?
Re: Wozu gibt es Mentoren?
Sek.I,also HS/WRS/RS/GMS.tiger hat geschrieben: Das sehe ich aber ganz anders! Dann hätte der Fremdsprachenerwerb nichts mehr mit Bildung zu tun, sondern wäre auf eine rein praktische Funktion reduziert. Verständlich machen kann ich mich im Ausland auch mit Google Translate. Bildung fängt dort an, wo mir meine Fremdsprachenkenntnisse eine fremde Kultur zugänglich machen, indem sie mir die Medien und die Literatur erschließen. Unter interkulturellen Erfahrungen verstehe ich auch nicht, dass man radebrechend beim Bäcker ein Brot kaufen kann, sondern dass man sich wirklich mit jemandem in einer fremden Sprache unterhalten und sich differenziert ausdrücken kann.
(...) Die Bildungsauffassung, die bei dir im obigen Zitat zum Ausdruck kommt, ist wohl eher für die Hauptschule passend.
Ich verstehe vom Anspruch her absolut was du meinst (mein Argument bezog sich ja auch nicht auf meine persönliche Bildungsauffassung oder meinen fachlichen Anspruch), allerdings ist interkulturelles Verständnis eine zentrale Bedingung, um erfolgreich mündlich kommunizieren zu können und Ganzschriften lesen wir auch an der Realschule im Französischunterricht Klasse 6. Auch wenn "radebrechend beim Bäcker" für viele SuS (egal ob Sek.I oder Sek. II) die Realität ihrer zumindest französischsprachigen Kommunikation sein dürfte, bedeutet das nicht, dass man sich unterrichtlich damit begnügen würde oder sollte und zwar ganz gleich, ob im Bereich der Sek.I oder Sek.II. Es gibt gute, authentische Jugendliteratur, die mehr oder minder auf der Basis von vier (Haupt-)Zeiten formuliert ist (spezielle "Lernerlit." ist da durchaus noch weiter reduziert), diese Reduktion verunmöglicht also nicht generell den Zugang zu Literatur, kann aber eine Möglichkeit sein SuS dazu zu motivieren weiterzuarbeiten, um auch sprachlich anspruchsvollere Texte erfassen und verarbeiten zu können. Gerade der moderne Fremdsprchenunterricht tut sich ja einen Gefallen damit, bei der Literaturauswahl etwas zeitgenössischer zu werden (was bitte nicht verstanden werden soll als Argument gegen Camus, Saint-Exupéry, Voltaire und Co.- da gibt es viele phantastische Titel, die man in Einzelfällen auch am Ende der Sek.I, sonst in der Sek.II bearbeiten kann, darf und sollte, gerade auch wenn man mal genauer über das Humboldtsche Bildungsideal nachdenkt, dass sich in vielen Aspekten in §1 SchG BaWü finden lässt).Re: Wozu gibt es Mentoren?
Nur kurz am Rande: Vielleicht wäre es ja möglich den ursprünglichen Thread abzutrennen von der Diskussion die inzwischen entstanden ist, falls der Threadersteller etwas on-topic ergänzen wollen würde.
Re: Wozu gibt es Mentoren?
Ein Highlight meines Mentors aus einer meiner ersten Hospitationsstunden bei ihm kann ich diesbezüglich auch nennen: die Schüler schreiben 90 Minuten lang von vorgefertigten Overhead-Folien ab. Lob, motivierende Tipps oder konstruktive Kritik habe ich von ihm nie bekommen. Während der häufig unangekündigten Unterrichtsbesuche erkannte ich an seinem süffisanten Blick, dass er sich wieder darauf freute, mich im Anschluss an die Stunde in Grund und Boden zu kritisieren. Kaum eine Hospitationsstunde an meiner "Ausbildungsschule" entsprach den Anforderungen, die das Seminar an uns Referendare stellte.
Ich wurde während meines Referendariats übrigens von nahezu allen Beteiligten herablassend behandelt. Man hat mir auch mehrfach signalisiert, dass man für mich aufgrund meiner ungünstigen Fächerkombination sowieso keine Verwendung hätte und hat mich dies auch spüren lassen. Einmal habe ich zufällig folgenden Kommentar einer Kollegin mitgehört: "Warum schickt man uns eigentlich immer Leute, die wir nicht gebrauchen können?"
Mittlerweile finde ich, dass das Land sein 2. Staatsexamen gerne behalten kann. Ich werde lieber Hartz-IV-Empfänger, als weiterhin in einem solchen kranken System zu arbeiten.
Ich wurde während meines Referendariats übrigens von nahezu allen Beteiligten herablassend behandelt. Man hat mir auch mehrfach signalisiert, dass man für mich aufgrund meiner ungünstigen Fächerkombination sowieso keine Verwendung hätte und hat mich dies auch spüren lassen. Einmal habe ich zufällig folgenden Kommentar einer Kollegin mitgehört: "Warum schickt man uns eigentlich immer Leute, die wir nicht gebrauchen können?"
Mittlerweile finde ich, dass das Land sein 2. Staatsexamen gerne behalten kann. Ich werde lieber Hartz-IV-Empfänger, als weiterhin in einem solchen kranken System zu arbeiten.
Re: Wozu gibt es Mentoren?
