Stundenplan VS Pendeln

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
Qualitätsgarant
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Re: Stundenplan VS Pendeln

Beitrag von Qualitätsgarant »

kuddelmux hat geschrieben:Denn was bedeutet das Ausparen der ersten Stunden für Pendler in der Konsequenz? Diejenigen, die für den Job zum Ort gezogen werden, müssen dann immer ran, Vertretungsstunden zu Schulbeginn können ebenfalls nur von ihnen geleistet werden, 4 statt 5 Tage-Woche für Pendler blabla. Und das im Endeeffekt immer zu Lasten derer, die der Arbeit wegen in die Nähe des Schulorts gezogen sind.
An meiner Schule war dies zuweilen auch Praxis. Zurecht hat sich dieses Vorgehen aber als nicht fair und haltbar herausgestellt.
Meine Schule hat hier eine gute Lösung. Für alles, was man unbedingt braucht, muss man auch etwas geben. Benötigt man also bspsweise einen freien Vormittag, muss man dafür mal die unbeliebte 10+11 Stunde inklusive Spätaufsicht machen. Als jemand, der keine Anforderungen an den eigenen Stundenplan stellt, blieben mir daher die größten Gemeinheiten an anderer Stelle bisher erspart.

Noes
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Re: Stundenplan VS Pendeln

Beitrag von Noes »

Qualitätsgarant hat geschrieben: Ich finde diesen Satz frech. Du betrittst gerade den Vorbereitungsdienst und nimmst schon derart große Worte in den Mund. "Ich möchte den Morgen stressfrei haben" - ja, wer denn nicht?
Der zitierte Satz stammt nicht aus meiner Feder, sowas würde ich auch als frech empfinden. Ich habe doch klar dargelegt, was mein Problem ist - dass es eben nicht darum geht, dass ich den Morgen stressfrei beginnen will.

Naja, wahrscheinlich ist das dann wirklich nicht der richtige Beruf für mich. Danke! ;)
Augen auf bei der Berufswahl, da kann ich ja gleich Bäcker werden. -.-
Qualitätsgarant hat geschrieben:
Noes hat geschrieben:Du schreibst ja selbst, dass eine Kollegin aus deinem Ort mit Familie (!!) auch zur Schule pendelt und sogar vor der ersten Stunde die Kinder zur Tagesstätte bringt. Was eine Mutter also leisten kann, dafür ist sich die Berufsanfängerin zu fein?
Nein, das habe ich nicht geschrieben. Die Kollegin bringt ihr Kind nicht um 5:30 Uhr zur Kita, um dann zur ersten Stunde in der Schule zu sein. Sie bekommt dafür den ganzen ersten Block sogar freigestellt. ;)

Qualitätsgarant
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Re: Stundenplan VS Pendeln

Beitrag von Qualitätsgarant »

Finde ich schön, dass du nicht wie die meisten Threadersteller nie wieder gesehen warst. :)
Es pendeln übrigens noch zwei weitere Kolleginnen aus meinem Ort zur Schule, auch mit Bahn. Die sind allerdings bereits fertig und haben schon Kinder und sind dementsprechend sowieso früh auf. Die Eine möchte deshalb möglichst früh anfangen, die andere hat aufgrund der Tagesstätte ihres Kindes eine Genehmigung, etwas später erst anzufangen (Kind wegbringen).

Das liest sich für mich so, als würde sie trotz Familie bewusst die erste Stunde nehmen. Oder irre ich mich?

Noes
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Re: Stundenplan VS Pendeln

Beitrag von Noes »

Qualitätsgarant hat geschrieben:Finde ich schön, dass du nicht wie die meisten Threadersteller nie wieder gesehen warst. :)
Es pendeln übrigens noch zwei weitere Kolleginnen aus meinem Ort zur Schule, auch mit Bahn. Die sind allerdings bereits fertig und haben schon Kinder und sind dementsprechend sowieso früh auf. Die Eine möchte deshalb möglichst früh anfangen, die andere hat aufgrund der Tagesstätte ihres Kindes eine Genehmigung, etwas später erst anzufangen (Kind wegbringen).

Das liest sich für mich so, als würde sie trotz Familie bewusst die erste Stunde nehmen. Oder irre ich mich?
Ah ne sorry, die mit Kind darf später anfangen, die andere freut sich, früh anfangen zu dürfen. Diese steht allerdings auch schon um 3 Uhr nachts auf zum Korrigieren. Mein Körper kann das leider nicht so gut. :(

Qualitätsgarant
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Re: Stundenplan VS Pendeln

Beitrag von Qualitätsgarant »

Sympatische Frau - bei solchen Arbeitsuhrzeiten erkenne ich mich direkt wieder. Würde dieses Schuljahr aber auch nicht als Maßstab für eine gesunde Lebensweise nehmen. :D

Beim Stundenplan steht an erster Stelle das komplexe Kurssystem der Oberstufe. Anschließend kommt die Turnhallenbelegung. Als drittes kommen die Schienen (Reli / Sprachen / Profilfächer). Ist das alles gesetzt, kommt das automatische Stundenplanprogramm und erstellt einen Vorschlag. Dabei hat der Stundenplan der Schüler Priorität (keine Hohlstunden, wenig Nachmittagsunterricht, "sinnvolle" Verteilung der Stunden, verfügbare Räume). Die nächste Priorität sind keine Einzelstunden bei Lehrern, sondern möglichst mehrere Stunden pro Tag, sowie keine 10h-Tage. Ein Wunsch wie deiner steht in der Prioritätenliste relativ weit unten - schön, wenn es klappt, aber wenn es sich nicht ergibt, dann ist es so. So wird es vermutlich gelaufen sein, dass du eben doch viele erste Stunden bekommen hast.

