Mobbing durch Seminarleitung! Hilfe!

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
Blümchen92
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Mobbing durch Seminarleitung! Hilfe!

Beitrag von Blümchen92 »

Hallo ihr Lieben,

sicherlich kennt ihr dieses Thema schon längst, aber ich brauche wirklich dringend euren Rat. Ich bin neu hier und hoffe das es o.k. ist, auch wenn ihr das Thema schon öfter hattet.

Folgendes: Ich bin seit August 2017 in Niedersachsen im Ref. Am Anfang war meine Pädagogikleiterin ganz o.k. Seitdem Ende letzten Jahres eine aus dem Seminar aufgehört hat, die angeblich von ihr gemobbt wurde, bin wohl ich der neue Kandidat gewesen. Ich habe leider keinen Kontakt zu ihr. Sie war auch nur 1x da, als ich da war, weil sie die Seminare schon nicht mehr besucht hat. Daher schließt die Möglichkeit schon einmal aus. Sie ist auch wohl nicht dagegen vorgegangen.
So jetzt wieder zu mir. Seit Januar merke ich deutlich, dass sie mich nicht leiden kann. Ständig kommen in den Seminaren Anspielungen auf Fragen oder Beiträge. In meinem Ausbildungszwischenstandsgespräch ist sie von der Einschätzung der anderen Seminarleiter meilenweit abgewichen. Danach wollte ich gerne noch ein Gespärch mit ihr, da ich gerne ihre Kritik verbessern wollte, aber oft nicht klar was, was sie damit meinte. Dieses Gespräch endete so, dass sie alle Seminarleiter dazu bestellte, damit sie wieder in das Protokoll Inhalte schreiben konnte wie sie wollte und die anderen Leiter gegen mich aufhetzten konnte, anstatt das ich mit ihr über meine Fragen sprechen konnte. Oft verdrehte sie die Augen bei meinen Fragen, stöhnte rum. Auch wurde ich als Kritikunfähig beschimpft, als ich nicht ihrer MEinung zu meiner Lerngruppe war. Tut mir wirklich leid, aber sie kennt meine Schüler nicht. Ich musste mir auch schon anhören, dass der Unterricht (10.Klasse Evolution) von ihren 4. Klässlern hatte geschafft werden können. Ich finde nicht das so etwas konstruktive Kritik ist. Auch einmal hatte ich eine MEthode nicht so angewandt wie sie im Buche stand. Da ist sie vollausgerastet. Selbst nachdem ich zugegeben habe, das ich es wohl falsch gemacht habe, hat sie nicht aufgehört weiter drauf rumzureiten....
Der größte Fehler den ich machte, war das ich meine Examsarbeit bei ihr schrieb. Leider war die Anmeldung bevor ich wusste, dass sie mich nicht leiden kann. Ich habe mich an alles gehalten was sie wollte und meine Arbeit war sehr schlüssig und gut ausgebaut. Zuvor sagt sie mir noch, dass sie dieses Konzept nicht kenne, welches ich durchführe. Naha es kam wie es kommen musste. Letzte Woche bekamen wir die Noten und sie hat mir eiskalt eine 5 auf die Hausarbeit gegeben. Mit der Begründung ich hätte das Konzept falsch durchgeführt. Sie kenne sich da ja besonders aus, da sie schon mehrere Fortbildung bei dem Herrn des Konzepts belegt hätte. Zudem wären meine Leitfragen sinnlos und ich hätte bei dem kooperativen Projekt die Schüler nicht mit eingebunden, sondern ihnen alles vorgegeben. Dieses stimmt wirklich nicht. Ich habe so durchgeführt, wie es im Buche des Heern stand und alles mit den Schülern gemeinsam erarbeitet.
Ich war wirklich fassungslos und hätte nie gedacht, dass es Menschen mit solchen bösen Absichten gibt. Ebenfalls hat sie vorher noch gesagt, dass es sein kann, dass der 1. PRüfer der Arbeit eine 5 gibt und der 2.PRüfer eine 1. Es läge ja immer im Auge des Betrachters. Ich habe das Gefühl, sie versucht uns damit klein zu halten, damit niemand etwas sagt, sondern es hinnimmt.