Respektloser Umgang geht natürlich nicht, wobei da immer der Ton die Musik macht. So ist es eine Sache sachlich festzustellen, dass man eigentlich ja Bedarf A hat, aber leider wieder keine passenden Lehrer oder Refis bekommen hat, so dass beispielsweise der einzige Physiklehrer der Schule halt nur Physik macht und sonst nichts. Unpassende Fächer aber dafür anwesende Kollegen oder Refis sind im Regelfall zumindest Schulleitern lieber als Lücken im Deputat zu haben (die dann eben die Deputate aller Lehrer umplanen, so dass es mit gewissen Einseitigkeiten funktioniert), für Lehrkräfte, die solche Einseitigkeiten vielleicht schon seit mehreren Jahren "abarbeiten" ist das sicherlich oft anstrengend, was den Wunsch nach passenden Fachkombinationen nährt. Sachlich geäußert nachvollziehbar, als Ausgrenzung neuer Kollegen/Refis wäre das natürlich vollkommen deplatziert.
Das klingt ziemlich bitter und enttäuscht, um ehrlich zu sein aber auch ein klein wenig wie eine kindliche Trotzreaktion. Als Lehrer/Referendar solltest du imstande sein zu differenzieren zwischen deinen persönlichen Erfahrungen mit deinen Mentoren/deiner Schulleitung/etc. und dem Schulsystem an sich mit unglaublich vielen großartigen, wertschätzenden, respektvollen, engagierten Lehrerinnen und Lehrern die sich tagtäglich nicht für für ihre Schülerinnen und Schüler, sondern auch noch für Schulentwicklung, Schulklima, Inklusion, die SMV/Weihnachtsdeko/Kaffeemaschine/ein Extra-Schulprojekt/usw. zwei Beine ausreißen, um den Laden nicht nur am Laufen zu halten im Sinne von Dienst nach Vorschrift, sondern ihre Schule mit Leben und gelebten Werten zu füllen. Die gibt es auch an deiner Schule.
Und ganz nebenbei, für maximal eine popelige Ermäßigungsstunde, kümmern viele Kollegen sich dann auch noch sehr engagiert um Referendare (oder auch Praktikanten aller Art, die bei uns regelmäßig aufschlagen). Dass das in Einzelfällen nicht klappt ist unsäglich, schließlich sind wir im Ref alle darauf angewiesen, wenn es darüber hinaus nicht möglich sein sollte eine gute Lösung mithilfe des Seminars zu finden- kaum vorstellbar, was das an Druck herstellen muss. Trotzdem ist es - zum Glück- nicht die Regel im Ref oder gar im Schulsystem. Die Schule zu wechseln (oder das Bundesland oder die Schulart, wenn man in BaWü Gym mit Deutsch, Spanisch oder Englisch,Spanisch o.ä. hat, GS und GMS warten dringend auf Verstärkung...) kann da helfen beim Perspektivenwechsel und ist voraussichtlich eine konstruktivere Lebensperspektive als ALG II.
Phanon hat geschrieben: Mittlerweile finde ich, dass das Land sein 2. Staatsexamen gerne behalten kann. Ich werde lieber Hartz-IV-Empfänger, als weiterhin in einem solchen kranken System zu arbeiten.
Das klingt ziemlich bitter und enttäuscht, um ehrlich zu sein aber auch ein klein wenig wie eine kindliche Trotzreaktion. Als Lehrer/Referendar solltest du imstande sein zu differenzieren zwischen deinen persönlichen Erfahrungen mit deinen Mentoren/deiner Schulleitung/etc. und dem Schulsystem an sich mit unglaublich vielen großartigen, wertschätzenden, respektvollen, engagierten Lehrerinnen und Lehrern die sich tagtäglich nicht für für ihre Schülerinnen und Schüler, sondern auch noch für Schulentwicklung, Schulklima, Inklusion, die SMV/Weihnachtsdeko/Kaffeemaschine/ein Extra-Schulprojekt/usw. zwei Beine ausreißen, um den Laden nicht nur am Laufen zu halten im Sinne von Dienst nach Vorschrift, sondern ihre Schule mit Leben und gelebten Werten zu füllen. Die gibt es auch an deiner Schule.
Und ganz nebenbei, für maximal eine popelige Ermäßigungsstunde, kümmern viele Kollegen sich dann auch noch sehr engagiert um Referendare (oder auch Praktikanten aller Art, die bei uns regelmäßig aufschlagen). Dass das in Einzelfällen nicht klappt ist unsäglich, schließlich sind wir im Ref alle darauf angewiesen, wenn es darüber hinaus nicht möglich sein sollte eine gute Lösung mithilfe des Seminars zu finden- kaum vorstellbar, was das an Druck herstellen muss. Trotzdem ist es - zum Glück- nicht die Regel im Ref oder gar im Schulsystem. Die Schule zu wechseln (oder das Bundesland oder die Schulart, wenn man in BaWü Gym mit Deutsch, Spanisch oder Englisch,Spanisch o.ä. hat, GS und GMS warten dringend auf Verstärkung...) kann da helfen beim Perspektivenwechsel und ist voraussichtlich eine konstruktivere Lebensperspektive als ALG II.
Zuletzt geändert von Löwenherz am 02.12.2018, 13:42:32, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Wozu gibt es Mentoren?
Seufz ... das ist wieder der Troll, der vor 17 Jahren zu Recht gesagt bekommen hat, dass er sich wegen völliger und allumfassender Unfähigkeit für den Rest seines Lebens von Schulen und Kindern fernzuhalten hat. Der Originalbeitrag findet sich hier: viewtopic.php?f=1&t=33662&start=7Löwenherz hat geschrieben:Das klingt ziemlich bitter und enttäuscht
Man erkennt den Troll zuverlässig daran, dass er unter einem neuen Benutzernamen postet, wobei es meist der 1. oder 2. Beitrag ist, was rechts neben dem Beitrag angezeigt wird.
Re: Wozu gibt es Mentoren?
Ach je, manchen Menschen wünscht man dann doch etwas mehr Lebensinhalt und Glück als Spamposts in Internet-Foren....
Danke für den Hinweise@tiger.
Danke für den Hinweise@tiger.