Angst vor dem Versagen Hilfe gesucht

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
Feezie
Beiträge: 6
Registriert: 05.03.2017, 21:10:51

Re: Angst vor dem Versagen Hilfe gesucht

Beitrag von Feezie »

Danke für die Antworten. Mein Problem ist eben dass meine Mentoren noch in fast allen Stunden drin sitzen. Und statt zu helfen, machen sie mir wahnsinnig Druck. Stoffverteilungsplan hier, lernfeldplan da. Was war das heut für eine simple Stunde. Mehr Methoden in einer Stunde usw. Das macht mir so Druck,dass ich abends vorm Schreibtisch in Schockstarre verweile.
Ich habe Gefühl nicht mal Zeit für Do eine Beratungsstelle zu haben...Ich wüsste zumindest nicht wann.

Ich habe echt das Gefühl dem ganzen nicht gewachsen zu sein. Ich frage nach anderen, weil ihr das ja alle ganz gut gebacken bekommt. Da fühle ich mich noch mehr als Versager. Ich möchte nicht so allein mit meinen Sorgen sein. Vielleicht gibt es ja hier sich jemanden der auch so stark zu kämpfen hatte und es dennoch geschafft hat.

Zu der Frage:
Ich schlafe kaum weil ich Unterricht vorbereite, manchmal bis frühs. Und wenn ich dann aber mal schlafen kann, geht es nicht weil ich so aufgeregt bin.

Katta
Beiträge: 577
Registriert: 09.06.2005, 15:57:09
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Re: Angst vor dem Versagen Hilfe gesucht

Beitrag von Katta »

Eine Beratung würde dir viel mehr bringen als der Austausch mit Leidensgenossen. Denn was du brauchst, ist eine Analyse, warum es für dich so extrem stressig ist (ist es eher quantitativ - die Menge an Aufgaben - oder qualitativ - die Überprüfungssituation, die Anforderungen -, was deinen extremen Stress auslöst?) und darauf aufbauend dann objektive Tipps und Strategien, wie du mit diesem Stress umgehen kannst.

Wir können dir nur wieder und wieder sagen: Ohne Auszeiten GEHT es nicht. Das wird dann ein Teufelskreis - bzw. in dem scheinst du ja schon zu stecken.
Mach ansonsten einen Abend die Woche Yoga oder so etwas (oder Kickboxing zum Frustabbau ;- ) ). Egal, was ansteht, der Termin wird eingehalten. Sonst klappt demnächst dein Körper zusammen. Gut, dann hättest du die Zeit, dich während der Krankschreibung um ein Coaching zu kümmern, aber man muss ja nicht immer den härtesten Weg gehen... (und ja, die Zeit, in der du hier liest, kannst du auch nach Coachings googeln).
Den Beruf später stehst du ohne Auszeiten auch nicht durch, denn fertig ist man nie.

Zeltan
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Registriert: 30.04.2016, 10:52:23

Re: Angst vor dem Versagen Hilfe gesucht

Beitrag von Zeltan »

Ich kann dich sehr gut verstehen.
Und entgegen der Meinung von manch anderen tutves verdammt gut zu wissen, dass man nicht alleine ist mit seinen Gefühlen.
Der Druck und die Überforderung kommen vor allem daher, dass extrem viele Dinge auf einmal gefordert werden und das gleichzeitig.
Geh am Besten so vor:
Schreibe dir eine Liste oder besser Post-Its mit all den Dingen auf die noch auf dich warten und die du zu erledigen hast.
Im zweiten Schritt schreibst du alle Deadlines auf für diese Erledigungen.
Im letzten Schritt setzt du deine Prioritäten. Was muss unbedingt heute erledigt werden, was kann bis morgen warten? Was kann man auch erst nächste Woche erledigen?

Das ist zwar ein Stückchen Arbeit, es entlastet dein Hirn und dein Gewissen ungemein. Jede erledigte Aufgabe streichst du durch bzw. zerknüllst du und schmeißt sie in den Müll.
Denk immer daran, einen Berg kann man nicht komplett auf einmal abtragen sondern nur Stück für Stück. Es ist nicht wichtig wie viel du abträgst sondern dass du etwas abträgst.

