Zweite Staatsexamenprüfung nicht bestanden! Was nun?

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
hans_Unfrei
Beiträge: 18
Registriert: 21.02.2017, 18:15:08

Re: Zweite Staatsexamenprüfung nicht bestanden! Was nun?

Beitrag von hans_Unfrei »

tiger hat geschrieben:
jordanoo hat geschrieben: In den Schulen unterrichten sogar Lehrer aus anderen Ländern, die die Deutsche Sprache nicht ausreichen gut beherrschen.
Das sagt der Richtige. Die Ironie dieses Satzes fällt dir nicht auf?
Das war wahrscheinlich auch der Grund, warum er "aus dem Schuldienst entfernt" wurde. So jemanden kann man natürlich nicht auf die Schüler loslassen.
*IronieOff*

Tiger, könnte es nicht sein, dass du manchmal voreilige Schlüsse ziehst?

tiger
Beiträge: 424
Registriert: 12.02.2017, 2:21:44

Re: Zweite Staatsexamenprüfung nicht bestanden! Was nun?

Beitrag von tiger »

Ich ziehe meine Schlüsse aus dem, was hier geschrieben wird. Wenn ich dabei Sätze lese wie
jordanoo hat geschrieben:Man rennt die ganze Zeit durch und schuftet wie eine Sau und schließlich wird dann ausgespuckt.
und sich der Themenersteller gleichzeitig über die mangelhaften Deutschkenntnisse ausländischer Lehrkräfte beklagt, die trotzdem angeblich bevorzugt werden, dann möchte ich ihn gerne packen und kräftig durchschütteln, damit seine Gehirnwindungen wieder in Ordnung kommen.

Jméno
Beiträge: 986
Registriert: 14.06.2008, 16:41:33
Wohnort: Nds – Gym. LA|GE

Re: Zweite Staatsexamenprüfung nicht bestanden! Was nun?

Beitrag von Jméno »

tiger hat geschrieben:Ich ziehe meine Schlüsse aus dem, was hier geschrieben wird.
Wenn ich mal selbiges mit dir tun darf, voilà: Du nimmst etliche Mitdiskutanten hier ernster, als gut ist – für dich. ;)
…он је метафора, начин живота, угао гледања на ствари!

Kapartia
Beiträge: 80
Registriert: 29.06.2016, 14:08:19

Re: Zweite Staatsexamenprüfung nicht bestanden! Was nun?

Beitrag von Kapartia »

Das Ref ist ja bekanntlich ein Würfelspiel: Mal haste Gkück mit dem SL mal haste Pech und das andere Mal bist du ordentlich am Popo.
Ich hatte beide Male Pech was die FSL und HSL anging. Glücklicherweise fand nicht nur ich, das der Fisch vom Koppe her stank und das Gericht hat festgestellt, dass da willkürlich gearbeitet wurde und zwar gegen mich. Mittlerweile bin ich verbeamtet und Tutor sowie auf einer Funktionsstelle.

Nach den Prüfungen hilft es nicht, wenn man den Kopf in den Sand steckt. Man ist mehr wert, als einem gesagt wird, denn nicht selten (ich sammle mittlerweile mit einem ehemaligen Kollgegen solche Fälle um eine schöne Publikation dahingehend herauszubringen) ist es nicht nur subjektiv, sondern vollends an der Realität vorbei.
Jeder Refi, der mit unfairen MEthoden etc. zu kämpfen hat sei eins geraten: Wehrt euch gemeinsam!

kecks
Beiträge: 1628
Registriert: 01.04.2009, 6:09:18

Re: Zweite Staatsexamenprüfung nicht bestanden! Was nun?

Beitrag von kecks »

...ich finde es soooo schwierig, das von außen zu beurteilen. wir hatten drei leute im seminar, die völlig uneinsichtig in sachen notengebung waren und sich ständig unfair angegriffen fühlten. die 25 anderen waren der meinung, dass in allen drei fällen die kritikpunkte völlig berechtigt waren. aber das konnten die drei nicht sehen, keine chance. liebe leute, aber halt von der persönlichkeit her oder warum auch immer nicht in der lage, soviel selbstreflexion aufzubringen. die sind alle drei immer noch der ansicht, sehr unfair behandelt worden zu sein und überhaupt, die "seminarlehrer mochten mich halt nicht".

natürlich gibt es auch die wirklichen mobbingfälle oder eratischen bewertungen, keine frage. nur - wie soll man das von außen sauber einschätzen, ohne die beteiligten und v.a. die umstände vor ort zu kennen? schwierig, schwierig, schwierig.

Kapartia
Beiträge: 80
Registriert: 29.06.2016, 14:08:19

Re: Zweite Staatsexamenprüfung nicht bestanden! Was nun?