Stark
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Re: Stundenplan VS Pendeln

Beitrag von Stark »

Also, inhalltlich sehe ich das so wie die meisten hier. Allerdings kann ich die Aufregung in manchen Antworten nicht verstehen. Der TE ist Berufsanfänger und weiß halt noch nicht, wie das an Schulen läuft bzw. wie komplex Stundenpläne sind. Meine Güte, da kann man schon mal auf komische Ideen kommen.

@TE
Mittlerweile wurde ja beschrieben, wie ein Stundenplan entsteht. Daran am Ende nochmal etwas zu ändern, hat immer einen riesigen Dominoeffekt, der viele andere Kollegen mit trifft. Das wird nur in absoluten Notfallsituationen gemacht. Dazu kommt, dass deine Argumente aus dienstlicher Sicht nicht überzeugend sind. Es wurde ja schon angedeutet: Wenn es einen knallharten Grund gibt, warum du nicht umziehen kannst (Kinder im Kindergarten oder in der Schule; pflegebedürftige Angehörige- so etwas eben), dann wird die Schulleitung davon ausgehen, dass es dein "Privatvergnügen" ist, dort wohnen zu bleiben. Die Nachteile musst du dann in Kauf nehmen. Das ist auch nicht ganz ungerechtfertigt. Dazu, dass du selbst verpflichtet bist, dienstliche Beeinträchtigung durch die Wahl der Wohnortes auszuschließen, wurde ja schon etwas geschrieben. Da kannst du mit Fürsorge- und Gesunderhaltungspflicht nicht wirklich kommen.
Und schließlich musst du dich in den Schulleiter hineinversetzen: Der hat ein Kollegium vor sich, in dem die meisten Kollegen über Jahrzehnte hinweg an der Schule sind. Die muss er bei Laune halten, denn er ist darauf angewiesen, dass sie motiviert sind und auch Extraaufgaben übernehmen. Viele davon haben sich mit Sicherheit schon verdient gemacht. Und dann kommt ein Ref, der evtl. nach einem Jahr, spätestens nach zwei Jahren wohl wieder weg ist und der noch keine Leistung für die Schule gezeigt hat. Wenn der Schulleiter jetzt entscheiden muss, wem er die wenigen möglichen Vergünstigungen im Stundenplan einräumt, dann entscheidet er sich natürlich für die festen Kollegen. Ob das fair ist, weiß ich nicht, aber es ist absolut nachvollziehbar.

Also, wenn du keine handfesteren Gründe hast, würde ich auf das Nachfragen verzichten. Denn es ist vielleicht tatsächlich so, dass der Schulleiter evtl. auch einfach nur "Ich will keinen Stress am Morgen" hört.

Noes
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Re: Stundenplan VS Pendeln

Beitrag von Noes »

Stark hat geschrieben:Also, inhalltlich sehe ich das so wie die meisten hier. Allerdings kann ich die Aufregung in manchen Antworten nicht verstehen. Der TE ist Berufsanfänger und weiß halt noch nicht, wie das an Schulen läuft bzw. wie komplex Stundenpläne sind. Meine Güte, da kann man schon mal auf komische Ideen kommen.

@TE
Mittlerweile wurde ja beschrieben, wie ein Stundenplan entsteht. Daran am Ende nochmal etwas zu ändern, hat immer einen riesigen Dominoeffekt, der viele andere Kollegen mit trifft. Das wird nur in absoluten Notfallsituationen gemacht. Dazu kommt, dass deine Argumente aus dienstlicher Sicht nicht überzeugend sind. Es wurde ja schon angedeutet: Wenn es einen knallharten Grund gibt, warum du nicht umziehen kannst (Kinder im Kindergarten oder in der Schule; pflegebedürftige Angehörige- so etwas eben), dann wird die Schulleitung davon ausgehen, dass es dein "Privatvergnügen" ist, dort wohnen zu bleiben. Die Nachteile musst du dann in Kauf nehmen. Das ist auch nicht ganz ungerechtfertigt. Dazu, dass du selbst verpflichtet bist, dienstliche Beeinträchtigung durch die Wahl der Wohnortes auszuschließen, wurde ja schon etwas geschrieben. Da kannst du mit Fürsorge- und Gesunderhaltungspflicht nicht wirklich kommen.
Und schließlich musst du dich in den Schulleiter hineinversetzen: Der hat ein Kollegium vor sich, in dem die meisten Kollegen über Jahrzehnte hinweg an der Schule sind. Die muss er bei Laune halten, denn er ist darauf angewiesen, dass sie motiviert sind und auch Extraaufgaben übernehmen. Viele davon haben sich mit Sicherheit schon verdient gemacht. Und dann kommt ein Ref, der evtl. nach einem Jahr, spätestens nach zwei Jahren wohl wieder weg ist und der noch keine Leistung für die Schule gezeigt hat. Wenn der Schulleiter jetzt entscheiden muss, wem er die wenigen möglichen Vergünstigungen im Stundenplan einräumt, dann entscheidet er sich natürlich für die festen Kollegen. Ob das fair ist, weiß ich nicht, aber es ist absolut nachvollziehbar.

Also, wenn du keine handfesteren Gründe hast, würde ich auf das Nachfragen verzichten. Denn es ist vielleicht tatsächlich so, dass der Schulleiter evtl. auch einfach nur "Ich will keinen Stress am Morgen" hört.
Danke für die deine konstruktive Antwort! :)
Ich habe das Nachfragen dann tatsächlich unterlassen (bisher) und werde mich mit dem Gedanken anfreunden, durch den Einsatz in den ersten Stunden dann dafür früher Schluss zu haben. Das wird schon.

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