Streber, Schleimer, Opportunisten

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
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Olivia28
Beiträge: 2
Registriert: 17.11.2018, 21:52:31

Streber, Schleimer, Opportunisten

Beitrag von Olivia28 »

Ich muss sagen, so viele Menschen von o.g. Gruppe habe ich noch nie auf einem Haufen kennengelernt.
Manche überschlagen sich bei uns im Seminar regelrecht.

Aktuell wird z.B. der eigene Unterricht per Kamera gefilmt, für jeden Schüler eine Lernkartei angelegt, Fotos geschossen, Lernstationen gebastelt ohne Ende, Bücher geschrieben und gebunden etc...alles für die Staatsarbeit.

Ich bin wirklich für gute Mitarbeit und beteilige mich auch häufig, aber sowas geht echt zu weit! Da läuft einfach ein interner "Wettbewerb" á la "Wer übertrifft den anderen?" Das wird natürlich alles schööön dem Fachleiter unter die Nase gerieben...

Da muss man selbst für eine Zwei als Vornote schon Höchstarbeit leisten wie sonst für eine 1+.
Ist das bei euch auch so?

Servent
Beiträge: 78
Registriert: 23.07.2018, 20:17:19

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Beitrag von Servent »

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tiger
Beiträge: 424
Registriert: 12.02.2017, 2:21:44

Re: Streber, Schleimer, Opportunisten

Beitrag von tiger »

So etwas gab es in meinem Seminar nicht. Die Fachleiter sind ja nicht blöd und wissen, dass der übertriebene Arbeitsaufwand bei einer vollen Stelle nicht aufrecht erhalten werden kann. Eigentlich sollte man eher darauf achten, welcher Referendar mit minimalem Aufwand maximalen Lernertrag erzielt und nicht darauf, wer seine zeitlichen Ressourcen am stärksten verschwendet.

kecks
Beiträge: 1628
Registriert: 01.04.2009, 6:09:18

Re: Streber, Schleimer, Opportunisten

Beitrag von kecks »

nunja, alle wollten eine gute note, also haben sich schon alle ins zeug gelegt (fast alle). aber wir haben uns dabei unterstützt. material wurde häufig geteilt, immer half jemand vor den lehrproben, den klassenraum zu putzen oder den summs vorher mal durchzuspielen, und meine erste lehrprobe wäre so richtig den bach hinunter gegangen, wenn mir nicht die ref-kollegin kurz davor ihre laminierten kärtchen geliehen hätte, weil ich meine zuhause liegengelassen hatte. kooperation untereinander wurde auch notentechnisch von den seminarlehrkräften massiv honoriert ("sie arbeiten später auch im team, wenn sie sich das leben erleichtern wollen."). also - mühe geben, ja, auch mal die nächte durch, aber nicht gegeneinander, sondern miteinander.

Zitronenfalter
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Re: Streber, Schleimer, Opportunisten

Beitrag von Zitronenfalter »

kecks hat geschrieben:nunja, alle wollten eine gute note, also haben sich schon alle ins zeug gelegt (fast alle). aber wir haben uns dabei unterstützt. material wurde häufig geteilt, immer half jemand vor den lehrproben, den klassenraum zu putzen oder den summs vorher mal durchzuspielen, und meine erste lehrprobe wäre so richtig den bach hinunter gegangen, wenn mir nicht die ref-kollegin kurz davor ihre laminierten kärtchen geliehen hätte, weil ich meine zuhause liegengelassen hatte. kooperation untereinander wurde auch notentechnisch von den seminarlehrkräften massiv honoriert ("sie arbeiten später auch im team, wenn sie sich das leben erleichtern wollen."). also - mühe geben, ja, auch mal die nächte durch, aber nicht gegeneinander, sondern miteinander.
Stimmt genau...

und die Formel: Engagement = Streber, Schleimer, Opportunisten geht so auch nicht auf.

Die Leute gibt es - zweifellos. Aber wenn eine gewisse Leistungsbereitschaft nicht ehrlich ist und nicht aus einer Überzeugung kommt, dürfte sie sich nur schwer durchhalten lassen. Vor allem bezieht sich Schleimer- und Opportunistentum ja im allgemeinen auf eine ganz bestimmte Personengruppe. aber auch die haben ihre Augen und Ohren an vielen verschiedenen Stellen...

Gruß
Zitro
heiter weiter!

cobalt8
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Registriert: 03.08.2015, 23:55:54

Re: Streber, Schleimer, Opportunisten

Beitrag von cobalt8 »

Einen hohen Arbeitsaufwand in 1,5 Jahren "Ausbildung" finde ich grundsätzlich angemessen. Dass man probiert schöne Dinge zu zaubern und auszuprobieren, finde ich auch angemessen und auch sinnvoll, dafür ist das Referendariat schließlich da.
Alles dem Fachleiter unter die Nase zu reiben und hausieren zu gehen, ist dann nicht mehr angemessen, bringt aber häufig auch nicht so viel.
Sich Stationenlernen, diverse aufwendige Methoden oder auch mal freiwillig eine zusätzliche AG zu leiten o.ä., gehört meiner Meinung nach auch zum Ref. dazu.

Meine Erfahrung in meinem Ref. war, dass die ein oder andere Kollegin, bei der immer alles super gelaufen ist (nach eigener Aussage), die die besten Ausbildungslehrer hatte, die ihr grandiose Dinge beibringen und die eindeutig auf der besten Schule war, und alle UBs immer super waren, dass genau diese Mitreferendarin am Ende irgendwie eine 2,4 o.ä. als Endnote hatte und damit alles andere als berauschend und schlechter als viele andere war.

Deshalb mein Hinweis: Kann man alles machen, was zählt ist dann aber trotzdem die tatsächliche Leistung in Unterrichtsbesuchen und in der Prüfung!

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