Paul88
Beiträge: 3
Registriert: 13.03.2017, 14:41:36
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Re: Angst vor dem Versagen Hilfe gesucht

Beitrag von Paul88 »

Hallo,

ich kann dich sehr gut verstehen. Ich bin auch an einem Punkt, an dem ich einfach absolut keine Lust mehr habe. Ich habe auch das Gefühl, dass ich zu oft zu verzweifelt bin, um das wirklich bis zum Ende durchstehen zu können.

Nichtsdestotrotz gebe ich den anderen was den Schlaf betrifft recht: auch wenn du es dir gerade vielleicht nicht vorstellen kannst, aber ein Großteil deiner Verzweiflung und vielleicht auch deiner Probleme rührt auch daher, dass du unausgeschlafen einfach nicht so leistungsfähig bist und gleichzeitig auch einfach einen depressiveren Blick auf alles hast. Egal, wie viel zu tun ist, genug Zeit für Schlaf muss sein. Dann kannst du auch effektiver Arbeiten. Setz dir auch immer ganz bewusst kleine Auszeiten, auf die du dich freust. Danach hast du einen klareren Kopf und die Ideen kommen schneller. Es müssen keine langen Auszeiten sein: vielleicht reicht schon ein Bad oder ein Spaziergang oder eine Runde abdancen in der Wohnung ;)

Und lass dich nicht von deinen Mentoren unter Druck setzen. Nur, weil du nicht ständig diverse Methoden benutzt, heißt das noch lange nicht, dass dein Unterricht schlecht ist. Du solltest den Anspruch an dich etwas herunterfahren. Du musst keinen perfekten Unterricht zeigen. Momentan fällt es dir noch schwer, verschiedene Methoden innerhalb eines angemessenen Zeitrahmens für eine Stunde einzuplanen. Dann ist das nun mal so. Dann stellst du das erstmal hinten an, sagst das deinen Mentoren auch so und bittest sie in diesem Punkt auch um mehr Unterstützung und dann wird sich das mit der Zeit schon entwickeln. Und wenn nicht, dann eben nicht. Wie gesagt, es ist besser, du durchläufst das Ref mit soliden Standardstunden ohne diverse Methoden, als dass du dich damit so unter Druck setzt, dass du deshalb schon frühzeitig aussetzen musst. Wir befinden uns noch im Lernprozess und genauso, wie wir für Lernzuwachs bei den Schülern sorgen sollen, müssen Mentoren und Ausbilder für Lernzuwachs bei uns sorgen! Sieh es doch vielleicht einmal so. :)

Ich glaube an dich! Die Tatsache, dass du dich so unter Druck setzt, zeigt, dass du dir sehr viele Gedanken machst und das ist durchaus etwas Positives :) So schlecht wird dein Unterricht also bestimmt gar nicht sein.

Viele Grüße

P.S.: Bei mir hat das Lesen der Beiträge anderer Leidender auch eher dazu geführt, dass ich mich noch schlechter gefühlt habe. Seitdem ich nur noch selten hier reinschaue, geht es mir deutlich besser.

krabappel
Beiträge: 2329
Registriert: 21.08.2011, 20:08:49

Re: Angst vor dem Versagen Hilfe gesucht

Beitrag von krabappel »

Manchmal hilft auch Offenheit. Lieber sagst du dem Mentor, dass du momentan nur 0815-Stunden schaffst und machst die aber mit Elan, als dass du schlecht gelaunt und gelangweilt rüberkommst (nicht bist!).
Die meisten Menschen nehmen es jedenfalls übel, wenn man ihre Hinweise nicht beachtet (scheinbar absichtlich- "...das sage ich jetzt schon zum dritten Mal, die denkt wohl, sie hats nicht nötig?")... Überforderung kennt aber jeder. Da lassen sicher die meisten mit sich reden, wenn man sachlich darüber spricht.

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