Wie fair sind die Benotungen im Referendariat?

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
Grapadura2
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Wie fair sind die Benotungen im Referendariat?

Beitrag von Grapadura2 »

Hallo zusammen,

in Anlehnung an meinen letzten Thread "Wie realistisch ist das Referendariat" habe ich noch eine Sache die mir gerade ziemlich auf der Seele brennt und mir Kopfzerbrechen bereitet.
Ich habe wirklich schon die unterschiedlichsten Sachen gehört aber gerade ein Telefonat mit einem Freund geführt, der quasi frisch aus seiner UPP-Prüfung noch kommt, aber an dieser noch ziemlich zu knabbern hat.
Laut seiner Aussagen wurde in einem der Fächer von allen Kollegen der Schule bescheinigt dass Entwurf irgendwo bei 1-2 und von der begleitenden Kollegin die Stunde ebenso einzusortieren sei.
Was dabei rausgekommen ist, war allerdings 3 und 4. Verständlich dass er da geschockt ist. Seine These hierbei ist dass es sich eher um ein Politikum zu handeln scheint, da der Lehrerbedarf derzeit einigermaßen gestillt ist und daher Neueinstellungen nicht notwendig sind. Ergo werden die vorhandenen Referendare künstlich schlecht gemacht. Einer Kollegin von ihm ist es ähnlich gegangen die von der Vornote 1 stand und dann in der UPP eine 4 reingedrückt bekam. Scheint also kein Einzelfall zu sein.

Was mich dann hier natürlich beschäftigt im Hinblick auf mein UPP (das noch ein wenig in der Zukunft liegt): Ist man in der Benotung wirklich ein Spielball für die Fachleiter? Benoten sie einen danach wie sympathisch man ihnen ist? Muss man immer brav ja zu allem sagen, was die Fachleiter meinen? Gibt es Fachleiter die jemanden künstlich klein machen, nur damit die Personen nicht eingestellt werden? Usw. Ich kann gerade nicht alle Fragen aufschreiben da sich mein Kopf in der Sache hin- und herdreht.

Ich möchte natürlich (und tue es auch) mein Bestes geben, aber wenn es wirklich eine willkürliche Entscheidung fernab von nachweislichen Kriterien ist, wozu dann das Ganze?

So long,
Grapadura

Teacherlove
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Re: Wie fair sind die Benotungen im Referendariat?

Beitrag von Teacherlove »

Ja, genau so ist es.
Ich bin selbst zweimal durchgefallen, obwohl meine Vornoten bei 2,7 und 3,0 standen und mir von allen Seiten meine Eignung bestätigt wurde (Schulleitung, Seminar, Kollegium).

Ich kenne auch mehrere Fälle aus dem Seminar, wo Mitreferendare eine Vornote von 1,0, 1,3 etc. hatten und in der UPP für eine sehr ähnliche Stunde (meistens zeigt man ja eine Stunde, für die man im UB schon einmal positives Feedback bekommen hat oder die man vorher mit den Schülern einstudiert hat) eine 5 bekommen haben.
Andersherum kenne ich eine Frau, die mit 5,0 in beiden Fächern vorbenotet war, die schlechtes Deutsch sprach und die bei den Schülern alles andere als beliebt war... da die Frau Mathematik und Informatik als Fächer hatten, durfte man sie nicht durchfallen lassen (O-Ton mein Fachleiter zu mir!). Es gibt da wohl Erlässe der Bezirksregierungen zu, aufgrund des Lehrermangels im Fach Mathe/Latein etc. die Leute durchzulassen. Das weiß ich auch noch von anderer Stelle.

Mein Fazit: Alles subjektiv, kommt sehr darauf an, ob dich die FL mögen oder nicht.

Jméno
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Re: Wie fair sind die Benotungen im Referendariat?

Beitrag von Jméno »

Teacherlove hat geschrieben:Es gibt da wohl Erlässe der Bezirksregierungen zu, aufgrund des Lehrermangels im Fach Mathe/Latein etc. die Leute durchzulassen. Das weiß ich auch noch von anderer Stelle.
Welche andere Stelle? Und hast du Belege?

Ich frage explizit, weil meine Erfahrung genau umgekehrt ist: Referendar mit Mathe, Informatik, und Drittfach, so starker osteuropäischer Akzent, dass die Schüler Verständnisprobleme hatten, aber Liebling der Schulleitung und den Anschlussvertrag schon unterschriftsreif in der Tasche – durchgefallen. Referendarin mit Latein und Zweitfach, größere fachliche Lücken – durchgefallen. Beide quasi „auf Ansage“, also mit wenig aussichtsreichen Vornoten, beide durchaus berechtigt, beide in den letzten paar Jahren, also schon während der schlechteren Einstellungsbedingungen.
…он је метафора, начин живота, угао гледања на ствари!