Beitrag von Kapartia »

Das Schöne ist:
Du hast was das angeht vollkommen recht und genau deswegen fällt es den Mobbern und Unfairen ja auch so einfach damit davon zukommen.

In meinem Fall hatte ich einfach Glück, das meine Mitreferendare, Kollegen (vor allem diejenigen, die mich im Unterricht gesehen haben), meine beiden Schulleiter (die mich im Unterricht gesehen haben), zwei Fachdidaktiker (die ich persönlich kenne und die mich auch aus dem Unterricht kennen) sowie meien Schüler unterstützt haben und selbstständig Hebel in Bewegung gesetzt haben.

Bei der Recherche bin ich in Berlin z.B. auf nicht wenig Fälle gestoßen, die genauso unfair und ungerechtfertigt verarscht wurden. Da steht mir im Kopfe zum Beispiel ein Referendar, der Muttersprachler einer Fremdsprache war, 15 Jahre in dem Land aufgewachsen war, zu Hause nur in der sprache mit seinen Eltern sprach, an einer Uni 5 Jahre lang die Sprache für Lehramtsstudenten unterrichtet hatte und der zweimal nicht zugelassen wurde, weil die Seminarleitung der Meinung war, er könne die Sprache nicht, denn das was er spricht hört sich ja anders an, als das was die SL aus dem Land kennt. Die SL war zwar nur immer im Süden und nicht im Norden aber heyyyyy (btw: Der Dialekt im Süden dieses Landes ist katastrophal im Vergleich zum Norden, grammatikalisch wie von der Aussprache gesehen).
Der Mann kommt dagegen jedoch nicht an, da er keinen Mentor in dem Sprachbereich hatte, der etwas gegenteiliges behaupten könnte (denn an der ganzen Schule war er der Einzige mit dieser Sprache).
Oder der Musikreferendar, der in einer Vorzeigestunde mit den SuS ein neues Instrument übte und der sich dann anhören durfte "Note 5, denn sie haben kein klassisches Lied mit dem klassischen Instrument gespielt".
Oder der Deutschreferendar, der im Bereich Goethe promovierte und der in seiner Lehrprobe gesagt bekam "Note 5, weil Goethe was ganz anderes damit gemeint hat, ganz sicher!" (nur doof, das die Person zu genau DEM Werk promovierte und zwar mit summa cum laude).
Oder der LER-Refi, der in seiner Lehrprobe was zum Islam gemacht hat (vergleich der Religionen) und dem eine 5 gegeben wurde, weil der SL doch Katholizismus lieber gewesen wäre.
Oder, oder, oder ;) Das Beste an den ganzen Beispielen ist/war: Auf Nachfrage, ob denn konkreter gesagt werden könne WAS DENN NUN GENAU falsch war, gab es keine Antworten (bzw. die Antwort "Wir werden usn doch nicht juristisch angreifbar machen"). Auf Bitten und Betteln kam da nichts, in meinem Falle hab ich sogar angeführt, das ich mich ja verbessern wollen würde aber es ja schwerlich ginge wenn ich nicht genau weiß was denn nun genau falsch war (mir wurden fachliche Fehler vorgeworfen in einem Themefeld, in dem ich promoviert habe und in dem ich mittlerweile europaweit als Gastredner geladen bin).

Das amüsante war dann in meinem Falle noch, das ein Mitreferendar den selben Inhalt der Stunde hatte, etwas anders von der Struktur (das Arbeitsblatt sah anders aus) aufgebaut hatte, aber fachlich von mir Sachen kopierte. Der ging komischerweise mit ner 1 raus, weil das Ganze, Zitat, "Fachlich extrem gut aufgearbeitet war". Hm, wenn also Refi 1 (promoviert in dem Bereich des Unterrichtsinhaltes) ne 5 kassiert mit der Begründung "das war fachlich/vom fachinhalt extrem falsch" und Refi 2 den Inhalt kopiert udn nur in eine andere Form bringt und mit ner 1 raus geht weil es ja "fachlich extrem gut aufgearbeitet war", dann stellt sich doch die Frage, ob solche SL nicht hochkant aus dem Schuldienst entfernt werden sollten.
Folge der Klage meinerseits war lediglich, das der SL auf die Finger bekommen hat und weiterhin Referendare ausbilden darf. Geht mir nicht in den Kopf rein.
Beim zweiten SL war die Folge, das er genau die gleiche Vorgehensweise im nächsten Seminar machte und wieder nru auf die Finger bekommen hat.

kecks
Beiträge: 1628
Registriert: 01.04.2009, 6:09:18

Re: Zweite Staatsexamenprüfung nicht bestanden! Was nun?

Beitrag von kecks »

krasse sachen und vor allem die fachlichen schnitzer (wtf, die promotion fällt ja nun nicht vom himmel...) von seminarseite, aua. vielleicht habe ich es überlesen - welches bundesland war das?

Antworten