Naja das nächste was kommt ist die Prüfung. Auch da meinte sie bzgl. der mündlichen, dass sie fragt was sie will und keine Gliederung brauch. Ich finde das alles sehr verdächtigt. Sie kann es auch echt gut, andere Seminarleiter anzustacheln und gegen jemamnden aufzuhetzen. So wird aus einem kleinen Fehler eine schreckliche Stunde. Habe ich alles schon erlebt.

Ich bin ehrlich gesagt total hin und hergerissen. Vorher noch mit dem Seminarleiter des ganzen Seminars reden oder doch nichts ssagen, weil es das noch schlimmer macht?
Ich habe eine Rechtsschtuzversicheurng und bin eigentlich immer dafür um sein Recht zu kämpfen. Habe aber wirklich Angst das es das alles noch schlimmer macht. Deshalb habe ich seit Anfang des Jahres das alles auch immer ertragen, aber mittlerweile denke ich auch manchmal es kann ja nicht schlimmer mehr werden. Ich bin echt verzweifelt. Bitte helft mir.

LG (ich möchte lieber anonym bleiben)

tiger
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Re: Mobbing durch Seminarleitung! Hilfe!

Beitrag von tiger »

Die Ausdrucksweise ist derart verquer und der Satzbau so verworren, dass ich gerade nicht sicher bin, ob wir es hier wieder mit einem Troll zu tun haben, der alte Beiträge dreimal durch den Google Translator jagt und das Ergebnis postet.
Blümchen92 hat geschrieben:Ich habe so durchgeführt, wie es im Buche des Heern stand
Na, wenn es im Buche des HEERN stand, kann ja wohl nichts schiefgegangen sein!

Blümchen92
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Re: Mobbing durch Seminarleitung! Hilfe!

Beitrag von Blümchen92 »

Nein, ich bin kein Troll. Ich bin auf der Suche nach Hilfe. Möglichweise ist es etwas durcheinander, aber das kann man vielleicht auch nachvollziehen, wenn man in meiner Situation ist. Ich brauche wirklich Hilfe.

Fränzy
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Re: Mobbing durch Seminarleitung! Hilfe!

Beitrag von Fränzy »

Sorry, ich war im ersten Moment auch befremdet durch den Satzbau und die Rechtschreibung. Ich hoffe, das ist der Aufregung geschuldet.

Aus der Ferne lässt sich kaum beurteilen, ob es sich hier um Mobbing handelt. Kann sein. Kann aber auch sein, dass du dich durch Kritik verletzt fühlst, diese aber vielleicht nicht ganz ungerechtfertigt ist.

Wie sieht es aus mit dem PR? Der berät dich unter Schweigepflicht.
שָׁלוֹם

Maximer
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Re: Mobbing durch Seminarleitung! Hilfe!

Beitrag von Maximer »

Blümchen92 hat geschrieben: Ich bin ehrlich gesagt total hin und hergerissen. Vorher noch mit dem Seminarleiter des ganzen Seminars reden oder doch nichts ssagen, weil es das noch schlimmer macht?
Ich habe eine Rechtsschtuzversicheurng und bin eigentlich immer dafür um sein Recht zu kämpfen. Habe aber wirklich Angst das es das alles noch schlimmer macht.
Dein Fall, liebe "Blümchen92", klingt wirklich nicht schön.
Du musst unbedingt den örtlichen Personalrat hinzuziehen und dich, wenn du Mitglied bist, an deine Gewerkschaft wenden. Wenn das korrekt abläuft, wirst du dadurch keine Nachteile erfahren, weil diese Stellen mit der Sache vertraulich umgehen müssen. Es kommt ja offensichtlich nicht ganz selten vor, dass sich gewisse Leute an einzelnen Referendaren abreagieren. Wer sich dann keine Hilfe holt, wird gesundheitlichen Schaden nehmen und riskiert, dass die Ausbildung gegen die Wand fährt.