JimJupiter
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Re: Wie fair sind die Benotungen im Referendariat?

Beitrag von JimJupiter »

Gegenfragen: Wieviele Fälle wurden in den vergangenen Jahren hier im Forum geschildert, bei denen die Benotung unfair und ungerechfertigt war? - Also nicht nur für den Betroffenen selbst, sondern ebenfalls für vergleichweise neutrale Außenstehende nicht nachvollziehbar war in der Benotung?

Wieviele Referendare werden in Dtl in allen 16 Bundesländern pro Durchgang ausgebildet, bei denen die Benotung bei aller ei em solchen Bewertungssystem grundsätzlich innewohnenden Subjektivität annäherd leistungsangemessen erscheint?

Ich selbst kenne aus der eigenen Hauptseminargruppe vor etlichen Jahren in Niedersachsen niemanden, der grob unfair beurteilt worden wäre. Klar, mit einzelnen Teilnoten waren nicht immer alle zufrieden, aber grobe Fehlbeurteilungen hat niemand erlitten. Und ich kenne aus meinem laufenden Schuldienst sowohl bei meinen selbst zu betreuenden Referendaren und Kernpraktikanten als auch bei den anderen Refs in den letzten Jahren an meiner Schule niemanden, der grob unfair beurteilt worden wäre. Bei unseren Neueinstellungen in den letzten Jahren waren sowohl die neuen Mitarbeiter als auch die meisten der weiteren Bewerber mit guten bis durchschnittlichen Noten versehen, die sich dann bei späteren Hospitationen in deren Unterricht auch so in etwa wiederentdecken ließen.

Grobe Fehlurteile und schlechte Behandlung und schwache Ausbilderqualität kommen vor - aber nach meiner Einschätzung sind das Einzelfälle in einem insgesamt hochwertigen Ausbildungssystem, das Tausende neue Kollegen jedes Halbjahr hochwertig ausbildet.

Dass hier in einem Forum kein repräsentativer Querschnitt der Ausbildungsqualität sichtbar wird, liegt doch v.a. an der Zielgruppe eines solchen Forums, nicht an der Ausbilung per se.

Viel Erfolg allerseits
Hamburg, Abteilungsleiter an weiterführender Schule Sek I und II

tiger
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Re: Wie fair sind die Benotungen im Referendariat?

Beitrag von tiger »

Bitte nicht auf den Troll hereinfallen: Dieser Beitrag wurde wortgleich bereits am 30. September 2014 hier im Forum gepostet, von einem User namens "Grapadura". Bitte Thread schließen und Benutzer sperren.

carotanic
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Re: Wie fair sind die Benotungen im Referendariat?

Beitrag von carotanic »

Teacherlove hat geschrieben:Ja, genau so ist es.
Ich bin selbst zweimal durchgefallen, obwohl meine Vornoten bei 2,7 und 3,0 standen und mir von allen Seiten meine Eignung bestätigt wurde (Schulleitung, Seminar, Kollegium).

Ich kenne auch mehrere Fälle aus dem Seminar, wo Mitreferendare eine Vornote von 1,0, 1,3 etc. hatten und in der UPP für eine sehr ähnliche Stunde (meistens zeigt man ja eine Stunde, für die man im UB schon einmal positives Feedback bekommen hat oder die man vorher mit den Schülern einstudiert hat) eine 5 bekommen haben. .
Vielleicht liegt hier schon das Problem für das zweimalige Durchfallen. Ich wäre nie auf die Idee gekommen die Stunde einzustudieren und bin sicher, dass die Prüfer dies merken. Ebenfalls würde keine bewährte Methode zeigen, da es ja darum geht zu zeigen wozu man in der Lage ist. Meine Prüfungsstunde hatte große Risiko, wobei ich pädagogisches Geschick beweisen musste. Ich wurde mit 1,0 belohnt.

Prinzipiell war ich aber auch sehr beliebt bei SL und FL und es war alles super. Wer ständig rummeckert und sich als Opfer sieht, kann sich glaube auch schnell ins Aus schießen.

tiger
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Re: Wie fair sind die Benotungen im Referendariat?

Beitrag von tiger »

Bitte nicht auf den Troll hereinfallen: Dieser Beitrag wurde wortgleich bereits am 30. September 2014 hier im Forum gepostet, von einem User namens "Grapadura". Bitte Thread schließen und Benutzer sperren.

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