Tipp: Rechtlich (also mit Anwalt) würde ich nicht vorgehen, sondern über die gewerkschaftliche Rechtsberatung die diesbezüglichen Möglichkeiten/Chancen ausloten. Wichtiger ist es, dass die gestörte Kommunikation zwischen der Seminarleitung und dir durch Vermittlung einer neutralen Instanz (Personalrat) repariert wird. Auch zeigst du dadurch, dass man mit dir nicht alles einfach so machen kann. Wenn das nicht fruchtet, kannst bzw. musst du weitere Schritte (immer gemeinsam mit Personalrat/Gewerkschaft) überlegen.

Bleib jedenfalls so gelassen wie nur irgendwie möglich, biete keine (zusätzliche) Angriffsfläche und lass dich nicht durch Provokationen aus der Reserve locken. Wundere dich auch nicht, wenn dein gesamtes schulisches Umfeld zur stärkeren Seite hält und dich fallen lässt. Die meisten Menschen sind Fähnchen im Wind. Deshalb unbedingt neutrale Unterstützung organisieren.

Alles Gute!

Maximer

Löwenherz
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Re: Mobbing durch Seminarleitung! Hilfe!

Beitrag von Löwenherz »

Blümchen92 hat geschrieben:(...) Seit Januar merke ich deutlich, dass sie mich nicht leiden kann. Ständig kommen in den Seminaren Anspielungen auf Fragen oder Beiträge.
Zunächst mal ist das ja eine positive Eigenschaft von Lehrbeauftragten, Fragen oder Beiträge aufzugreifen und damit weiterzuarbeiten. Ich nehme an, du empfindest das aber nicht als konstruktiv, sondern als öffentliches Demütigen/Lächerlichmachen/o.ä. Hast du dich diesbezüglich schon einmal mit anderen Anwärtern in deinem Päd-Kurs ausgetauscht, wie die die Anmerkungen der LB empfinden? Vor dem Hintergrund des Vorwurfs mangelnder Kritikfähigkeit aber auch deiner emotionalen Belastung, die zwangsläufig eine Wahrnehmungsbrille darstellt,kann das helfen, Aussagen zu relativieren soweit möglich und nötig oder eben auch zu bestätigen. Meines Erachtens ist das eine gute Basis, um dann das Gespräch zu suchen, bei dem du dich beispielsweise durch die Seminarsprecher unterstützen lassen kannst.
Blümchen92 hat geschrieben: In meinem Ausbildungszwischenstandsgespräch ist sie von der Einschätzung der anderen Seminarleiter meilenweit abgewichen. Danach wollte ich gerne noch ein Gespärch mit ihr, da ich gerne ihre Kritik verbessern wollte, aber oft nicht klar was, was sie damit meinte.
Jeder Ausbilder macht sich ein eigenes, zunächst einmal unabhängiges Bild von dir. Das ist auch gut so, denn keiner sieht dich ja konstant im Unterricht, sondern sie sehen immer nur spezielle Ausschnitte in Form von Unterrichtsbesuchen, Lehrproben oder auch im Rahmen der Seminarausbildung. Insofern sind das viele Puzzleteile, die sich wechselseitig ergänzen und die komplettiert werden durch Einschätzungen der Schulleitung und der Mentoren (zumindest hier in BaWü). Der Austausch mit Schulleitung und Mentoren, die dich bedeutend regelmäßiger im Unterricht sehen oder gesehen haben kann dir hier helfen deine Selbsteinschätzung und die Einschätzung der Lehrbeauftragten kritisch zu ergänzen und die Aussagen der Päd-LB wie aber auch der anderen LBs ggf.zu relativieren (nicht nur "das Gute" oder "das Schlechte" hören, sondern ein besseres Gesamtbild von dir als Lehrperson und von deiner Lehrerpersönlichkeit.)

Was die "mangelnde Verständlichkeit" deiner Päd-LB anbelangt, so ist meine ganze persönliche Erfahrung, dass dies in vielen Fällen ein Vorwurf ist, der von Menschen erhoben wird, denen eine kohärente Darstellung von Gedanken, Positionen, Begründungen schwer fällt mit dem Ergebnis, dass sie häufiger die Erfahrung machen nicht oder falsch verstanden zu werden bzw.Antworten ihres Gegenübers scheinbar oder tatsächlich als Ergebnis unverständlich sind, da sie nicht zu dem Gemeinten (das nicht verständlich gesagt werden konnte) passen. Ein klassischer Fall einer Fehlkommunikation, den ich angesichts deines sehr konfusen Schreibstils zumindest nicht ausschließen wollen würde. Vielleicht ist das nur ein Stress-Phänomen bei dir, nachdem dies allerdings sicherlich dann auch greift in belasteten Situationen wie einem Gespräch mit einer LB von der man sich gemobbt fühlt, gibt es sicherlich auch einen Anteil an eurer Fehlkommunikation, der in deiner Verantwortung liegt, ganz ohne hier den Vorwurf des Mobbings bewerten zu wollen.
Dieses Gespräch endete so, dass sie alle Seminarleiter dazu bestellte, damit sie wieder in das Protokoll Inhalte schreiben konnte wie sie wollte und die anderen Leiter gegen mich aufhetzten konnte, anstatt das ich mit ihr über meine Fragen sprechen konnte. Oft verdrehte sie die Augen bei meinen Fragen, stöhnte rum.
Ich kann nicht bewerten, ob das tatsächlich so drastisch war, wie du es empfunden hast, deine Wortwahl zeigt allerdings sehr deutlich, dass du mit deiner Päd-LB in einer diskursiven Sackgasse angekommen bist. Gerade angesichts deiner Ängste und Sorgen, wie sich das auf die Prüfung aufwirken könnte, kann ich dir hier ans Herz legen ein klärendes Gespräch zu suchen. Such dir eine sinnvolle Unterstützung, die dich begleiten kann (idealiter jemand, der dir hilft ruhig zu bleiben und dich oder die Päd-LB nicht emotional weiter "aufstachelt"). Die Seminarsprecher können hier eine sehr hilfreiche Unterstützung sein, da sie nicht ihre eigene Position vertreten, sondern auch Anliegen oder Positionen der anderen Anwärter transportieren und mit der Seminarleitung kritisch diskutieren. Du schreibst, deine anderen Lehrbeauftragten hätten dich anders wahrgenommen als die Päd-LB - vielleicht könnte einer oder eine von ihnen dich auch in einem Gespräch unterstützen. Die Seminarleitung kann ebenfalls eine hilfreiche Anlaufstelle sein und in jedem Fall wäre eine Beratung durch den Personalrat sinnvoll.
Auch wurde ich als Kritikunfähig beschimpft, als ich nicht ihrer MEinung zu meiner Lerngruppe war. Tut mir wirklich leid, aber sie kennt meine Schüler nicht. Ich musste mir auch schon anhören, dass der Unterricht (10.Klasse Evolution) von ihren 4. Klässlern hatte geschafft werden können. Ich finde nicht das so etwas konstruktive Kritik ist. Auch einmal hatte ich eine MEthode nicht so angewandt wie sie im Buche stand. Da ist sie vollausgerastet. Selbst nachdem ich zugegeben habe, das ich es wohl falsch gemacht habe, hat sie nicht aufgehört weiter drauf rumzureiten....
Deine Lehrbeauftragten mögen deine SuS nicht kennen, sie verfügen aber anders als du über viele Jahre Berufserfahrung mit Hunderten SuS in unzähligen Klassen. Ich bin zwar selbst erst im Vorbereitungsdienst, nach 10 Jahren als Dozentin habe ich aber durchaus gelernt neue Gruppen sehr schnell zumindest grob einzuschätzen im Hinblick auf Verhalten, Interesse, Motivation und bin insofern äußerst zuversichtlich, dass unsere Lehrbeauftragten gleich welchen Bundeslandes diese Fähigkeit mitbringen in einen Unterrichtsbesuch. Ob du deshalb "kritikunfähig" bist oder sie deine SuS falsch einschätzt sei dahingestellt, da von außen nicht bewertbar. Der Vorwurf der Kritikunfähigkeit ist allerdings ein äußerst schwerwiegender im Vorbereitungsdienst, denn er ist ein naher Verwandter eines Unvermögens zu kritischer Selbstreflexion, welches eine zentrale Basis nicht nur für einen erfolgreichen Vorbereitungsdienst ist, sondern auch für das weitere Berufsleben. Ganz gleich ob berechtigt oder aus der Luft gegriffen würde ich das ernst nehmen und über einen konstruktiven Umgang nachdenken. (Wie kannst du besser signalisieren, dass du bereit bist dich selbst kritisch zu hinterfragen und Kritik (am Liebsten natürlich konstruktive Kritik, aber in jedem Fall berechtigte Kritik) ernst nimmst und nicht direkt als unberechtigt von dir weist? Wenn die didaktische Reduktion oder eine Methode in die Hose gegangen ist, ist das blöd, kann aber auch noch lange nach dem Ref jedem gestandenen Lehrer mal passieren. Kritische Reflexion hilft zu verstehen woran es lag, damit es beim nächsten Mal anders läuft, sie ist auch die Basis, um didaktische Entscheidungen sauber zu begründen, um einem LB nachvollziehbar darzulegen, warum vielleicht eine bestimmte Herangehensweise für genau diese Schülergruppe angemessen sein kann, auch wenn die Päd-LB es persönlich dennoch anders handhaben würde.)
(...) bevor ich wusste, dass sie mich nicht leiden kann. (...) meine Arbeit war sehr schlüssig und gut ausgebaut. (...) sie hat mir eiskalt eine 5 auf die Hausarbeit gegeben (...) Dieses stimmt wirklich nicht. Ich habe so durchgeführt, wie es im Buche des Heern stand (...)
Ich war wirklich fassungslos und hätte nie gedacht, dass es Menschen mit solchen bösen Absichten gibt. (...) Ich habe das Gefühl, sie versucht uns damit klein zu halten, damit niemand etwas sagt, sondern es hinnimmt. (...) Ich finde das alles sehr verdächtigt. Sie kann es auch echt gut, andere Seminarleiter anzustacheln und gegen jemamnden aufzuhetzen. So wird aus einem kleinen Fehler eine schreckliche Stunde. (...)
So viele Gefühle, Vermutungen, Bewertungen, so wenig Fakten: Wer sagt dir, dass deine Arbeit schlüssig und gut aufgebaut war, ist das objektivierbar oder deine Selbsteinschätzung? Hast du dich davor mit den Prüfungsrichtlinien deines Bundeslandes für die Hausarbeit vertraut gemacht? Bei uns in BaWü ist es natürlich wichtig, dass die Arbeit fürs 2.Staatsexamen schlüssig strukturiert ist, das ist aber nur ein Teilbaustein der Bewertung in die selbstverständlich ganz zentral auch die kritische Reflexion der pädagogischen Praxis (bei dir wohl das kooperative Projekt) oder die sprachliche Korrektheit mit einfließen. Ausgehend von deinem Beitrag hier würde ich zumindest nicht ausschließen wollen, dass auch deine Examensarbeit unübersichtlich, unstrukturiert und voller Wortschatz-, Grammtik- und Satzbau- bzw. Registerfehlern war. Auch wenn ich keine Deutschlehrerin bin, bekomme ich da ehrlich gesagt Bauchschmerzen, nicht zuletzt auch, da deine Ausdrucksweise mich keinesfalls vermuten lässt, mich mit einem erwachsenen Menschen auszutauschen, sondern an einen Teenager erinnert oder an ein sehr verletztes "inneres Kind" eines Erwachsenen, dass von diesem besser geschützt und nicht so nach außen getragen werden sollte.
Ich bin ehrlich gesagt total hin und hergerissen. Vorher noch mit dem Seminarleiter des ganzen Seminars reden oder doch nichts ssagen, weil es das noch schlimmer macht?
Was würdest einem Schüler oder einer Schülerin von dir raten, die sich mit so einem Anliegen an dich wenden würde? "Stillhalten, aushalten und -harren und sich immer vor Augen halten, dass Lehrjahre keine Herrenjahre sind und auch das vorüber geht. " Oder "aufstehen, Unterstützung suchen und für dein Recht kämpfen"? Beides kann aus einer persönlichen Perspektive und je nach Situation "richtig" sein, wobei ich als GK-Lehrerin ein großer Fan davon bin für sein Recht aufzustehen, einzustehen und sich -bei Bedarf gemeinsam mit anderen- stark zu machen für sich und andere. Der Umstand, dass du dich hier hilfesuchend ans Forum wendest spricht dafür, dass dein Leidensdruck so groß ist, dass du nicht länger ausharren, sondern dir Unterstützung, Beratung suchen solltest (offline, nicht in einem Forum) und in der Folge hoffentlich Klärung oder zumindest Entlastung findest. Stellen, die ich hier als Ansprechpartner für sinnvoll halten würde habe ich bereits benannt (Seminarsprecher, Seminarleitung, Personalrat, ggf.Gewerkschaft, Mentoren). Über die Gewerkschaft hast du einen Berufsrechtsschutz und Ansprechpartner, die sich mit derartigen Problemen zur Genüge auskennen. Ich würde hier immer zunächst die Klärung im persönlichen oder moderierten Gespräch suchen.
Behalte dir "Pulver" vor, wenn ein Gespräch mit dem Personalrat und/oder der Seminarleitung nicht fruchtbar sind. Versuch dir vor einem Erstgespräch mit Seminarleitung/Personalrat sehr selbstkritisch zu überlegen, was dein Anteil an dem Konflikt ist, inwieweit geäußerte Kritik inhaltlich gerechtfertigt war, auch wenn du dir einen anderen Tonfall oder eine konstruktivere Art der Vermittlung gewünscht hättest. Auch wenn es schön wäre, wenn unsere Ausbilder die Dinge, die sie uns abverlangen auch durchgehend selbst respektieren würden, sind sie am Ende des Tages halt doch nur Menschen wie wir und machen Fehler, haben schlechte Tage, persönliche "blinde Flecken", etc.

Maximer
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Registriert: 18.01.2018, 13:39:30

Re: Mobbing durch Seminarleitung! Hilfe!

Beitrag von Maximer »

Löwenherz hat geschrieben: Ob du deshalb "kritikunfähig" bist oder sie deine SuS falsch einschätzt sei dahingestellt, da von außen nicht bewertbar. Der Vorwurf der Kritikunfähigkeit ist allerdings ein äußerst schwerwiegender im Vorbereitungsdienst, denn er ist ein naher Verwandter eines Unvermögens zu kritischer Selbstreflexion, welches eine zentrale Basis nicht nur für einen erfolgreichen Vorbereitungsdienst ist, sondern auch für das weitere Berufsleben. Ganz gleich ob berechtigt oder aus der Luft gegriffen würde ich das ernst nehmen und über einen konstruktiven Umgang nachdenken.
Wie sollte man denn mit aus der Luft gegriffenen Vorwürfen konstruktiv umgehen? Davon abgesehen würde ich meinen, dass man die hier geäußerten Sorgen/Nöte in erster Linie ernst nehmen und nicht relativieren oder - wenn auch nur andeutungsweise - diskreditieren sollte.

Eine Anmerkung noch für die Threaderstellerin: Offenbar ist die Seminarleitung bei euch nicht die Leitung des ganzen Seminars, sondern von Fachdidaktik-Gruppen. In diesem Fall hast du also einen Konflikt mit einer Fachleiterin und daher ist natürlich der Dienstweg bei Beschwerden einzuhalten. Das heißt: Zuerst die Hauptseminarleitung verständigen und dann - wenn das nicht fruchtet - jeweils die nächsthöhere Instanz. Jedenfalls den Personalrat mit ins Boot holen, auch wenn es vorerst nur darum geht, sich an jemanden wenden zu können, der nicht gleich Partei ergreift für eine Seite, sondern sich die Sachlage/Notlage in Ruhe anhört, sie strukturieren hilft und gegebenenfalls Handlungsoptionen aufzeigt. Das ist entlastend und wichtig in solch einer Situation.

Maximer

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